Netzteile

Test: 500 Watt Netzteil XXL RoundUp

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Geschrieben von Marcel Büttner
Veröffentlicht: 17. März 2014

EinleitungThumb Bereits vor einem Jahr haben wir uns in einem Vergleichstest damalige 500W Netzteile angesehen. Umso logischer erscheint es, diesen Stand durch neuere Modelle aufzufrischen. Mit Cooler Master, be quiet! und Fractal Design schicken drei Hersteller ihre Stromversorger ins Rennen um die begehrte Krone im Massensegment des 500W-Bereiches. Wie sich das Fractal Design Integra R2, Cooler Master G550M sowie V450S und das be quiet! Straight Power E9 500W im Praxistest geschlagen haben, klärt der nachfolgende Testbericht.

 

 

Einleitung Bild Mitte 

 

Wir danken be quiet!!, Cooler Master so wie Fractal Design für das Bereitstellen des Quartetts und das damit entgegengebrachte Vertrauen.

 



Verpackung

Beginnen wollen wir mit dem Muster aus dem Hause be quiet!. Seit einigen Jahren steht der Hersteller, mit Sitz in Schleswig Holstein, für ausgesprochen gute Netzteilqualität zu moderaten Preisen. Das uns vorliegende Straight Power E9 500W gilt schon auf dem Papier als designierter Kassenschlager, aber erst einmal ganz von vorn. Geliefert wird das Netzteil im typisch schwarzen be quiet!-Karton. Die aufgedruckte 80-Plus-Gold-Zertifizierung auf der Verpackung macht Vorfreude auf mehr.

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Lieferumfang

Der Lieferumfang selbst beschränkt sich jedoch nur auf das Nötigste. Neben dem Netzteil selbst befindet sich noch eine Bedienungsanleitung, vier Montageschrauben, vier Kabelbinder und ein 230V-Stecker mit im Karton. Die Bedienungsanleitung, sehr zur Freude vieler, wird auch ihren Namen gerecht. Ausführlich werden technische Details erläutert und eine etwaige Montage erklärt.

 

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Technische Details & Kabelbaum

 

Für den Anschluss im PC bringt das Netzteil mehr als genügend Möglichkeiten mit sich. Neben der eigentlich Stromversorgung durch den 24-Pin-Stecker, können über drei weitere Stränge bis zu 13 Abnehmer angeschlossen werden. Acht SATA, vier 4-Pin-Anschlüsse und sogar ein alter FDD-Anschluss (Diskettenlaufwerke) wurde untergebracht. Die maximale Kabellänge beträgt dabei 55cm und sollte auch für das ein oder andere Big-Tower-Gehäuse ausreichend dimensioniert sein.

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Ein „großer“ Multi-GPU-Verbund kann jedoch nicht aufgebaut werden, da lediglich zwei, farblich blau markierte, 6+2-Pin-Anschlüsse zur Verfügung stehen. Im Zweifelsfall sorgen weitere Kabelpeitschen für Abhilfe. Das Multi-Rail-Netzteil stell auf vier 12V+ Leitungen jeweils 18 Ampere, insgesamt also 38A zur Verfügung.  Die technischen Daten lesen sich für ein Mittelklasse-Netzteil ganz passabel. Eine maximal anliegende Last von bis zu 456W „traut“ der Hersteller seinem Produkt zu.

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Die Kabelstränge selbst kommen auch sauber ausgearbeitet daher. Der Kabelsleeve scheint kein Billigmaterial zu sein, was durchaus schon bei einigen Mitstreitern zu sehen war. Die Shrinks am Stecker wissen auch durch ihre Qualität zu gefallen.

 



Netzteil im Detail

Das das Straight Power 500W kein Papiertiger ist, wird dem Kunden schon beim Auspacken versucht zu vermitteln. Durch den Gehäuse-Refresh vor ein paar Jahren sehen die be quiet!-Netzteile inzwischen sehr ansehnlich aus. Das schwarze, leicht gräulich wirkende Gehäuse, hinterlässt einen vorzüglichen Ersteindruck. Durch das etwas andere Lüftergitter wird auch der verbaute Silent-Wings-Lüfter besonders gut in Szene gesetzt.

