Netzteile

Test: Cooler Master V1200 Platinum

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Geschrieben von Marcel Büttner
Veröffentlicht: 21. November 2014

v1200-newsJa es soll sie da draußen geben, die Leute die sich einen Kilowatt-Stromversorger sich ins System bauen. Für all die 3-Way-SLI- und CrossFireX-Zusammenstellungen dieser Welt bietet Cooler Master unter anderem das V1200 Platinium an, welches im wahrsten Sinne des Wortes auch Platinium ist. Mit einem voll modularen Kabelmanagement und einem effizienten Wirkungsgrad von bis zu 93 Prozent, eben Platinium, ist das Netzteil für die wirklich schweren Geschütze geschaffen. Wir schauen uns dieses High-End Produkt einmal genauer an und wollen herausfinden, was der Stromversorger neben der brachialen Leistung noch zu bieten hat.

V1200-Platinium-opener

Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Cooler Master.


Lieferumfang

Im typischen Cooler Master Layout präsentiert sich der Karton des V1200. Darin enthalten sind neben den hochwertig wirkenden Kabeltaschen, dass sicher und schick verpackte Netzteil, eine Remote-Schalterblende für den Lüfter, sowie ein kleines Booklet zum Gerät selbst anzufinden. Das Netzteil wird zusätzlich noch in einem schicken Stoffbeutel transportiert bzw. zum Kunden versendet.

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Technische Daten

Beim Blick unter die Haube bzw. auf das Datenblatt wird schnell klar, dass es sich hierbei um ein absolutes Premium-Produkt handelt. Die maximale Nennleistung von 1200 Watt wird über die +12V Schiene erzielt und kann bis zu 100 Ampere bereitstellen. Dem zur Folge kann dies nur mit einem Single Rail System, wie es das V1200 mit sich bringt, umgesetzt werden. Neben dieser brachialen Leistung soll das Netzteil aber gleichzeitig auch in Punkto Effizienz neue Maßstäbe setzen. Erstmals liefert Cooler Master ein Netzteil mit einer 80Plus Platinium Zertifizierung aus. In der Praxis bedeutet dies, dass der Stromversorger mit einem Effizienzwert von bis zu 93 % (bei 50 Prozent Last) arbeitet.

  Cooler Master V1200 Platinium
Modellbezeichnung Cooler Master V1200 Platinium
Dauerleistung 1200W
Spitzenleistung 1200W
Netzspannung (Vac) 100 - 240
Netzfrequenz. (Hz ) 50 - 60
Nennstrom (A) 10 - 5
80Plus Zertifizierung Platinium, bis 93% Effizienz (bei 50% Last)
Besondere Technologie Hybrid-Betrieb des 135mm Lüfters
Leistungsaufnahme in stand-by (W) <0.25 W
Durchschnittliche Lebensdauer (Std / 25°C) > 100.000
Herstellergarantie und Service
  Sieben Jahre Herstellergarantie
  Kostenloser Pick-Up Service

 

Als weitere Besonderheit befindet sich im Netzteil ein 135 Millimeter großer Hybrid-Lüfter (Semi-Passiv-Modus), der manuell während des Betriebes umgestellt werden kann. Im erst genannten Modus bleibt der Lüfter bis zu einem bestimmten Temperaturwert / Lastzustand ausgeschaltet. Gleiches Schema verwendet Seasonic schon seit einigen Jahren bei den Topmodellen der X-Serie (u.a. X1050 – zum Testbericht). Der Schalter dafür kann per Slotblech und Anschlusskabel über eine PCI-Blende nach Außen gelegt werden.

        • Unterspannungsschutz (UVP)
        • Überspannungsschutz (OVP)
        • Kurzschlusssicherung (SCP
        • Überlastschutz (OPP)
        • Überstromschutz (OCP)
        •  Überhitzungsschutz (OTP)


Detailansichten

Beim Layout und der äußeren Gestaltung gibt man sich bei Cooler Master etwas zurückhaltender, was dem V1200 definitiv auch gut steht. Das Chassis und die Farbgebung überzeugen auf eine dezente Art und Weise. Das Gehäuse macht einen recht robusten Eindruck, ist jedoch genauso anfällig für Fingerabdrücke wie jedes anderer Netzteil auch. Das vollmodulare Kabelmanagement ist im Übrigen sauber angeordnet und alle Steckanschlüsse sind extra beschriftet, so dass auch kein Kabel falsch angeschlossen werden kann. Ebenfalls farblich markiert ist der kleine Stecker für die Steuerung des Lüfters (Semi- oder Passivmodus).

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Die im Top angebrachte silberne Verzierung ist leider auch wirklich eine solche. Richtigen Zugriff zum Lüfter erhält man erst, wenn das Gehäuse des Netzteils geöffnet wird, was logischer Weise den Verlust der Garantie nach sich zieht. Be quiet löst dies, wie zuletzt beim Straight Power 10 gesehen, wesentlich eleganter. Auf der Unterseite befindet sich dann auch noch der große Sticker mit Leistungs- sowie Spannungsangaben.

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Kabel im Detail

Wie von Cooler Master gewohnt, kommt auch das V1200 mit Flachbandkabel daher. Oftmals findet man sehr unterschiedliche, wohl gemerkt subjektive, Meinungen und Äußerungen zu dieser Art Kabel. In Punkto Platz haben sie einen wesentlichen Vorteil, da dieser zum Verlegen im Gehäuse nicht in Massen benötigt wird. Hinzu kommt auch noch, dass das V1200 mit dem vollmodularen Layout eh genügend Individualisierungsmöglichkeiten bietet. Zum Umfang selbst: Der Hersteller legt ein massives Bündel an Kabel in den Karton welches es ermöglichen soll, so gut wie jede Konstellation an den Stromversorger anzuschließen.

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Insgesamt lassen an den potentiell im System verbauten Grafikkarten bis zu zwölf PCI-Express-Stecker (6+2-Pin) anschließen. Für Mainboards mit besonders großem Stromhunger stehen zwei 8-Pin-EPS-Stecker zur Verfügung. In Punkto Peripherie können ebenfalls zwölf SATA- und neun 4-Pin-Molex-Anschlüsse verwendet werden. Die Verarbeitung der Kabel kann als solide bezeichnet werden. 

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Es sind im Übrigen alle Stränge mit einem schwarzen Sleeve versehen worden. In punkto Länge wissen die Anschlussstränge ebenfalls zu überzeugen, so dass locker auch Big-Tower ausgestattet werden können.


 

Detailansicht / Bauteile & PCB

Durch einfaches Lösen der wenigen Schrauben offenbart sich der Blick unter die Haube. Gespannt waren wir, was sich für verbaute Komponenten zeigen werden. Einleitend muss nochmal darauf hingewiesen werden, dass das Öffnen des Netzteils-Chassis nur von erfahrenen Elektronikern durchgeführt werden sollte. Für Schäden in jeglicher Art und Weise, haften wir nicht! Darüber hinaus kann u. U. sogar Lebensgefahr bestehen!

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Wie schon weiter vorn im Test erwähnt, sitzt der Lüfter nicht separat im Top, sondern direkt am Chassis und das silberfarbene Zierelement ist ohne weitere Bedeutung. Angeschlossen wird dieser mittels eines 2-Pin-Steckers und könnte mit ein wenig Bastelarbeit auch ausgetauscht werden. Dazu aber später im Verlauf noch mehr. Kenner werden es vermutlich sofort erkannt haben, im Inneren schlägt ein „Seasonic-Herz“. Cooler Master hat Seasonic als Auftragsfertiger angeheuert. Die Qualität der Lötstellen ist unumstritten und brilliert an allen Ecken und Enden. Des Weiteren befindet sich ein LLC Resonance Converter Design sowie eine Full-Bridge-Architektur und die DC / DC Topologie auf dem PCB.

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Die von Cooler Master angepriesenen japanischen Kondensatoren sind vollständig umgesetzt worden. Der Primärbereich kommt von Hitatchi und der Sekundärbereich wird mehrheitlich von Nippon Chemi-Con abgedeckt. Die in Form einer weiteren Platine untergebrachten Schutzschaltungen, stammen aus dem Hause Welltrend. Das Anschluss-PCB für die Verkabelung wurde auf die Hauptplatine direkt verlötet.

Lüfter

Wie eingangs schon angesprochen, arbeitet im Inneren des Gehäuses ein 135mm großer Lüfter. Dieser stammt aus dem Hause Protechnic, hört auf die exakte Bezeichnung „MGA13512XF-O25“ und soll laut Datenblatt einen maximalen Schalldruck von 40,8 db(A) erzeugen. Auf Grund des verbauten Hybrid-Modus des Lüfters ergeben sich in der Praxis zwei Anwendungsbeispiele:

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Hybrid ausgeschaltet:

Bis zu einem Lastzustand von 50 Prozent dreht sich der Lüfter gar nicht. Mit zunehmender Lastabnahme steigt die Drehzahl des Lüfters bis auf den Maximalwert an. Unter Volllast bedeutet das dann circa 2100 Umdrehungen pro Minute.

