SSD-Preise steigen: Nachfrage aus dem KI-Sektor bleibt hoch

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Geschrieben von Sven Brückner
Veröffentlicht: 05. Dezember 2025
  • SSD Preise

Nach dem bereits die Preise von DDR5-Arbeitsspeicher in schwindelerregende Höhen gestiegen sind, ziehen nun die Preise für Solid-State-Drives seit einigen Wochen spürbar an. Während im Sommer einfache Modelle mit einem Terabyte zum Teil für weniger als 50 Euro erhältlich waren, beginnt dieser Bereich inzwischen bei deutlich über 70 Euro. Für SSDs mit PCIe-4.0-Anbindung liegt das Mindestniveau bereits noch höher.

 

 

Auffällig ist zudem, dass besonders günstige Angebote oft nur von einzelnen Händlern oder Marktplatz-Shops stammen, während größere Händler längere Lieferzeiten angeben oder Ware gar nicht kurzfristig verfügbar ist. Im High-End-Segment zeigt sich die gleiche Entwicklung. Zwar fallen die relativen Preisaufschläge dort aktuell noch etwas geringer aus, doch die Angebotslage deutet darauf hin, dass sich die Situation in den kommenden Monaten weiter verschärfen könnte.

SSD Titel 

Bildquelle: autonomous.ai

Hauptverantwortlich für den Anstieg ist die stark wachsende Nachfrage nach Speichermodulen durch Rechenzentrumsbetreiber. Hyperscaler investieren seit Monaten massiv in Infrastruktur für KI-Berechnungen und sichern sich große Mengen an NAND-Flash. Parallel dazu herrscht eine angespannte Versorgungslage bei Festplatten, was die Verschiebung hin zu SSD-Kapazitäten zusätzlich verstärkt.

Samsung 990 Pro 1TB Euronics 

Abbildung: Bei Euronics ist die Samsung 990 Pro 1 TB derzeit noch recht günstig, Bildquelle: Euronics

Auf Herstellerebene sind die Auswirkungen bereits deutlich sichtbar. Nach Angaben von Phison-CEO Khein-Seng Pua liegt der Einkaufspreis für einen gängigen 1-Tbit-NAND-Chip inzwischen bei rund 10,70 US-Dollar. Im Juli desselben Jahres waren es noch etwa 4,80 Dollar. Marktanalysten von TrendForce bestätigen die starke Dynamik. Demnach sind die Vertragskosten für NAND-Flash je nach Produktkategorie im November um 20 bis 65 Prozent gestiegen. Besonders stark betroffen sind kleinere 512-Gbit-Bausteine, die am oberen Ende des Spektrums liegen.

Crucial P310 SSD 500GB 

Abbildung: Die Crucial P310 ist derzeit am günstigsten auf Amazon zu haben. Bildquelle: Crucial

Am Spot-Markt, auf dem Hersteller ohne langfristige Verträge einkaufen, kostet ein 1-Tbit-Chip inzwischen bis zu 14 US-Dollar. Für ein Terabyte Speicherkapazität sind in der Regel acht dieser Chips notwendig. Allein die Flash-Bestückung käme damit bereits auf nahezu 100 Euro, noch bevor Controller, Leiterplatte und eventuelle DRAM-Cache-Elemente berücksichtigt werden.

SanDisk Portable SSD 480GB 

Abbildung: Die SanDisk Portable SSD 480 GB, Externe SSD ist derzeit günstig über Alternate zu beziehen. Bildquelle: SanDisk

Die Preisbewegungen deuten darauf hin, dass SSDs in absehbarer Zeit nicht erneut das niedrige Niveau der vergangenen Jahre erreichen werden. Ob sich der Markt stabilisiert, hängt vor allem davon ab, wie stark die Nachfrage der Rechenzentrumsbranche im kommenden Quartal ausfällt und wie schnell die Hersteller zusätzliche Fertigungskapazitäten bereitstellen können.

 

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