 

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Das schöne am Case selbst ist die etwas raue Beschichtung, die keine Fingerabdrücke zulässt und zugleich eine gewisse Resistenz gegen schnelle, leichte Kratzer darstellt. Um es kurz und knapp zu sagen: Auf Grund der hervorragenden Haptik und Formgebung schließt das Straight Power die äußerliche Betrachtung mit voller Punktzahl ab.

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Weitere Blicke offenbaren logischer Weise auch weitere Details. Auf der rechten Seite hat der Hersteller seinen Namen „in die Tiefe“ einstanzen lassen. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Sticker mit Leistungsdaten. Die Rückseite ziert ein recht großmaschiges Lüftergitter, welches den 230V-Stecker sowie den Ein-Ausschalter einzäunt. Da es sich beim Straight Power um kein (voll) modulares Netzteil handelt, sind logischer Weise auch keine weiteren Stecker in Richtung Gehäuseinneres untergebracht.

 

Innenaufbau

Im Inneren des Straight Power 500W liegt der eigentliche Schatz verborgen. Tolle Designs oder Gehäuseverzierungen spielen jetzt keine Rolle mehr. Bei einer 80-Plus-Gold-Zertifizierung, welche trotz allem immer noch ein Wert auf einem Blatt Papier darstellt, kann man von hochwertig verarbeiteten Komponenten ausgehen.

 

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Der Deckel ist schnell entfernt. Dahinter präsentiert sich dann ein 140mm großer Silent Wings E9 aus der eigenen Produktion. Einfach tauschen lässt sich der Lüfter leider nicht, da er fest mit dem PCB verlötet ist. Apropos, selbiges kommt in einer schwarzen Farbgebung daher und besticht durch ein sehr aufgeräumtes Layout. Lediglich drei etwas größere Kühlfinnen stechen im Bild hervor.

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Wer sich in der Automobilindustrie ein wenig auskennt, dem wird der Begriff MQB (Modularer Querbaukasten) ein Begriff sein. Im Grunde genommen basieren mehrere Modellreihen auf ein und demselben Chassis. So ähnlich kann es auch mit der E9-Serie von be quiet! gesehen werden. Alle Modelle von 350 bis 800W kommen mit dem gleichen PCB daher. Als Primär- und Sekundärkondensatoren kommen Bauteile der Firma TAEPO zum Einsatz.

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Alle Kondensatoren wurden mit zusätzlichem Kleber versehen umso mehr Schutz vor etwaigen „Bewegungen“ geben zu können. Die Lötstellen des PCBs hinterlassen auch einen grundsoliden Eindruck. Alles in allem ein guter Gesamteindruck ohne Mängel.

 



Verpackung

Das Cooler Master V450S gibt es nun schon etwas länger. Als kleine Adaption hinsichtlich des Oberklasse-Modells (V1000) angedacht, liefert Cooler Master die kleine Version nun in einer 450W Ausführung mit 80 Plus Gold-Zertifizierung aus. Den wohl größten Unterschied findet man beim Kabelmanagement. Das V450S kommt als semi-modulare Ausführung beim Kunden an. Die größeren Modelle verfügen über ein voll modulares Platinen-Design. Der bekannte 2 Jahre Pick-Up-Service gilt bei dieser Serie leider nicht.

 

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Lieferumfang

Beim Lieferumfang beschränkt man sich auf das Nötigste. 230V Stecker, Schrauben für die Montage und die modularen Anschlussstecker. Ein kleiner Beipackzettel rundet das Gesamtpaket ein wenig ab. Das Netzteil selbst liegt gut und sicher verpackt im Karton. Also keinen Punktabzug in dieser Disziplin.

 

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Technische Details & Kabelbaum

Wie bereits geschrieben verfügt das Netzteil über ein semi-modulares Anschluss-Design. Das ATX-Stromkabel, der 8-Pin-EPS Stecker und das PCIe-Kabel mit zwei 8-Pin-Zweigen, wurden fest mit dem PCB verbunden und lassen sich nicht abnehmen. Ein entsprechender Sleeve der jeweiligen Kabel rundet den Eindruck noch ab. Für weitere Komponenten können vier zusätzliche Stränge an das Netzteil angeschlossen werden. Diese selbst sind als Flachbandkabel umgesetzt und sparen dadurch eine Menge Platz im Gehäuse.

