Von NETGEAR wurde vor kurzem der neue Nighthawk X6S Router auf dem Markt gebracht, von welchem der Hersteller sagt, dass dieser die beste Performance erreicht wenn sein passendes Gegestück mit ins Netzwerk integriert wird. Die Rede ist vom dem gleichamigen Nighthawk X6S Range Extender - ein Range Extender welcher als Acces Point sowie auch als Wireless Bridge verwendet werden kann. Als Tri-Band Wifi-Extender betitelt, kann dieser für jeden Router als Range Extender eingesetzt werden um das Drahtlosnetzwerk in den heimischen Räumen ordentlich zu verstärken.
Vorgestellt wurde er erst vor kurzem auf der zurückliegenden IFA 2017. Er ist mit einem Quad-Core-Prozessor ausgestattet und mittels eines dedizierten WiFi-Link zum Router, soll der Range Extender Nighthawk X6S höchste Performance erreichen ohne das vorhandene WLAN für die Endgeräte zu verlangsamen. Dies wird durch den sogennanten "Dedicated Link" erreicht, welcher ein separates Funknetzwerk bereitstellt um die Kommunikation mit dem Router zu übernehmen. Durch den Quad-Core-Prozessor soll die Datenverarbeitung so effizient sein, das selbst 4K-Streams an mehreren Endpunkten keine Herausforderung darstellen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Nighthawk X6S Range Extenders ist überschauber. Mit dem Gerät selber, einem Stromadapter und einem Quickstart-Guide ist der Lieferumfang auch schon komplett. Interessanter wird hier die Übersicht der technischen Details.
NETGEAR Nighthawk X6S Range Extender im Überblick | |
Modellbezeichnung | Nighthawk X6S Range Extender (EX8000) |
Preis | ~170 EUR |
Einsatzgebiet | Privat/Gewerblich |
Hersteller | |
Technische Daten | |
Prozessor (CPU) | Quad-Core-Prozessor (Qualcomm IPQ4019) |
Arbeitsspeicher | 32 MB Flash |
USB | 1x USB-2.0 |
LAN | 4x Gigabit LAN |
W-LAN | Intern Verbaut |
Eigenspannung | 100V bis 240V |
Größe in mm | 93(B) x 170(T) x 2275(H) |
Gewicht | 860g |
Anzeige und LEDs | |
Frontansicht | 1x Status-LED |
Bedienelemente/Knöpfe | 1x WPS |
Besonderheiten | |
Datenrate | Band 1: 400 MBit/s bei 2,4 GHz – 256QAM |
W-LAN Frequenzbereich | 2.4 GHz / 5 GHz |
Verschlüsselung | WPA2-PSK, WPA-PSK, WPS |
Garantie | 2 Jahre Herstellergarantie |
Design und Vearbeitung
NETGEAR hat sich bei diesem Gerät an einem eher praktischen Design gehalten. Praktisch, quadratisch und gut verarbeitet kommt der Nighthawk X6S Range Extender daher und wird durch eine moderne Optik abgerundet.
Von der Farbgebung her ist der X6S Range Extender im Partneroutfit zum Nighthawk X6S Router anzutreffen. Mit einer Schwarz-Perlmutt-Ummantelung ist der Stil nicht nur elegant, sondern auch modern und zeitlos einzuordnen. Das Gehäuse an sich besteht aus gehärtetem Kunststoff und wirkt sowohl robust als auch langlebig.
Auf der Frontseite des Range Extenders ist eine lange LED-Leiste zu sehen, bei der man auf einen Blick alle aktiven Systemfunktionen entnehmen kann. Zu den wichtigsten gehören hier wohl die LEDs der WiFi-Signalstärke ganz links (sofern der Router als Wireless Bridge verwendet wird) oder die im AP-Modus die zwei LEDs ganz rechts der Anzeige. Diese zeigen zum einen den Status des WLAN-Signals an, als auch die Verbindung an dem LAN-Büchsen.
Die Rückseite des X6S Range Extenders ist genauso überschaubar gehalten wie die Frontansicht. Es sind die vier RJ45-Anschlüsse verbaut, ein On/Off-Knopf sowie der USB-2.0-Port. Zudem finden sich noch der WPS-Button um das WPS-Verfahren einzuleiten auf der Rückseite, sowie der Resett Knopf falls das Gerät zurückgesetzt werden muss.