Hybrid eingeschaltet:

Bis zu einer Netzteilbelastung von 30 Prozent dreht sich der Lüfter gar nicht. Erst ab 30 bis 50 Prozent Last beginnt dieser sich in Bewegung zu setzen und mit 1000 Umdrehungen pro Minute zu drehen. Bei circa 80 Prozent Last regelt sich der Rotor auf 1400 Umdrehungen pro Minuten und unter Volllast auf 2100 Umdrehungen pro Minute herauf.


Testsystem vorgestellt

Wie schon in unserem separaten Artikel vorgestellt, erfolgt der Test im Form eines offenen Aufbaus auf einem Benchtable. Um auch "große" Netzteile entsprechend auslasten zu können viel die Wahl zwar nicht mehr auf die aktuellsten Komponenten, jedoch auf solche, welche ein Netzteil ordentlich ins Schwitzen bringen können. Nachfolgend haben wir das gesamte System noch einmal aufgelistet, dass beim Test zum Einsatz kam. Die komplette Testmethodik und Kriterien haben wir in der separaten Netzteil-Testsystemvorstellung aufgelistet.

 

 

Intel X58 (S.1366) Netzteil Testsystem

Testsystem-small

testsystem-Netzteil-Mainboa PSU-Setup-Grafikkarten-small NT-System-Benchtable
Prozessor:
Intel Core i7-975 Extreme Edition
Mainboard: Sapphire Pure Black X58
Kühlung: Prolimatech Megahalems + beQuiet Silentwings
HDD: Western Digital WD5003ABYX Enterprise
RAM:
3x4GB Kingston HyperX Genesis @ 1866MHz
Grafikkarte:
3x ATI HD 4870 / 3x ATI HD 4870X2
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate SP1 (x64)
Grafiktreiber: Catalyst 14.4

Die Messtechnik

Die Spannungen werden mittels Multimeter direkt am ATX-Strang bzw. dem Hauptstromkabel des Netzteils abgelesen. Die Toleranzschwankungen bei den Werten werden gemäß mathematischen Vorgehens auf- bzw. abgerundet. Beim Multimeter handelt es sich um ein Modell der Firma Luxx-Tools. Die aktuellen Verbrauchswerte, welche auch wirklich aus der Steckdose gezogen werden, ermitteln wir mit einem PSGI EG 1000 Strommessgerät.

 4 5


Praxistest

Zum Auslasten des Netzteils nutzen wir folgende Programme:
Coredamage, 3DMark Vantage 1.0.1, sowie Furmark. Um eine maximale Auslastung zu erzielen, wird in OCCT der Power Supply Test und Furmark parallel laufen gelassen. Wie weiter oben angesprochen, lesen wir die Werte nicht im Betriebssystem aus, sondern mittels Multimeter direkt an den +3,3V, +5,0V, +12V Leitungen des ATX-Strangs.

**Es wird der Adobe Flash-Player benötigt, um die Werte ansehen zu können**

Leistungsaufnahme

Die Toleranzen liegen in folgenden Bereichen bei PC-Netzteilen nach ATX Norm: 

- +3,3 Volt: +/- 4% (3,17V bis 3,43V)
- +5,0 Volt: +/- 5% (4,75V bis 5,25V)
- +12 Volt: +/- 5% (11,4V bis 12,6V)

 

Leistungsaufnahme Stand by / set off

{fusionchart id="13" Netzteile >700W - standby / ausgeschaltet}

Leistungsaufnahme Leerlauf (idle)

{fusionchart id="12" Netzteile >700W - idle}

Leistungsaufnahme Last (load)

{fusionchart id="11" Netzteile >700W - last}

Leistungsaufnahme Peak-load

 {fusionchart id="14" Netzteile >700W - Leistungsaufnahme Peak}

In keiner Disziplin leistet sich das Cooler Master V1200 Fehler oder sonst irgendwelche negativen Auffälligkeiten. Richtig auffällig punkten, im positiven Sinne, kann es dann im Load-Test. Im Durchschnittsverbrauch sowie beim maximalen Load-Peak schiebt sich das schier uneinholbar an die Spitze der Übersicht. Gleiches gilt auch für den IDLE-Betrieb des System ohnehin welcher ohnehin schon exorbitant hoch ist, jedoch mit dem V1200 nochmals im Verbrauch gesenkt werden kann. Dies zeugt von der sehr guten Effizienz des Netzteils. 