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Die fest montierten Kabel sowie die mitgelieferten Flachbandkabel weisen eine grundsolide Verarbeitung auf. Keine Innovationen und auch keine Ausreißer. Somit bewegt sich alles im unspektakulären Rahmen.

 



Netzteil im Detail

Das sich optisch keine großen Unterschiede hinsichtlich der höherpreisigen V-Serie-Modell auftun sollte eigentlich klar sein. Das trotzdem an der einen oder anderen Stelle gespart wurde erscheint logisch, ansonsten wäre nicht der relative geringe Preis zu erreichen gewesen. Viel mehr geht man bei Cooler Master dem Motiv „weniger ist mehr“ nach und macht damit alles richtig. Der ungewollte Purismus schadet dem Netzteil nicht. Aus dem 140mm Lüfter (bei den größeren Modellen der V-Serie) ist nun ein 120mm Modell geworden.  

 

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Die vier Anschluss-Ports für die optionalen Kabelstränge wurden recht mittig platziert und zusätzlich auch noch mit einer Markierung versehen. Auf der gegenüberliegenden Seite präsentiert sich die große Lüftungsöffnung samt Ein/Aus-Schalter. Dies soll es aber schon bei den äußeren Änderungen gewesen sein. Insgesamt gesehen präsentiert sich das V450S als solides und schickes Netzteil.

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Innenaufbau

Der Teufel versteckt sich oftmals im Detail. So verbaut, bzw. lässt Cooler Master hochwertige und erprobte Technologie von Seasonic im V450S verbauen. Schaut man sich die technischen Daten genauer an, fallen die integrierten Schutzschaltungen sofort ins Auge. UVP (Unterspannungsschutz), OVP (Überspannungsschutz), SCP (Kurzschluss), OCP (Überstromschutz) und OPP (Leistungsschutz) zieren das Datenblatt. Als kleine Kirsche auf der Sahnehaube kann der nicht selbstverständliche Temperaturschutz (OTP) angesehen werden.

 

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Doch fangen wir mal weiter vorn an. Unter der Blende verbirgt sich ein YateLoon Lüfter mit der Kennung „D12SH-12“. Der Innenraum als solches wirkt sehr aufgeräumt und macht einen sehr soliden Eindruck. Auffällig ist auch das knallig rote PCB. Schaut man sich dieses genauer an wird man feststellen, dass das so genannte „3D-Design“ direkt mit dem PCB verbunden ist. Aktuelle High-End Netzteile werden „lediglich“ über gewinkelte Drahtbrücken miteinander verbunden. Der Hersteller verspricht sich dadurch die letzten paar Prozentpunkte heraus zu kitzeln und so weniger Wechselwirkungen und Widerstände auftreten zu lassen.

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Des Weiteren wurden aerodynamische Optimierungen an den Kühlfinnen sowie dem Layout selbst vorgenommen, um auch einen besseren Airflow garantieren zu können. Da wir all diese Keyfacts nicht untermauern können, sollen sie an dieser Stelle einmal stehen gelassen werden. Interessant wird es auch bei den technischen Daten. Das Single-Rail Netzteil kommt mit einer +12V Schiene und einer maximalen Last von bis zu 36A daher. Es wird ein maximaler Verbrauchs-Peak von 432W angegeben. Zum Vergleich: das be quiet! Straight Power E9 (Multi-Rail) kommt mit 456W daher.

 



Verpackung

Das G550 wurde gegen Ende des letzten Jahres vorgestellt und soll durch bestimmte Faktoren bei den Kunden punkten. Die Gx50M-Serie versteht sich als Bindeglied zwischen dem G500 (G600 usw.) und der Vx50S-Serie, die als Oberklasse bezeichnet werden kann. Ein weiterer Unterschied ist auch die 80-Plus Zertifizierung. So kommt das eine Seite zuvor vorgestellte V450S mit einer 80-Plus-Gold-Zertifizierung daher und das G550M hingegen nur mit einer 80-Plus-Bronze Deklarierung.

