Wie zu erwarten war, ist der Branchenriese Intel derzeit eifrig damit beschäftigt, den Grundstein für die Veröffentlichung seiner neuen Xeon-Serie zu legen. Aufmerksame Dataminer haben nun in den letzten Updates für den Linux-Kernel interessante Hinweise gefunden.
Die neuesten Updates für den Linux-Kernel wurden vor ein paar Tagen veröffentlicht und verweisen inhaltlich auf die „Sierra Forest“ und „Clearwater Forest“ Serien. Das sind Bezeichnungen, die sich auf Intels kommende Xeon-Serie berufen, welche eine vollständig effiziente Kernkonfiguration aufweist. Dieser Schritt wird als Intels Reaktion auf AMDs Ansatz angesehen, eine Zen-„dichte“ Kern-Mikroarchitektur mit dem EPYC Bergamo einzuführen. Die beiden erbitterten Konkurrenten um die Marktanteile bei Prozessortechnologie beobachten sich stets mit Argusaugen und registrieren jeden technischen Fortschritt des Gegenübers. Keiner der beiden Unternehmen möchte in diesem Wettrennen auf der Strecke bleiben.
Bildquelle: videocardz
Offiziell wird Intel in diesem Jahr seine Sierra Forest Xeon CPUs auf den Markt bringen, während mit Clearwater Forest erst im nächsten Jahr zu rechnen ist. Die auf E-Core (Atom) basierenden Serien haben gerade die ersten sehr grundlegenden Patches erhalten, die unter anderem die Modellnummern hinzufügen. Diese Patches bestätigen, dass der Clearwater Forest auf Darkmont E-Cores basiert und das vermutlich Crestmont-Kerne für Sierra Forest und Grand Ridge vorgesehen sind. Letztere ist die nächste Xeon-Serie, die sowohl E-Core als auch P-Cores enthält.
Darkmont E-Core für Clearwater Forest, Bildquelle: Phoronix
Wie von Phoronix bemerkt, wurden diese Patches als dringend eingestuft und sollten rechtzeitig für die Linux 6.8 Kernel-Merge-Fenster aufgespielt werden. Diese Patches sollten nur der Anfang der Arbeit von Intel an der neuen Xeon-Serie sein, denn Insider gehen davon aus, dass in Kürze bereits weitere Updates folgen werden. Der 6.8-Kernel hat gerade seinen ersten RC-Status (Release Candidate) erhalten, während der endgültige Kernel gegen Mitte März 2024 erwartet wird. Aller Voraussicht nach ist davon auszugehen, dass auch die nächste Generation der Intel-Client-Serie mit dem Codenamen „Panther Lake“ Darkmont E-Cores enthalten wird. Diese Serie hat noch kein Veröffentlichungsdatum und wurde von Intel zu diesem Zeitpunkt nicht einmal bestätigt. Die durch Datamining und das Studieren von Patch-Notes ermittelten Informationen sind dennoch meist zutreffend, da es wenig Sinn ergeben würde, falsche Daten in offizielle Updates einzupflegen. Endgültige Klarheit wird es natürlich erst dann geben, wenn Intel die offiziellen Pressemitteilungen veröffentlichen wird.
Preis und Verfügbarkeit
Bislang sind weder Preise noch ein Termin für die Veröffentlichung bekannt.