Auf der Siggraph in Vancouver hat Nvidia den Nachfolger der Pascal Architektur vorgestellt. Gamer müssen sich aber noch gedulden, den Anfang machen Quadro RTX Karten mit neuen RT-Cores und bis zu 48GB GDDR6 sowie 16 TFLOPS.
Drei Grafikkarten für den professionellen Einsatz hat der Hersteller vorgestellt, welche nicht nur mit der neuen Turing Architektur daherkommen, sondern auch eine neue Nomenklatur einführen. Die Quadro Karten tragen das Kürzel „RTX“. Dies macht einen Schwerpunkt der Neuentwicklung deutlich. Nvidia hat Echtzeit-Rytracing in den Fokus gerückt. Dafür wurden die von der Quadro GV100 und Titan V bzw. Volta Architektur bekannten Tensor-Cores in die Turing Architektur eingepflegt und weiter überarbeitet.
Quadro RTX 8000 | Quadro RTX 6000 | Quadro RTX 5000 | Quadro GV100 | Quadro P6000 | |
Architektur | Turing | Turing | Turing | Volta | Pascal |
FP32-ALUs | 4.608 | 4.608 | 3.072 | 5.120 | 3.840 |
FP32-Leistung | 16 TFLOPS | ? | ? | 14,8 TFLOPS | 12 TFLOPS |
Tensor-Kerne | 576 | 576 | 384 | 640 | - |
RT-Kerne | ja | ja | ja | nein | Nein |
Speicherausbau | 48GB GDDR6 | 24GB GDDR6 | 16GB GDDR6 | 32GB HBM2 | 24GB GDDR5X |
Zusätzlich wurden sogenannte RT-Cores implementiert, welche explizit für die Berechnung für Licht- und Sound-Rays verantwortlich sind. Die Leistung gegenüber Pascal in Sachen Raytracing soll somit um den Faktor 6 ansteigen. Cuda Cores sind natürlich auch vorhanden. In Summe sind bei der RTX 8000 4.608 Shader-Einheiten vorhanden, also 512 weniger als bei der Quadro GV100.
Neu ist auch, dass Turing erstmals auf GDDR6 setzt. Der Grafikspeicher von Samsung soll nach Angaben von Nvidia 40% schneller als GDDR5X arbeiten und dennoch sparsamer agieren. Welcher Takt konkret erreicht wird, wurde nicht verraten. Beim Top-Ausbau, der Quadro RTX 8000 werden 48GB des Speichers verbaut. Die Quadro RTX 6000 und RTX 5000 bringen es auf 24GB bzw. 16GB. Interessant ist dabei auch, dass die neuen Karten mit dem NV-Link der zweiten Generation ausgestattet sind, welche einen Zusammenschluss zweier Beschleuniger zulässt. Somit stehen dem Nutzer bei der Verwendung zweier RTX 8000 ganze 96GB GDDR6 Speicher zur Verfügung.
Ausgehend von der rückliegenden Strategie des Herstellers, kann man davon ausgehen, dass auch die kommenden Gaming-Grafikkarten auf die Turing-Architektur setzen werden. Um den Performance-Vorteil der RT- und Tensor-Kerne ausnutzen zu können, müsste die jeweilige Software oder Spiele an diese angepasst werden bzw. diese konkret ansprechen. Was die reine Leistung der ALUs angeht, kann man aktuell auch nur spekulieren ob es eine Verbesserung gegenüber Pascal aka GTX 10X0 gibt. Von der FP32-Leistung und der Anzahl der Shader ausgehend, kann man aber schon vermuten, dass man auch hier einen Schritt nach vorne gemacht hat bzw. höhere Taktraten fahren kann. Möglich wäre es, dass man zunächst Grafikkarten mit dem Chip der Quadro RTX 5000 anbieten wird, welche der vermuteten Namensgebung RTX 2080 folgen könnten, um dann für später noch mit dem größeren Ausbau die Möglichkeit für eine RTX 2080 ti offen zu halten. Ein Wechsel von GTX zu RTX halten wir für plausibel, dürften auch die Gaming-Karten die RT-Cores erhalten.
Quelle: Siggraph