Alles im allen ist ein eine robuste Verarbeitung mit praktischem Design die unauffällig in fast jedem Raum des Haushalts aufgestellt werden kann, um das Drahtlosnetzwerk zu erweitern. Als weitere Option bietet es sich an, den Range Extender als Koppelpunkt für z. B. ein Mediacenter zu verwenden. Mittels der 4 LAN-Port wird sichergestellt, dass alle Geräte mit einer guten Verbindung zum Heimnetzwerk versorgt werden.
Inbetriebnahme und Interface
Die Inbetriebnahme des Range Extenders ist relativ unkompliziert. Der schnellste weg um ihn mit dem vorhandenen Drahtlosnetzwerk zu verbinden, wäre die Wahl des WPS-Verfahrens. Hierfür muss am Router zuerst der WPS-Knopf gedrückt werden und anschließend am Gegenstück damit das Pairing durchgeführt wird. Ein anderer Weg, mit dem ein wenig mehr die Konfiguration gesteuert werden kann, wird jetzt näher beleuchtet. Die meisten Router der Neuzeit bieten eine Übersicht der am Netzwerk angeschlossenen Geräte. Mit so einer Übersicht sollte es schnell möglich sein die IP-Adresse des Range Extenders festzustellen um mit der Konfiguration zu beginnen. Sofern eine Kabelverbindung vorhanden ist, sollte dieser auch über einen Browser über die Webadresse http://mywifiext erreichbar sein.
In diesem Beispiel richten wir das Testobjekt als Access Point ein. Die Einrichtung als Media Bridge ist vom Ablauf her identisch, sofern die Inbetriebnahme wie in diesem Fall über ein angeschlossenes Kabel durchgeführt wird. Zunächst wird die Landingpage eines Neugerätes aufgerufen. Hier muss mit einem Klick die Neueinrichtung des Geräts bestätigt werden.
Als nächster Schritt muss ein Administrator-Konto angelegt werden um sich in Zukunft damit anzumelden. Als nächstes muss entschieden werden ob der Range Extender in Zukunft über Funk die Verbindung zum Router herstellt, oder ob dieser per Netzwerkkabel angeschlossen wird und als weiteres Access Point eingerichtet wird. Im Optimalfall ist das Endergebnis dasselbe: Das Drahtlos-Heimnetzwerk wurde erweitert.
Egal ob als Access Point oder Media Bridge, es muss eine Drahtlosnetzwerkkennung vergeben werden. Falls das eigene Endgerät (Table, Laptop, Smartphone, etc…) automatisch immer das stärkste Signal wählen soll, muss diese Netzwerk identisch zum schon vorhandenen eingerichtet werden. Selber Netzwerkname sowie auch Passwort. Dann werden die Endgeräte sich immer mit dem stärkeren Signal automatisch verbinden. Falls die Netzwerke unterschieden werden sollen, z. B. „W-Lan Unten“ und „W-Lan Oben“, dann kann dies auch so eingerichtet werden. Bedeutet in diesem Fall, dass das neue Netzwerk einmalig in den Endgeräten aufgenommen werden muss.
Beim Klicken auf „Next“ beginnt der Range Extender die Konfiguration zu übernehmen, dies dauert ca. 1 Minute. Anschließend wird noch eine kurze Erfolgsseite angezeigt unter welcher die übernommene Konfiguration nochmals geprüft werden kann.
Sobald die Konfiguration abgeschlossen wurde, wird wieder die Startseite angezeigt. Dieses Mal kann das zuvor angelegte Administrator-Konto verwendet werden indem die E-Mail-Adresse und das Passwort verwendet werden mit welchem das Konto angelegt wurde. Es wird anschließend eine kleine Erfolgsmeldung erscheinen um nochmals vom Anwender die Konfiguration zu bestätigen.