 

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Auch beim Preis macht sich dies bemerkbar. So ist das G550M aktuell circa 10 Euro günstiger (Preisvergleich Stand März) als das V450S. Das soll es dann aber auch gewesen sein, denn die Technik sowie Ausstattung unterscheiden sich im direkten Vergleich kaum. Das G550M bietet, genau wie das V450S, ein semi-modulares Kabelmanagement, hochwertige Komponenten und das von Cooler Master angepriesene „3D Design“, welches wir schon beim V450S näher beschrieben haben.

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Lieferumfang

Der Karton selbst kommt im typischen Cooler Master Stil daher und verzichtet auf großen Schnick und Schnack. Das Netzteil ist sicher verpackt und wird noch von zwei weiteren Anschlusskabeln, ein 230V Kabel sowie einem Beipackpackzettel komplettiert.

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Technische Details & Kabelbaum

Wie schon beim V450S zu sehen war, ist Cooler Master ein Verfechter von Single Rail Netzteilen, daher auch die starke +12V Schiene, welcher laut Hersteller bis zu 42 Ampere abverlangt werden können. An dieser Stelle wollen wir nochmal klar stellen, dass jeder Käufer für sich entscheiden muss, was für ihn die „richtige Technologie“ ist. Einer Wertung entziehen wir uns aus diesem Grund. Vor- und Nachteile haben Single- und Multi-Rail zugleich. Der Hersteller gibt das Netzteil für einen Last-Peek von bis zu 504 Watt frei!

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Bei den Anschlusskabeln findet sich im Grunde genommen das gleiche Bild wie beim V450S wieder. Das Netzteil verfügt über ein semi-modulares Anschluss-Design. Das ATX-Stromkabel, der 8-Pin-EPS Stecker und das PCIe-Kabel mit zwei 8-Pin-Zweigen, wurden fest mit dem PCB verbunden und lassen sich nicht abnehmen. Ein entsprechender Sleeve der jeweiligen Kabel rundet den Eindruck noch ab. Für weitere Komponenten können vier zusätzliche Stränge an das Netzteil angeschlossen werden. Diese selbst sind als Flachbandkabel umgesetzt und sparen dadurch eine Menge Platz im Gehäuse.

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Die fest montierten Kabel sowie die mitgelieferten Flachbandkabel weisen eine grundsolide Verarbeitung auf. Keine Innovationen und auch keine Ausreißer. Somit bewegt sich alles im vernünftigen Rahmen. Schauen wir uns nun die Leistungsdaten an wird schnell deutlich, dass Cooler Master weniger Spielraum für Komponenten lässt.

 



Netzteil im Detail

Vergleicht man das V450S mit dem G550M so wird schnell deutlich, dass das Chassis im Grunde genommen das gleiche ist, welches nochmal leicht angepasst wurde. Die markanten Farbelemente wurden weggelassen und mehr auf „Understatement“ gesetzt. Fest ausgestanzte Lüftungslöcher auf dem Top sowie am Heck sollen in Kombination mit dem 120mm Lüfter für optimalen Luftstrom sorgen.

 

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Die vier Anschluss-Ports für die optionalen Kabelstränge wurden recht mittig platziert und zusätzlich auch noch mit einer Markierung versehen. Auf der gegenüberliegenden Seite präsentiert sich die große Lüftungsöffnung samt Ein/Aus-Schalter. Dies soll es aber schon bei den äußeren Änderungen gewesen sein. Insgesamt gesehen zeigt sich das G550M als grundsolides Netzteil.

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Innenaufbau

Beim Blick ins Innere muss einfach wieder der Vergleich zum V450S herhalten, da beide Modelle annähernd gleich ausgestattet sind. Doch fangen wir mal mit der Theorie an. Mit den entsprechend deklarierten Schutzhaltungen OVP (Überspannungsschutz), UVP (Unterspannungsschutz), OPP (Leistungsschutz), OTP (Temperaturschutz) OCP (Überstromschutz) und SCP (Kurzschluss) bietet der Hersteller auf dem Papier eine Fülle von Mechanismen zum Schutz der eigenen Hardware an.

