AMD Ryzen Mobile - Zen und Vega demnächst auch im Notebook verfügbar

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Geschrieben von Henrik Potzler
Veröffentlicht: 27. Oktober 2017

logo AMD RyzenAMDs Ryzen Prozessoren konnten dieses Jahr den Abstand zur Konkurrenz in einem Zug wettmachen. Dass die CPUs voll eingeschlagen sind, zeigen auch die deutlich gestiegenen Quartalszahlen des Herstellers. Nachdem erst der Mainstreammarkt mit den Ryzen Prozessoren mit bis zu acht Kernen bediente wurde, folgte kurz danach mit den Threadripper CPUs etwas überraschend eine HEDT Plattform mit bis zu 16 Kernen. Damit aber nicht genug. Mit AMD Ryzen Mobile hat der Hersteller ein weiteres heißes Eisen im Feuer.

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Als AMD den Sockel AM4 einläutete, wurden zunächst nur die Ryzen 7 Prozessoren der Masse zugänglich gemacht. Kurz darauf folgten mit Ryzen 5 und Ryzen 3 die kleineren Ableger. Alle setzen auf die Zen Architektur bestehend aus einem Zeppelin Die, welcher aus zwei CCX Modulen besteht. Für die Kommunikation der beiden hat der Hersteller die Infinity Fabric eingeführt. Eine Grafikeinheit ist hier aber nicht vorhanden. Durch die Roadmap des Herstellers war aber auch früh bekannt, dass auch für diesen Sockel APUs folgen sollten.

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Den Anfang machten hier die Prozessoren der A-Serie. Dabei handelt es sich sozusagen um ein aufgewärmtes Produkt. Denn man hat sich einfach an bestehenden Excevator Kernen bedient und diese fit gemacht für AM4 und damit auch für DDR4. Daraus entstanden also wieder Vierkern-Prozessoren ohne SMT, jedoch mit Grafikeinheit. Die Leistungsaufnahme konnte hier auch noch etwas gedrückt werden, sodass alle CPUs dieser Serie nur eine TDP von 65W vorweisen. Das endgültige Ziel konnten diese CPUs aber nicht sein, denn vor allem die Leistung der CPU Kerne liegt weit hinter den Zen Kernen zurück.

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Die Grafikeinheit der AMD APUs war eigentlich nie deren Schwäche. Aber auch hier sollte noch einmal zugelegt werden. Am Anfang des Jahres ging man noch davon aus, dass die Polaris Architektur hier einzug erhalten soll. Aber auch im Grafiksegment war AMD dieses Jahr nicht untätig. Mit der Vega Architektur wollte man im gehobenen Grafikkartenmarkt einen Fuß in die Tür bekommen. Dies gelang auch zum Teil. So kann sich besonders die Vega 56 gegen die GTX 1070 durchsetzen. Als Gegenreaktion wurde gestern auch offiziell die GTX 1070 ti vorgsetelllt. Schlussendlich setzen die neuen AMD APUs auf die Vega Architektur, was der Leistung und Effizienz zugute kommen soll.

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Und hier wird es nun interessant. Denn nicht die Desktop Variante von AMD Raven Ridge macht hier den Anfang, sondern eine Mobile Version. Unter der Bezeichnung AMD Ryzen Mobile werden zunächst zwei unterschiedliche Prozessoren genannt, welche beide durch vier Zen-Kerne und eine Vega-GPU bestechen. Anders als bei den bisherigen Zen Prozessoren kommt dabei nicht der Zeppelin Die zum Einsatz, sondern lediglich ein CCX-Modul. Das heißt, dass maximal vier Kerne mit SMT machbar sind. Der restliche Platz wird sozusagen von der Vega GPU in Anspruch genommen. Die Kommunikation zwischen den beiden Einheiten wird natürlich wieder per Infinity Fabric realisiert.

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Konkret schickt AMD zunächst den AMD den Ryzen 7 2700U und Ryzen 5 2500U ins Rennen. Wie angesprochen, beherbergen beide vier native Kerne und können dank SMT acht Threads bearbeiten. Gleich ist auch die Größe des kombinierten L2/L3 Caches von 6MB sowie die angegebene cTDP von gerade einmal 15W. Wo liegen also die Unterschiede? Natürlich kommt das größere Modell mit mehr Takt daher. Mit maximal 3,8GHz sind 200MHz mehr als beim kleineren Modell möglich. Einen gravierenderen Unterschied gibt es aber bei der Vega GPU. Denn während der Ryzen 7 hier mit 10 CUs und 1300MHz daherkommt, muss der Ryzen 5 mit acht CUs und 1100MHz auskommen.

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Wie wirkt sich das ganze nun aus? Natürlich muss man immer etwas vorsichtig sein, wenn man vom Hersteller Leistungswerte zu eigenen Produkten erhält. Aber durch die Kenntnis der Ryzen und Vega Leistung, scheinen die vorliegenden realistisch. Der Hersteller gibt dabei an, dass die Ziele eher konservativ gewählt waren, aber diese deutlich übertroffen wurden. Die Rede ist von einer dreimal so hohen CPU-Leistung. Den Vergleich zieht AMD hier mit den bisherigen Modellen, aber auch Vergleiche mit der Konkurrenz scheut der Hersteller nicht.

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Da Ryzen am Desktop den Vorgänger um über 50% schlagen konnte, scheint das erst einmal etwas hoch gegriffen, jedoch muss man auch bedenken, dass die AMD Prozessoren bislang immer relativ wenig Stromsparend waren und daher die Leistung der mobilen Ableger stark gedrosselt werden musste. Zudem sollen der neue Precision Boost 2 und mXFR (Mobile Extended Frequency Range) für schnellere Lastwechsel, aber auch weniger Energiebedarf sorgen. Apropos Energiebedarf: Der Stromverbauch soll bis zu 58% geringer ausfallen.

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Das die integrierten GPUs von AMD eigentlich weiterhin Konkurrenzfähig waren, ist nicht abzustreiten. Durch die Vega Architektur soll aber auch hier eine Steigerung auf 228% der bisherigen Performance gelungen sein. Ein mobiles Gaming ist damit sogar gut möglich, wie die Tests von AMD belegen sollen.

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Insgesamt können scheinbar auch in diesem Segment die Leistungsverhältnisse hier neu verschoben werden. Glaubt man den Ergebnissen von AMD, könnten Intels Coffee Lake Mobile CPUs vielleicht sogar als der große Verlierer dieses Jahres der vielen Prozessor Launches hervorgehen. Denn selbst das Steckenpferd, die reine Prozessorleistung, scheint AMD mit den Ryzen Mobile CPUs vom Tron gestoßen zu haben.

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Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt, ob die AMD Produkte hier ebenfalls so überzeugen können, wie zuletzt die Ryzen und Threadripper Prozessoren. Zu wünschen wäre es dem Hersteller. Im Mobilen Markt war man nämlich zuletzt noch weniger zu finden, als im Desktop-Bereich. Als Indiz hierfür: Im Preisvergleich sind ab Anfang 2017 nur 115 von 3000 von Notebooks mit einer AMD APU ausgestattet. Demnächst bringen das Acer Swift 3, HP ENVY x360 und Lenovo ideaPad 720S als erste Notebooks mit AMD Ryzen Mobile etwas frischen Wind in den Markt.

 

Quelle: AMD

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