Bedienung
Da es den Rahmen sprengen würde auf jeden Menüpunkt einzugehen, wird kurz und übersichtlich beschrieben welche Funktionen sich hinter welche Menüpunkt verbergen. Als erster Punkt ist es für viele Anwender sicherlich Sinnvoll, die Sprache einzustellen. Dies kann oben rechts durchgeführt werden – dort befindet sich ein kleiner Knopf mit welchen eine Liste angezeigt wird in welcher sich die Sprachenauswahl versteckt. Klicken Sie auf „Auto“ und wählen Sie die gewollte Sprache. Zur Einheitlichkeit wird in diesem Beispiel mit der Automatischen Wahl die weitere Konfiguration vorgestellt.
Status
Unter Status ist eine klare und kurze Übersicht der gesamten Systeminformation einsehbar. Vom Status der Netzwerke über die Anzahl der angeschlossenen Geräte, bis hin zu der Konfiguration der einzelnen Netzwerke. Diese Seite wird bei Aufrufen der Konfigurationswebseite des Range Extenders immer als Standard angezeigt.
Settings
Unter Settings befinden sich die Unterpunkte zur weiteren Konfiguration des Geräts. Unter Wireless kann die Konfiguration der einzelnen WLAN-Netzwerke angepasst werden, sowie die IP-Adresse des Geräts festgelegt werden. So kann dem Gerät eine Statische IP gegeben werden unter welcher die Konfigurationsoberfläche erreicht werden kann. Ein weiterer Punkt der sich dort befindet, ist das Ein-/Ausschalten des WPS-Verfahrens. Bei nicht verwenden kann dies ohne Bedenken abgeschaltet werden.
Unter Connected Devives verbirgt sich eine Liste der an dem Range Extender angeschlossenen Geräte, aufgeteilt nach Anschluss per W-Lan oder Kabelverbindung. Unter diesen Punkt finden sich des Weiteren auch die Zugriffsrichtlinien auf dem Range Extender. Unter Password finden sich die Möglichkeiten um das Administrator-Passwort oder die Sicherheitsfragen zu aktualisieren. Auf dem Punkt Firmware-Update muss nicht weiter eingegangen werden, dieser ist Selbsterklärend.
Do More
Unter diesem Punkt finden sich alle weiteren Einstellungsmöglichkeiten wieder. Hier kann z. B. die LED-Anzeige an- oder ausgeschaltet werden, der USB-Port kann aktiviert oder deaktiviert werden. Zudem gibt es noch einen Unterpunkt zum WPS-Verfahren. Denn hier kann entweder per 1-Klick verfahren die Verbindung hergestellt werden, oder per generierter PIN-Nummer.
Lesitungswerte
Die Netzwerkleistung des Range Extenders wurde ja mit dem vom Hersteller Empfohlenen NETGEAR Nighthawk X6S durchgeführt. In dem Testbericht zu dem Nighthawk X6S wurden die erreichten Werte ja schon vorweggenommen – zur Vollständigkeit werden diese hier nochmals publiziert. Das Testprinzip ist immer gleich und ziemlich aussagekräftig, denn es werden abwechselnd jeweils dreimal eine .ISO-Datei, eine MP3-Musikbibliothek sowie eine Bildergalerie vom PC auf das NAS-Gerät geschrieben. Anschließend wieder "gelesen", also vom NAS-Server auf den PC kopiert. Aus den drei Durchgängen wird der Mittelwert ermittelt welcher die durchschnittliche Datendurchsatzrate wiederspiegelt die während des Tests erreicht wurde. Wie das Testverfahren im Detail ausgeführt wird, kann im Artikel "Wie wir Testen" nachgelesen werden. Die nachfolgende Skizze verdeutlich den Netzwerkaufbau und die verwendeten Komponenten und wie diese untereinander verbunden / angeschlossen sind.
Als erstes wurde der .ISO-Dateitransfer durchgeführt. Bei diesem Test haben die meisten Geräte den Vorteil, dass es sich um eine große Datei handelt. Bei solchen Daten können die Netzwerke das Meiste herausholen und unter Beweis stellen, welche Geschwindigkeiten durchschnittlich erreichbar sind. Der Nighthawk X6S mit Range Extender geht hier mit satten 63 MB/s Schreib- und Ganzen 45 MB/s Lesegeschwindigkeit ins Rennen!