 

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Das Öffnen des Deckels ging einfach von der Hand. Als erstes springt uns der Yate Loon Lüfter mit der Bezeichnung „D12BH-12“ entgegen, der mit einem 2-Pin-Anschluss auf dem PCB verbunden ist und bei Bedarf (und mit ein wenig Bastelarbeit), ausgetauscht werden kann. Die Bauteile wirken sehr sauber verarbeitet – das Layout präsentiert sich ebenfalls strukturiert und durchdacht. Zwei kompakte Kühlfinnen sollen für optimale Kühlung sorgen. Die Fertigung des gesamten PCBs wurde im Übrigen von „Channel Well Technology“, einen OEM-Fertiger,umgesetzt.

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Kommen wir nochmal zu dem von Cooler Master als 3D-Design angepriesenen Feature. Wie schon auf den Bilder zu sehen, ist das Anschlusspanel für die optionalen Kabel direkt mit dem Haupt-PCB verbunden, also verlötet. Dadurch verspricht sich der Hersteller einen höheren Wirkungsgrad und „sauberere“ Spannungswerte.

 



Verpackung

Das Fractal Design Integra R2 500W kommt als Multi-Rail Netzteil beim Kunden an. Zwar verfügt es lediglich über zwei +12V Schienen, aber immerhin aufgeteilt. Der Karton und deren Ausmaße machen schnell klar, dass der Hersteller alles auf das Nötigste beschränkt hat um ein gutes Budget-Produkt zu kreieren, welches den Einsteigerbereich abdecken soll.

 

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So zeigt sich der Karton genauso zurückhaltend wie auch Fractal Design generell mit den Netzteilen. Die Verpackung ist klein und handlich, enthält alle notwenigen Aufdrucke sowie den benötigten Lieferumfang.

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Lieferumfang

Dieser ist sehr „fokussiert“ um es mal stilvoll auszudrücken. Neben dem sicher verpackten Netzteil befinden sich noch ein kleiner Beipackzettel, das 230V-Aschnlusskabel, ein Satz Kabelbinder sowie die Montageschrauben mit im Karton. 

 

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Technische Details & Kabelbaum

Schaut man sich das Datenblatt an, stellt mal schnell fest, dass es sich um ein grundsolides Gerät ohne Schnick und Schnack handeln soll. Die beiden 12V-Schienen teilen sich die Last auf und verfügen sogar über unterschiedliche Leistungsangaben. So kann die 12V1 bis zu 25A primär die Grafikkarten zur Verfügung stellen und die 12V2 bis zu 20A für die Versorgung des Prozessors. Kombiniert mit den Nebenspannungen ergibt sich daraus eine maximale Leistung von 444 Watt.

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Netzteil im Detail

Auch optisch setzt man sehr auf Understatement. Ein anthrazit-farbende Gehäuse wurde mit einem großen Lüftergitter versehen bei dem der knallig weiße Lüfter hindurch blinzelt. Man erkennt trotzdem den roten Faden, den der Hersteller hinsichtlich seiner Gehäusegestaltung versucht an den Tag zu legen. Soll im Grunde genommen nur heißen, dass sich das Netzteilgehäuse mit denen der großen ATX-Gehäuse sehr ähnelt.

 

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Auf der Unterseite prangert die große Schneeflocke aus dem hohen Norden Europas, die als Synonym für Fractal Design herhalten muss. Die Lüftergitter auf dem Top sowie auf der Rückseite sollen für optimalen Luftstrom sorgen. Die Anschlusskabel sind fest verbaut und mit einer simplen Ummantelung bezogen. Die Stecker tanzen weder positiv noch negativ aus der Reihe und liefern Standardkost, die keineswegs schlecht ist.

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Innenaufbau

Nach dem wir das Gehäuse nun geöffnet haben und das PCB in den Händen halten, muss natürlich auch ein Fazit bzw. eine Beurteilung her. Im direkten Vergleich mit den vorherigen Pedanten wird jedoch schnell deutlich, dass nicht weniger sorgfältig gearbeitet wurde, jedoch aber der Grundeindruck auch einen Ticken weniger hochwertig herüberkommt. Bei den Komponenten ein bekanntes Bild; der Primär- (400V, 270 uf, 85°C) sowie Sekundärkondensator (105°C Elektrolyt) stammen aus dem Hause Teapo.

 

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Beim Anblick auf die Unterseite des PCB`s lassen wir jetzt Interpretationsspielraum. Jedenfalls gab es schon die ein oder andere Platine, die wesentlich besser davon gekommen ist. Ggf. handelt es sich dabei auch nur um Schmutz. Fakt ist eins, das Netzteil funktioniert(e) tadellos!

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Testsystem

Wie schon in unserem separaten Artikel vorgestellt, erfolgt der Test im Form eines offenen Aufbaus auf einem Benchtable. Um auch "große" Netzteile entsprechend auslasten zu können viel die Wahl zwar nicht mehr auf die aktuellsten Komponenten, jedoch auf solche, welche ein Netzteil ordentlich ins Schwitzen bringen können. Nachfolgend haben wir das gesamte System noch einmal aufgelistet, welches beim Test zum Einsatz kam. Die komplette Testmethodik und Kriterien haben wir in der separaten Netzteil-Testsystemvorstellung aufgelistet.

 

 

 Intel x58 / Sockel 1366 Netzteil-Testsystem

Testsystem

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Prozessor:
Intel Core i7-975 Extreme Edition 
Mainboard: Sapphire Pure Black X58
Kühlung: Prolimatech Megahalems
HDD: Western Digital 7200 U/min (WD3200AAJS)
SSD: -
RAM:
3x 4GB Kingston HyperX Genesis @ 1866MHz
Grafikkarte: 
2/3x ATI HD 4870
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate x64
Grafiktreiber: CCC 13.4

 

Die Messtechnik

Die Spannungen werden mittels Multimeter direkt am ATX-Strang bzw. dem Hauptstromkabel des Netzteils abgelesen. Die Toleranzschwankungen bei den Werten werden gemäß mathematischen Vorgehens auf- bzw. abgerundet. Beim Multimeter handelt es sich um ein Modell der Firma Luxx-Tools. Die aktuellen Verbrauchswerte, welche auch wirklich aus der Steckdose gezogen werden, ermitteln wir mit einem PSGI EG 1000 Strommessgerät. Die Schallpegelmessung übernimmt ein Voltcraft SL-100.

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Praxistest

Zum Überprüfen des Netzteils auf Spannungsstabilität nutzen wir folgende Programme:
Coredamage, 3DMark Vantage 1.0.1, sowie Furmark. Um eine maximale Auslastung zu erzielen, wird in OCCT der Power Supply Test und Furmark parallel laufen gelassen. Wie weiter oben angesprochen, lesen wir die Werte nicht im Betriebssystem aus, sondern mittels Multimeter direkt an den +3,3V, +5,0V, +12V Leitungen des ATX-Strangs.


Die Toleranzen liegen in folgenden Bereichen bei PC-Netzteilen nach ATX Norm: 

- +3,3 Volt: +/- 4% (3,17V bis 3,43V)
- +5,0 Volt: +/- 5% (4,75V bis 5,25V)
- +12 Volt: +/- 5% (11,4V bis 12,6V)

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Leistungsaufnahme

Um auch die letzten Reserven eines Netzteils ausschöpfen zu können, lastet die entsprechende Zusammenstellung den Testprobanden immens aus. Im Zusammenspiel von Prime95 und Furmark (Fullscreen: 1920x1080 - 8X MSAA - Xxtrem burn-in) haben wir die durchschnittliche Leistungsaufnahmen, sowie die maximale (Peak) dokumentiert.

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Lautstärke

Ein wichtiger Punkt bei einem Netzteil ist natürlich die Lautstärke und die Laufruhe des verbauten Lüfters. Wir wollen kurz die abgelieferte „Leistung“ in Form einer subjektiven Einschätzung darstellen. Insbesondere wurde auf Frequenzgeräusche oder ein „Fehlverhalten“ des jeweils verbauten Lüfters geachtet. Auf eine Messung mittels eines Schallpegelgeräts wie wir es bei den Gehäusetests vornehmen, haben wir auf Grund der Lautstärke des Testsystems verzichtet. Die verbauten Grafikkarten (HD4870) würden das Ergebnis mehr als nur verfälschen.

 

be quiet! Straight Power E9 500W

Wie schon fast zu erwarten war, stellt sich das Straight Power als absoluter Leisetreter heraus. Einen großen Anteil daran hat der verbaute Silent Wings Lüfter. Unter Last war dieser in keiner Weise wahrnehmbar. Gerade bei einem offenen Aufbau fallen Geräusche besonders deutlich auf. Das be quiet! Straight Power E9 500W kann sich gänzlich als silent-tauglich bezeichnen.

