Die Computex 2017 in Taipeh steht vor der Tür und man munkelt fleißig weiter, inwiefern AMD und Intel (Kaby Lake X) die nächste „Schlacht der Kerne“ starten werden. Bis die etwaig vorgestellten Plattformen und Prozessoren aber in den Markt kommen, stehen viele Anwender vor der Frage Intels Kaby Lake oder die mitunter preislich attraktive AMD Ryzen Plattform zu wählen. Ein sehr rundes Gesamtpaket bietet dazu aktuell der AMD Ryzen 7 1700, der für knapp über 300 EUR zu haben ist und somit ein super Preis-Leistungsgefüge beherbergt.
Der aktuelle Intel-Kaby-Lake-Kontrahent im mittleren Preissegment ist der Core i7-7700K, der mit insgesamt 4 physischen Kernen und 8 Threads daherkommt. Nun will aber nicht jeder 480 EUR (Ryzen 7 1800X) oder 360 EUR (Ryzen 7 1700X) ausgeben. Genau für diejenigen kommt der AMD Ryzen 1700 in Frage. Dieser ist ebenfalls mit 8 physischen Kernen und 16 Threads ausgestattet, bietet im Vergleich aber ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, denn CPUs sind als Boxed-Version für circa 310 EUR erhältlich. In einem direkten Vergleich mit dem o.g. Intel Core i7-7700K (340 EUR) präsentiert sich die AMD-CPU als Königen in Anwendungen.
Das ganze visuell dargestellt offenbart nochmal die verschobenen Leistungsverhältnisse. Beide Prozessoren wurde auf ähnlichen Systemen mit jeweils einer GTX 1070 8GB, sowie 16GB RAM (2x8GB – DDR4-2400MHz) sowie unter Windows 10 RS2 getestet. Interessant sind also die Werte welche man unter fast gleichen Bedingungen erzielen kann. Darunter fallen verschiedene Szenarien wie u.a. 4K AAA-Gaming, Streaming von Spielen, Entwicklung von digitalen und kreativen Inhalten, sowie Video-Encoding. Beim Video-Encoding in Adobe Premiere erzielt der Ryzen 7 1700 einen Geschwindigkeitsvorteil von 13% Prozent und in Handbreak sogar 33% Prozent mehr Leistung. Fast man alle Einzeldisziplinen zusammen, so bewegt sich die durchschnittlichen Gesamt-Performance des Ryzen 7 1700 bei 20% über dem des i7-7700K.
Verwendetes Testsystem | ||
Prozessor: | AMD Ryzen 1700 | Intel Core i7-7700K |
Grafikkarte: | NVIDIA GeForce GTX 1070 (6 GB) | NVIDIA GeForce GTX 1070 (6 GB) |
Arbeitsspeicher: | 16 GB (2x 8 GB) DDR4 2.400 MHz | 16 GB (2x GB) DDR4 2.400 MHz |
Betriebssystem: | Windows 10 RS2 | Windows 10 RS2 |
Meister in Anwendungen
Im Render-Tool POVRay agiert der Ryzen 7 1700 um 30% (Performance) schneller als Intel Core i7-7700K und im Blender-Benchmark 26% sowie im Performance-Part von Cinebench gleich um 31%. Insgesamt kann man so einen nominellen Vorteil Zugunsten des AMD von 29% bei der Inhaltserstellung gegenüber einem i7-7700K attestieren. Im simultanen Gaming-Streaming betrug der Einzelbildverlust des Ryzen 7 1700 weniger als 1 Prozent der Frames, während beim Core i7-7700K 18% der Frames nicht dargestellt wurden. Gleiches gilt auch für die VR-Darstellung in „Price of Freedom“, „Serious Sam“ und „RAW Data“, die ein ähnliches Ergebnis ans Tageslicht brachten. Somit scheint die AMD-Plattform aktuell besser mit VR-Titel umgehen zu können.
Planungssicherheit - Aussichten
Betrachtet man jetzt all diese Faktoren, erscheint der AMD Ryzen 7 1700 das in Summe betrachtet interessantestes Gesamtpaket mitzubringen. Des Weiteren bieten die doppelte Anzahl an Kerne und Threads potentiell auch wesentlich mehr Rechenleistung, wenn man auch entsprechende Anwendungen nutzt.
AMD Ryzen 1700![]() | Intel Core i7-7700K![]() | |
Kerne/ Threads: | 8 / 16 | 4 / 8 |
Basistakt / Turbo | 3.00 GHz / 3.70 GHz | 4.20 GHz / 4.50 GHz |
L2-Cache | 4MB (8x 512 kB) | 1MB (4x 256 kB) |
L3-Cache | 16MB (2x 8MB) | 8MB |
TDP | 65W | 91W |
Preis | ~310 EUR | ~340 EUR |
Im Vergleich zu den X-Top-Modellen hat man seitens AMD keine Technik-Kastration vorgenommen, sondern „lediglich“ die Taktrate herunter reduziert. Des Weiteren verfügen alle Ryzen CPUs über einen offenen Multiplikator, der damit zum Übertakten einlädt. Wohingegen man bei Intel auf entsprechende K-Modelle zurückgreifen muss. Die AM4-Plattform als solche spielt in den Roadmaps von AMD ebenfalls eine wichtige Rolle, soll diese doch für etliche Jahre die Ausgangsbasis bilden und auch bleiben. Wie sich dies bei Intel entwickeln wird ist derzeit unklar und bietet keine Planungssicherheit, da man das bekannte Tick-Tock-Verfahren schon lange abgelegt hat. Es bleibt also weiterhin spannend!
Bei folgenden Online-Shop können AMD-CPUs erworben werden: