Die Ram-Krise spitzt sich immer weiter zu und Micron hat einen tiefgreifenden Strategiewechsel bestätigt, denn der Hersteller zieht sich vollständig aus dem Geschäft für Speicherprodukte im Privatkundensegment zurück. Damit endet auch die Vermarktung der bekannten Marke Crucial, die seit vielen Jahren für SSDs und Arbeitsspeicher im unteren und mittleren Preissegment stand. Der Hersteller richtet seine Produktion künftig ausschließlich auf Speicherlösungen aus, die für KI-Rechenzentren von zentraler Bedeutung sind.
Der Fokus soll künftig auf High Bandwidth Memory liegen. Diese Speicherchips erzielen aufgrund der stark wachsenden Nachfrage im KI-Sektor höhere Margen und gelten als Schlüsselkomponenten für moderne Beschleunigerkarten in Rechenzentren. Nach Angaben des Unternehmens ist die Produktion klassischer Endkundenprodukte aus wirtschaftlicher Sicht nicht länger sinnvoll. Beobachter weisen bereits seit einiger Zeit darauf hin, dass Micron den Stellenwert des Consumer-Marktes sukzessive reduziert hat.
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Crucial-Produkte sollen noch bis Februar 2026 ausgeliefert werden. Danach verschwinden die SSDs und RAM-Module schrittweise aus den Vertriebsstrukturen und werden auch nicht mehr über Distributoren angeboten. In einer Stellungnahme begründet Micron die Entscheidung mit der Absicht, die Versorgung großer Partner in besonders schnell wachsenden Segmenten zu sichern und dort die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Abbildung: Das Crucial Pro DDR5 RAM 32GB Kit (2x16GB) 6000MHz CL36 ist derzeit für 279,00 Euro bei Amazon erhältlich.
Im globalen Speichermarkt spielte Micron eine bedeutende, jedoch nicht führende Rolle. Laut aktuellen Zahlen des Marktforschungsunternehmens TrendForce lag der Marktanteil im Bereich NAND-Flash zuletzt bei 13,3 Prozent. Samsung und SK Hynix kamen auf deutlich höhere Werte. Im DRAM-Segment erreichte Micron im dritten Quartal 2025 einen Anteil von 25,7 Prozent und konnte sich damit leicht verbessern. Dennoch dominierten die beiden südkoreanischen Anbieter mit Werten jenseits der 30 Prozent.
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Der Rückzug aus dem Endkundensegment dürfte die Marktstrukturen spürbar verändern. Da ein wichtiger Anbieter wegfällt, rechnen Branchenexperten mit steigenden Preisen für SSDs und Arbeitsspeicher. Für Verbraucher könnte dies besonders in Zeiten wachsender Anforderungen durch Spiele und Anwendungen zu einer zusätzlichen Belastung werden. Wie stark die Auswirkungen ausfallen, hängt auch davon ab, wie andere Hersteller ihre Produktionskapazitäten anpassen und ob neue Wettbewerber nachrücken können.
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