Beim Transfer der MP3-Bibliothek und der Bildergalerie kommen zwei Faktoren zusammen die dazu führen, dass auch Kabelgebundene Netzwerke herausgefordert sind. Zum einen ist es die Erstellung der verschiedenen Dateien, aber hauptsächlich das für viele kleine Dateien immer wieder die Verbindung zum Ziel ausgehandelt wird um diese auch an den Speichertort ablegen zu können. Die Ergebnisse die dabei erzielt wurden sind beachtlich. Beim Transfer der MP3-Bibliothek hat der Nighthawk X6S in Kombination mit dem Range Extender durchschnittlich 26 MB/S Schreib- und 33 MB/s Lesegeschwindigkeit erzielt.
Beim Transfer der Bildergalerie wurden die Messwerte von 31 MB/s Lese- und respektive 26 MB/s an Schreibgeschwidigkeit erreicht. Mit diesem Werten hat der kleine Bruder in Teamarbeit mit dem Range Extender sogar den großen Bruder Nighthawk X10 überholt! Hier muss erwähnt werden, dass der Nighthawk X10 mit einen ASUS-Router verbunden wurde. Durch die Komponnentenabstimmung die der Nighthawk X6S mit dem X6S Range Extender hat, ist es also nicht verwunderlich, dass die Messwerte besser ausgefallen sind. Außer Acht darf dennoch nicht gelassen werden, das hier eine unglaubliche Leistung im Bereich der Drahtlos-Netzwerkkommunikation erreicht wurde!
Erfahrungsgemäß erweisen sich mittels robycopy ermittelte Benchmark werte als wahrheitsgetreu und zugleich als sehr gute Richtwerte. Jetzt haben wir diese aber unter „Idealbedingungen“ im gleichen Raum getestet. Dementsprechend kann bei mehreren Wänden oder Deckenebenen dieser Wert variieren. Wie genau, dass sind schlussendlich immer Individualfälle die sich schlecht als Referenzwert erzeugen lassen. Daher sind unsere Werte als Richtangaben zu verstehen.
Fazit
Der NETGEAR Nighthawk X6S Range Extender ist ein solides und vom Formfaktor kleines Gerät mit welchem man binnen weniger Minuten das Heimnetzwerk deutlich erweitern kann. Das Design ist zeitlos und die edle Verarbeitung erlaubt eine sichtbare Platzierung, denn das Gerät ist optisch durchaus ansprechend.
Mit der Möglichkeit diesen als Access Point oder Media Bridge zu verwenden kann er so eine Multifunktion einnehmen um entweder eine Strecke Kabellos zu überbrücken um, oder um diesen an Netzwerk als Access Point anzuschließen. Die vier LAN-Anschlüsse ermöglichen es auch, dieses Gerät als kleinen Switch zu verwenden um mühelos weitere Geräte anschließen, sei es ein Smart-TV, eine Konsole oder als Koppelpunkt um weitere PCs daran anzuschließen.
Mit Smart-Connect werden alle drei Drahtlosnetzwerke unter einen Netzwerknamen (SSID) und Passwort publiziert. Dies bedeutet das die Endgeräte selber entscheiden ob dem 2.4GHz- oder 5GHz-Netzwerk beigetreten wird, je nachdem zu welchen die bessere Verbindung hergestellt werden kann. Faustregel ist hier ein Radius von ca. 5 Meter für das 5GHz-Netzwerk, welches ein deutlich höheren Datendurchsatz hat.
Alles im allem hat NETGEAR hier ein sehr Hochwertiges Produkt auf die Beineg estellt, welches in Kombination mit dem NETGEAR Nighthawk X6S Router sehr gute Leistungsmerkmale im Bereich der Drahtlos-Netzwerk-Kommunikation bewiesen hat. Der Range Extender ist jedoch nicht beschränkt auf NETGEAR-Produkte. Er ist kompatibel mit jedem Router und kann somit in jedem Heimnetzwerk eingesetzt werden. Der NETGEAR Nighthawk X6S Range Extender ist derzeit für circa 170 EUR erwerblich und bietet in Kombination mit dem Nighthawk X6S Router eine solide Kombination um ein Heim lückenlos mit genügend Netzwerkabdeckung zu versorgen.
NETGEAR Nighthawk X6S Range Extender (EX8000) | ||
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+ sehr hohe WLAN-Leistung (gemessen) | - "nur" USB-2.0-Port |
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