 

Cooler Master V450S

So ziemlich das gleiche Verhalten zeigt sich auch beim ersten Cooler Master Modell. Zwar neigt der verbaute Yate Loon Lüfter einen Tick dazu zu Klackern (was man aber nur im Direkten Kontakt mit dem Ohr wahrnimmt), ist aber im geschlossenen System nahezu „unhörbar". Die anderen im System verbauten Komponenten werden das Netzteil aller Wahrscheinlichkeit nach immer übertönen. Unter Last ist ein leiser Luftzug zu orten, der aber keineswegs stört oder aufdringlich wird.

 

Cooler Master G550M

Allein schon der Tatsache geschuldet, dass im G550M, wie auch beim V450S, fast identische Lüfter verbaut sind, liegen die subjektiven Eindrücke nicht sehr weit auseinander. Im Grunde gleichen sich beide Netzteile sehr im Verhalten, wobei das G550M in der Praxis einen Ticken „lauter“ rüber kommt.

 

Fractal Design Integra R2 500W

Beim Fractal ist hingegen bereits schon im Leerlauf ein Luftstrom wahrnehmbar und hörbar. Hochfrequentes Fiepen spuckt das Lager des verbauten Fractal Lüfters nicht aus, gänzlich unhörbar ist dieser aber keinesfalls. Bei zunehmender Last verstärkt sich das Verhalten, driftet aber nicht ins Negative ab. Der Lüfter ist zu hören, jedoch aber nicht störend. Wer damit kein Problem hat, der wird sich schnell mit diesem Umstand anfreunden.

 



Fazit

Das be quiet! Straight Power E9 500W kann in dieser Preisklasse durchaus als Mercedes in der Mittelklassekategorie bezeichnet werden. Premiumqualität ohne Makel, jedoch Eigenheiten die man hinnimmt, oder eben nicht. Das Netzteil kann ich jeder Hinsicht punkten und durch die erhabene Verarbeitungsqualität überzeugen. Der verbaute Silent Wings Lüfter lässt das PSU zum wahren Leisetreter „mutieren“. Auch hinsichtlich der Effizienz leistet sich be quiet! keine Ausrutscher. Das mit 80-Plus-Gold zertifizierte Netzteil kommt darüber hinaus mit fünf Jahren Garantie daher. Federn lässt das Straight Power hingegen beim Preis und dem nicht vorhandenen Kabelmanagement. Dieses lässt sich be quiet! extra in einer separaten Version bezahlen. Als günstigster Einstiegspreis ist das Netzteil ab 79,- Euro oder alternativ bei Amazon erhältlich.

 

be quiet! Straight Power E9 500W
Mainstream Multi-Rail mit High-End-Allüren, 17.03.2014

Testberichte Netzteile Hersteller-Homepage Im Geizhals-Preisvergleich ab: 79,00 €
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+ sehr hochwertige Verarbeitung
+ hochwertiger & leiser Lüfter
+ Anschlussvielfalt der Kabel
+ Prädikat "silenttauglich"
+ 80-Plus-Gold-Zertifizierung
+ 5 Jahre Herstellergarantie

- im Vergleich recht teuer
- kein Kabelmanagement

 

Betrachtet man das Netzteil als Ganzes wird schnell deutlich, dass man es mit einem wirklich sehr guten Produkt zu tun hat. Wie bereits weiter oben geschrieben hat jedes Produkt Eigenschaften die man akzeptiert und sich damit anfreundet, oder eben nicht. In der Summe sehen wir uns darin bekräftigt, das be quiet! Straight Power E9 500W mit unserem Hardware-Journal Gold-Award zu prämieren.

