Skylake-S und DDR4
Eine weitere große Neuerung stellt die Speicheranbindung an den Chipsatz dar. Dank der DDR4-2133MHz (Haswell DDR3-1600) wird so eine Steigerung der Speicherbandbreite von 30 Prozent in Aussicht gestellt. Die Herstellerspezifikationen können ohne große Probleme durch Overclocking „ausgehebelt“ werden. So waren beispielsweise mit Haswell-Systemen Speichertakten von bis zu 2400MHz kein Problem.
Die maximalen Praxiswerte konnten wir derzeit nicht erörtern. Einige Hersteller haben aber bereits schon Versionen mit bis zu 4000MHz angekündigt. Von Corsair stand uns mit den CMX16GXM4B3200C16 ein 16GB Kit (1,35V VDimm) zur Verfügung, welches bereits ab Werk mit DDR4-3200MHz (via XMP-Profil) zu Werke geht. Intel selbst spezifizierte den Maximaltakt beim Arbeitsspeicher, bei der Verwendung eines Core i7-6700K, auf 4133MHz.
Overclocking
Wie bereits angesprochen, integriert man im Skylake neue alte Features, welche zwischenzeitlich mit Ivy Bridge und Haswell „blockiert“ wurden. Um es mal kurz zu machen, allen Overclockern, egal ob semi- oder professionell, wird mit dieser Plattform wohl wieder mehr Freude geboten. Die Gründe sind relativ einfach aufzuzählen. Mit Skylake trennt Intel die CPU-, Cache- und Ring-Bus-Spannungen, so dass die Hoheitsgewallt wieder dem Mainboard zurückfällt.
In der Praxis sieht es dann wieder so aus, dass man mittels des BCLK den Takt der CPU-Kerne, des Speichercontrollers und des Caches reguliert. Der zweite Bereich fällt auf die Schnittstellen zurück, zu denen unter anderem DMI- und PCI-Express-Takt gehören. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten (BCLK) von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
In Anbetracht des kurzen Zeitraums, welcher für den Artikel zur Verfügung stand, fallen die Overclocking-Erfahrungswerte doch recht vielversprechend aus. Auf Grund der bereits genannten Änderungen, macht Overclocking endlich wieder richtig – sofern einem dieser Aspekt naheliegt. In der Summe konnten wir den Core i7-6700K auf 5065 MHz bei einer Kernspannung von 1,45V bringen. Zeitintensives Feintuning hätte das Ergebnis sicher noch verbessert. Was bereits im Vorfeld bei etlichen Leaks zu sehen war, bestätigt sich nun. Vermutlich werden stabile Taktergebnisse um die 4,8 bis 5,0GHz keine Seltenheit bleiben. Ob die „Overclocking-Qualitäten“ (ohne LN2) von der Sandy Bridge Generation erreicht wird, bleibt abzuwarten.
Temperaturverhalten
Einen Sockel 1150 Haswell mit 1,45V VCore zu betreiben würde das gute Stück wohl sehr zeitnah in den Hitztot schicken. Wohl auch auf Grund des dickeren Heatspreader der CPU, scheint Intel dem Problem her geworden zu sein. Mit den o.g. Werten bewegt sich die CPU immer in Temperatur-Regionen von 70-85°C - unter Vollast versteht sich. Ausführlichere Werte werden wir in Kürze nachliefern.
Schlusswort:
Die neueste Mainstream-Auflage von Intel bringt im zweiten und detaillierten Blick ein paar Neuerungen mit sich, die sich vor allem für Komplettumsteiger von circa 5 bis 6 Jahre alten PCs lohnen sollten. Um eine Empfehlung oder ähnliches auszusprechen bedarf es genaue Benchmarks, welche wir in den nächsten Tagen nachliefern werden. Selbst ohne konkrete Messwerte dürfte eine ganz andere Kategorie Käufer mehr als nur interessiert sein. Dank der Entkopplung interne Takte (DMI und PCI-E sind nicht mehr am BCLK gekoppelt) lassen wieder Konstellationen umsetzen, welche man zuletzt mit der Einführung von Sandy Bridge (Sockel 1156) gesehen hat. Potential hält die 14nm Generation auf jeden Fall eine Menge bereit. Es darf also gespannt auf die nächste Release-Wochen geblickt werden.
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