Spannungsstabilität

Auch an dieser Stelle können wir die Vorgaben und die erreichten Ziele nur noch untermauern. Vorher muss aber gesagt werden, das es uns durchaus bewusst ist, dass wir weder eine Chroma noch eine Sunmoon Teststation zur Verfügung haben. Daher stellen die ermittelten Werte eher eine Tendenz dar mit denen wir versuchen, an Hand unserer (subjektiven) Erfahrungswerte ein Praxisverhalten zu interpretieren. Die Grafiken dienen als Indiz für die (Spannungs-) Stabilität eines Netzteils, mehr aber auch nicht.

{fusionchart id="69" Cooler Master V1200 Platinium - 12V}

 

 {fusionchart id="68" Cooler Master V1200 Platinium - 5V}

 

{fusionchart id="67" Cooler Master V1200 Platinium - 3V}

Lautstärke im Betrieb

Auf Grund des integrierten Hybrid-Modus und der lastabhängigen Steuerung des Lüfters, ist es noch ein Stück schwieriger eine Wertung hinsichtlich der Lautstärke abzugeben. Wie schon eine Seite zuvor beschrieben, steht der Lüfter bis 30% Last still und verursacht dem zur Folge keine Geräusche. Alles darüber bringt den Rotor in Wallung, so das er bis zu seiner maximalen Drehzahl ( circa 2100 U/Min) aufdreht. Im Normalbetrieb kann das Netzteil aber als sehr leise bezeichnet werden. Kommen wir nun abschließend zum Fazit.

 


 

Fazit

Cooler Master setzt uns mit dem V1200 ein Netzteil vor die Nase, welches in allen Belangen schon fast gigantomanisch wirkt. Ein extremer Ausstattungsumfang gepaart mit einer „Platinium“ Effizienz (80Plus Platinium 93%) und schierer Leistung, schieben das Kraftpaket an die Leistungsspitze. Wer ein extremes Projekt mit einem Multi-GPU-System realisieren möchte, der findet im V1200 seinen Meister. Das Netzteil bietet eine nahezu unerschöpfliche Anschlussvielfalt, die wir so bisher selten gesehen haben.

Im Betrieb selbst kann der User sogar wählen mit welchem Lüfter-Setting der Stromversorger betrieben wird. Liegt einem etwas daran weniger Geräusche zu verursachen, kann auf den Semi-Passiv-Modus zurückgegriffen werden wo der Lüfter bei einem Lastzustand von bis zu 30 % still steht. Weitere Pluspunkte werden mit den 7 Jahren Herstellergarantie plus Pickup-Service gesammelt. In dieser Form können nur sehr wenige bis gar keine Hersteller das bieten. Zwar stehen für die Anschaffung des Cooler Master V1200 hochpreisige 240 EUR im Raum, gemessen an der Leistung erscheint das Angebot dann wiederum sehr fair. Mainstream-Ableger der V-Serie lassen sich unter anderem beim V450 (zum Testbericht) finden. Das V1200 ist alternativ auch bei Amazon erhältlich.

 

Cooler Master V1200 Platinium
teures High-End Produkt mit Top Austattung und Leistung, 21.11.2014

Testberichte Netzteile Hersteller-Homepage Bei Amazon kaufen
Positiv Negativ fazit-mini

+ sehr hochwertige Verarbeitung
+ hochwertiger & extrem leiser Lüfter
+ extreme Anschlussvielfalt der Kabel
+ Hybrid-Betrieb des Lüfter
+ sehr hohe Effizienz (Verbrauch)
+ Gleichspannungswandler (DC/DC)
+ 7 Jahre Herstellergarantie + Pickup

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In der Summe überzeugt das Netzteil zu 100 Prozent und wir uns darin bekräftigt, das Cooler Master V1200 Platinium mit unserem Hardware-Journal Gold-Award auszuzeichnen. Oben drauf gibt es noch unsere Redaktions-Empfehlung für das absolut komplett erscheinende Gesamtpaket.

gold  redaktionsempfehlung

 

 

Weitere interessante Testberichte:

Test: 500W XXL--Netzteil-Roundup

Test: Cooler Master V450S

Test: be quiet Strait Power 10 - 700W

Test: Seasonic X-1050W (80-Plus-Gold)

Netzteil-Testsystem vorgestellt

 

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