Software DumaOS
Mit DumaOS setzt Netgear auf ein Betriebssystem von Netduma, das aus einer Partnerschaft beider Unternehmen resultiert. Netduma hat jetzt nicht nur Erfahrung in der Softwareecke, sondern mit dem Netduma R1 Router gibt es bereits auch ein vollständiges Gerät aus dem Unternehmen. Man möchte aber jetzt beide Stärken bündeln und kombiniert somit die erfahrene Hardware-Entwicklungsabteilung von Netgear, mit der Softwarelösung von Netduma und das erste "Baby" dieser Partnerschaft ist der XR500 Gaming Router. Das scheint auch ein gelungener DNA-Austausch zu sein, denn nach der wirklich einfachen Ersteinrichtung hat man Zugriff auf eine sehr ansprechende Oberfläche. Die „Startseite“ des DumaOS ist das Dashboard und bietet austauschbare Kacheln mit diversen Informationen oder Verlinkungen zu den entsprechenden Menüpunkten. Diese Kacheln lassen mit Hilfe des Pins oben rechts lösen bzw. fixieren. Nachfolgend haben wir das Menü in einem kurzem Video festgehalten:
Im Betriebssystem sind natürlich alle üblichen Einstellungen für die LAN- und WLAN-Konfiguration vorhanden, aber auch auf die DNS-Einstellungen kann zugegriffen werden und Dienste wie VPN, IPv6, VLAN und IPTV sind auch konfigurierbar. Die ganze Menüstruktur steuert man von der linken Navigationsleiste, die Oberfläche ist sehr strukturiert und bringt trotz sehr vieler Funktionen die nötige Übersichtlichkeit mit. Der verbaute Dual-Core-Prozessor ermöglicht eine recht flüssige Bedienung, aber braucht hier und da öfters etwas Bedenkzeit. Das hätte man etwas „potenter“ lösen können. Die Vielzahl der Funktionen ist enorm, aber auf die beiden Hauptfeatures QoS (Quality of Service) und den Geo-Filter gehen wir noch etwas genauer ein.
Geo-Filter
Wer das Maximum seiner Internetleitung um Zusammenspiel des Online-Gamings herausholen möchte, dem bietet Netgear mit dem Geo-Filter ein praktisches Feature. Mit dem Geo-Filter ist es dem Game möglich, Server-Regionen und somit Mitspieler auf Gebiete einzugrenzen. Damit möchte Netgear gewährleisten, das keine weit entfernten Server wie z. B. welche an der Ost- oder Westküste der USA oder Asien zum Einsatz kommen, die die Latenzen locker über 100ms schnellen lassen können. Sicherlich bieten die meisten Online-Spiele eigene Serverfilter und man kann sich den Server aussuchen mit dem man connecten möchte. Aber diese Möglichkeit der Selektierung bietet nicht jeder Spielehersteller. Gerade Konsolenspiele verfügen oft über einen Automatismus bei der Serverwahl.
Hier setzt Netgear an und bietet für verschiedene Spiele Filtereinstellungen bei der Serverwahl. Dafür muss einfach nur der verbundene PC oder die angeschlossene Konsole ausgewählt und anschließend das Spiel ausgewählt werden, welches für die Filterung zum Einsatz kommt. Abschließend wählt man seinen Standort und die maximale Entfernung zum nächsten Server, damit wäre der Geo-Filter auch schon konfiguriert. Für verschiedene Spiele stehen fünf Slots für das Geo-Filtering zur Verfügung. Da die meisten Online-Spiele einen eigenen Serverbrowser mit entsprechender Vorauswahl besitzen, sollte das mehr als ausreichend sein.
In der Praxis signalisiert die Menüoberfläche des DumaOS einem den Server auf der Karte, nachdem man das Spiel gestartet hat. Hier kann man nun durch markieren diesen Servers auf seine White-List packen oder eben blocken. Aber auch geblockte Server zeigt die Karte an, wenn sie sich außerhalb der gewählten Distanz befinden. In unserem Falle zeigte die Karte geblockte Server außerhalb der gewählten Reichweite an, nach dem wie Counterstrike GO gestartet hatten. Hier bietet aber der Serverbrowser des Spiels schon eine umfangreiche Möglichkeit der Filterung. Eher bietet es sich für Konsolenspiele wie FIFA 2018 an, denn hier wurden uns um Gegensatz zur sonstigen Onlinetätigkeit, kein Spieler mehr mit hohem Ping zugelost und man konnte ein gepflegtes Match ohne Lags des Gegners erleben. Für uns ein sehr praktisches Feature mit seiner Port-Vorauswahl und White- sowie Black-listen.
Quality of Service - QoS
Neben dem Geo-Filter, bewirbt Netgear den XR500 mit dem Killerfeature Quality of Service, kurz QoS. Diese Funktion ist in unseren Augen die interessantere der beiden Neuheiten im XR500. Diese Funktion bietet dem Nutzer die Möglichkeit, unter den einzelnen Geräten in seiner Netzwerkumgebung die zur Verfügung stehende Bandbreite aufzuteilen. Dafür misst das System vorher die Internetgeschwindigkeit und mit Hilfe einer Grafik oder durch Anklicken des Gerätes, lassen sich der Upload als auch Download auf das Megabit genau den Geräten zuteilen.
Wem das noch nicht reicht, für den bietet Netgear mit dem DumaOS noch die Möglichkeit der Priorisierung einzelner Datenverbindungen. Sind viele Nutzer im Netzwerk unterwegs, können größere Downloads von Mitbewohnern schon mal das Spieleerlebnis trüben. Das muss aber nicht so sein. Mit dem QoS ist es möglich dem entgegen zu wirken. Dafür wird ein verbundenes Gerät ausgewählt, mit einer Traffic-Priorisierung versehen, in dem man den Dienst (Spiel) auswählt und diesem den Vorrang in Sachen Bandbreite einräumt.
Somit wird den gewählten Game eine hohe Priorität zugewiesen und Downloads werden automatisch hinten angestellt und erst wieder mit voller Leistung versorgt, wenn wieder ausreichend Bandbreite zur Verfügung steht und keine IP-Pakete zurückgestellt werden müssen. Aber nicht nur Games können bevorzugt behandelt werden. Auch Dienste wie Skype oder einen eigens konfiguriertes Programm kann in der Prio-Liste eingetragen werden und somit den Vorzug erhalten.
Das funktionierte in der Praxis auch zuverlässig mit einigen Games. Ob CS:GO, TF2 am Computer oder FIFA 18 auf der Konsole, mit aktivierter Traffic Priorisierung sank der Ping auf 15-25ms und das trotz voll ausgelasteter Bandbreite mittels drei verschiedenen Downloads. Deaktivierte man diese Funktion, wurden die Spieletitel nicht mehr spielbar und pendelten sich zwischen 150 und 300ms ein. Auf der nächsten Seite geht es dann mit den Benchmarks ins Eingemachte.