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Das Fazit zum Cooler Master V450S fällt in der Summe doch erstaunlich deutlich aus. Im Grunde genommen hat der Hersteller mit diesem Netzteil ein Produkt kreiert, welches zu diesem Preis im Grunde genommen zum Klassenprimus aufsteigt. Beginnend mit der Verarbeitung, Effizienz- und Leistungswerte, bis hin zum semi-modularen Kabelmanagement, welches man in dieser Preisklasse bisher vergeblich sucht, bietet das V450S so gut wie alles was der preis- und leistungsbewusste Käufer sucht. Auch in Punkto Lautstärke kann das Netzteil (noch) gut abschneiden. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine fünfjährige Herstellergarantie und einer 80-Plus-Gold Zertifizierung. Erhältlich ist das Cooler Master V450S ab 65,- Euro oder alternativ auch bei Amazon.

 

Cooler Master V450S 
günstiger Einstieg in die Effizienz-Oberklasse, 17.03.2014

Testberichte Netzteile Hersteller-Homepage Im Geizhals-Preisvergleich ab: 65,00 €
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+ hochwertige Verarbeitung
+ exzellenter Verbrauch- und Effizienz
+ sehr stabile Spannungswerte
+ semi-modulares Kabelmanagement
+ sehr gutes Preis / Leistungsverhältnis
+ Lüfter geht (noch) als leise durch
+ 80-Plus-Gold-Zertifizierung
+ 5 Jahre Herstellergarantie

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Um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, das Cooler Master V450S macht so gut wie alles richtig und pusht sich damit selbst auf den Thron. Wir zeichnen das Netzteil mit unserem seltenen Hardware-Journal Platin-Award aus.

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Das Cooler Master G550M versteht sich selbst als Bindeglied zwischen dem „echten“ Budget-Segment und dem Oberklassebereich (CM V-Serie). Dieser Spagat gelingt in der Tat, jedoch muss der Käufer den einen oder anderen Punkt verschmerzen. Das große Plus des G550M ist das semi-modulare Kabelmanagement und teilweise! hochwertig verarbeiteten Komponenten. Der eine oder andere wird sich sicher an den mitunter verbauten CapXon (auch als CrapXon verschmäht) Kondensatoren aufreiben. Fakt ist aber, dass die gezeigte Leistung durchaus in Ordnung geht. Das G550M ist bereits ab 53,- Euro oder alternativ bei Amazon erhältlich.

 

Cooler Master G550M
Der Preiskracher mit Kabelmanagement, 17.03.2014

Testberichte Netzteile Hersteller-Homepage Im Geizhals-Preisvergleich ab: 53,00 € 
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+ sehr gutes Preis / Leistungsverhältnis
+ semi-modulares Kabelmanagement
+ Lüfter geht (grade noch) als leise durch

- nicht ganz leise
- Verbrauchswerte im Direktvergleich

 

In der Summe handelt sich um ein Netzteil, welches primär über den Preis kommt und durch das ein oder andere Feature abgerundet wird. Preislich hat das Cooler Master G550M schon fast ein Alleinstellungsmerkmal. Daher vergeben wir dem Netzteil den Hardware-Journal Preis-Leistung Award.

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Last but not least, das Fractal Design Integra R2 500W. Das Netzteil der Gehäusespezialisten verrichtet in jeder Hinsicht einen unauffälligen Dienst, man könnte schon fast sagen es sei langweilig. Aber weniger ist ja bekanntlich auch mal mehr! Das Fractal Netzteil hat ein paar Eingeschränkte Anschlussmöglichkeiten, da zum Beispiel ein zweiter PCIe-6-Pin-Anschluss fehlt, um eben auch mal eine Grafikkarten anzuschließen. In Punkto Lautstärke trägt das Netzteil den Titel des "lautesten" in unserem Vergleich. Wer ein relativ einfaches aber grundsolides Netzteil benötigt und mit ein paar Abstrichen leben kann, der sollte sich das Integra R2 500W einmal genauer ansehen. Für gerade einmal 52,- Euro kann das Fractal Design Integra R2 500 erworben werden. Alternativ auch bei Amazon.

 

Fractal Design Integra R2 500W
Preisgünstiger Geheimtipp, 17.03.2014

Testberichte Netzteile Hersteller-Homepage Im Geizhals-Preisvergleich ab: 52,00 €
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+ sehr gutes Preis / Leistungsverhältnis
+ kompakte Ausmaße des Gehäuses
+ schicke optische Aspekte durch Weiß

- kein Kabelmanagement
- eingeschränkte Anschlussmöglichkeiten

 

 

 

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