Die Arctic Liquid Freezer II 240 hat schon ein Weilchen auf sich warten lassen, hat der Vorgänger bereits ~4 Jahre auf dem Buckel. Das Konzept der All-In-One-Wasserkühlung wurde jedoch kräftig umgekrempelt. Statt Sandwich-Belüftung, kommen die druckstarken Arctic P12 PWM zum Einsatz, welche auf einem dickeren Radiator hausen. Zudem setzt der Hersteller einen 40mm Lüfter ein, der sockelnahe Bauteile kühlen soll.
Die bereits genannten Unterschiede sind jedoch nicht die einzigen. Eigentlich ist nichts beim Alten geblieben. Das fängt schon damit an, dass die Wasserkühlung wie folgend zu sehen im Karton vorzufinden ist. Die beiden Lüfter sind also bereits verschraubt und auch die Verkabelung ist damit eigentlich schon komplett abgeschlossen. Die Kabel der Lüfter verlaufen im neuartigen Sleeve. Zuvor hatte man die Schläuche "blank" präsentiert. Insgesamt gefällt der Schritt schon, über die Optik des Sleeves lässt sich aber natürlich streiten. Zudem ist es am vorliegenden Sample etwas ausgefranst und es lassen sich Stellenweise Abdrücke von Kabelbindern ausmachen. Weiterhin hat sich der Hersteller zu einer Schlauchlänge von 45cm entschieden, was für große Gehäuse ein Vorteil sein kann. Allerdings sind sie nicht gerade flexibel und auch die Anschlüsse lassen keine Bewegung zu. Selbst im verwendeten Phanteks Enthoo Luxe stoßen die Schläuche dadurch gegen das Seitenteil, da sie sich selbst ihren Weg suchen.
Besonders auffällig ist aber die neu-gestaltete Kühler-Einheit. Hier kommt keine Massenware von Asetek oder Cooltek zum Einsatz, sondern eine Eigenentwicklung. Die Pumpe ist PWM geregelt und arbeitet in einem Bereich von 800 bis 2000 U/min. Von der PWM-Regelung verspricht sich der Hersteller einen noch ruhigeren Lauf im Idle sowie eine Energieeinsparung. Mit 1 bis 2,7W (= max. 0,225A) für Pumpe und 40mm-Lüfter spricht allerdings auch bei Vollast für eine sehr hohe Effizienz. Die braucht es aber auch, da alle Komponenten der AiO-Wasserkühlung nur mittels einem 4-Pin Stecker versorgt werden. Das bedeutet jedoch auch, dass ein eingehendes PWM-Signal auch alle Drehzahlen gleichzeitig ansprechen muss. Der 40mm-Lüfter kann also nicht separat geregelt werden. Was das Design der Einheit angeht, lässt sich erneut streiten. Durch die sehr spezielle Optik könnte die Kühlung polarisieren, auch wenn man sich bei den Farben zurückhält und keine Beleuchtung verbaut.
An der Unterseite sieht man noch einmal deutlich, dass es sich nicht um eine Asetek-Pumpe handelt. Zum Einsatz kommt eine quadratische Bodenplatte aus Kupfer, welche per Skiving-Verfahren feine Micro-Finnen erhält (siehe z. B. Corsair XC7 RGB). Weiterhin lässt sich erkennen, dass ein eigenes Montage-System zum Einsatz kommt. Wie man auf der folgenden Seite sehen kann, weist dieses Ähnlichkeiten zum Arctic Freezer 34 eSports DUO auf. Auch hier unterscheidet man sich also deutlich vom Vorgänger. Zudem lässt sich auch erkennen, dass man den kleinen Lüfter auch von der Stromversorgung trennen könnte, sollte man diesen nicht nutzen wollen.
Der Radiator an sich eher unspektakulär, allerdings weiß er in einem Punkt dann doch etwas aufzufallen. Man spart bei Arctic nicht an Kühlfläche und zwar, indem man die Dicke im Vergleich zu anderen AiO-Kühlungen erhöht. 38mm misste er inklusive Gehäuse, was zu den sonst üblichen 30mm schon ein deutlicher Unterschied ist. Hier braucht es also druckstarke Lüfter, um einen Vorteil aus dieser Bauweise zu ziehen. Die Schläuche sitzen auch hier in optisch identischen Anschlüssen bzw. Verkleidungen und befinden sich vergleichsweise dicht beieinander.
Dadurch, dass die Vorkammern beinahe gleich tief bauen, sitzen die Schläuche sehr dicht am Lüfter. Vorteil für deren Anschluss ist folgender, dass das zugehörige Kabel nur recht kurz in Erscheinung tritt. Das liegt aber auch daran, dass Arctic ab Werk ein sehr akurates Kabelmanagement anwendet. Bei den beiden Lüftern handelt es sich um die Arctic P12 PWM. Sie arbeiten wie die Serienmodelle mit 200 bis 1800 U/min und sollen dabei lediglich 0,3 Sonne an den Tag legen. Auf dem Arctic Freezer 34 eSports DUO haben sie in Form des BioniX P12 zumindest überzeugt. Ihre Leistungsaufnahme liegt bei 0,08A, sodass man inklusive Pumpe bei 0,385A landet, was jeder Fan-Header von aktuellen Boards stemmen können sollte.