Liest man bei MSI "Pro" in der Bezeichnung eines Mainboards, dann findet man sich in der Professional-Serie des Herstellers wieder. Optisches Gebahren ist hier wie immer nicht vorhanden, denn es wird auf einen stabilen Betrieb wert gelegt sowie einer vernünftigen Ausstattung. Im Sortiment des Herstellers kann man schnell die Ähnlichkeit zu einem anderen Board ausmachen. Um welches es sich handelt und wie das MSI B550-A Pro im Gaming-Testumfeld abschneidet, kann man folgend erfahren.
Wei einleitend beschrieben, handelt es sich bei der PRO-Serie von MSI eigentlich um die Professional-Serie. Zusätzlich handelt es sich aber auch immer um die günstigsten Mainboard-Modelle des Herstellers. Je nach Anforderungen kann man hier also ein Schnäppchen schlagen. Genau das soll in diesem Artikel auch angeguckt werden. Denn mit rund 118 € erscheint das MSI B550-A PRO als vollwertiges ATX preislich schon sehr attraktiv. Auf der anderen Seite bezahlt man im direkten Vergleich zum Vorgänger allerdings auch einen Aufpreis von ~ 50 €. Womit die Platine den Aufpreis rechtfertigt, haben wir nachfolgend einmal tabellarisch aufgearbeitet.
Angesprochen wurde schon die Ähnlichkeit zu einem anderen Mainboard im Sortiment des Herstellers. Rein visuell kann man schon auf den Gedanken kommen, dass das MSI MPG B550 Gaming Plus ein naher Verwandter sein könnte. Der Blick auf die Bestückung und die Anschlüsse offenbart diese dann. Die Platinen gleichen sich beinahe in allen wesentlichen Aspekten. Unterschiede gibt es bspw. nur beim Audio-Ausgang (das Gaming Plus hat eine Toslink-Buchse) und dem Design. Das Gaming Board erhält einen etwas moderneren Anstrich und eine Beleuchtung am Chipsatzkühler.
Die Spezifikationen
Grundsätzlich kann man sagen, dass es bei der Ausstattung des MSI B550-A PRO im Vergleich zum MSI B450-A Pro (Max) keine riesigen Sprünge gibt. Einen Vorteil zieht das Mainboard aber schon aus der Nutzung des B550 Chipsatzes. So erhält der Nutzer z. B. einen zweiten M.2 Steckplatz. Weitere Änderungen, die auch vom Chipsatz-Wechsel ausgehen, betreffen die Anschlüsse. So gibt es nun drei USB-Ports mehr, wovon einer intern als Typ-C Header abgestellt ist. Sowas gab es bei dein Einstiegs-Mainboards der letzten Generation generell nicht. Weitere Upgrades betreffen den Spannungsaufbau sowie die Anzahl der Lüfter-Anschlüsse. Keine Änderungen gibt es hingegen beim Audio-Codec sowie dem Ethernet-Anschluss. Beides stammt von Realtek und ist dem Einstiegssegment zuzuordnen.
Das Mainboard im Überblick | ||
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Mainboard-Format | ATX | |
Bezeichnung | MSI B550-A Pro | MSI B450-A Pro Max |
Sockel | PGA AM4 | |
Preis | ~ 118 EUR | ~72€ |
Hersteller-Homepage | www.msi.de | |
Chipsatz-Eckdaten | ||
Chipsatz | AMD B550 | AMD B450 |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 4400 MHz (OC) | 4x DDR4 bis zu 4133 MHz (OC) |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 128 G | |
SLI / CrossFire | - / 2-Way | |
Phasen | 5+2 (5x 2 + 2) | 4+2 (4x 2 + 2x 2) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX | |
Features-Keyfacts | ||
PCI-Express | 1x PCIe 4.0 x16 (x16) 1x PCIe 3.0 x16 (x4) 2x PCIe 3.0 x1 | 1x PCIe 3.0 x16 (x16) 1x PCIe 2.0 x16 (x4) 4x PCIe 2.0 x1 |
Serial-ATA und M.2 | 6x SATA3 1x M.2 PCIe x4 Gen4/ SATA3 - 2242/ 2260/ 2280/ 22110 1x M.2 PCIe x4 Gen3 - 2242/ 2260/ 2280 | 6x SATA3 1x M.2 PCIe x4 Gen3/ SATA3 - 2242/ 2260/ 2280/ 22110 |
USB | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-C + Typ-A) 5x USB 3.1 Gen1 (2x I/O-Panel; 3x über Front-Header) 8x USB 2.0 (4x I/O-Panel; 4x über Front-Header) | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-A) 4x USB 3.1 Gen1 (2x I/O-Panel; 2x über Front-Header) 6x USB 2.0 (2x I/O-Panel; 4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 2.1 1x DisplayPort 1.4 | 1x HDMI 2.0b 1x DVI-D 1x VGA |
LAN | 1x 1Gb LAN (Realtek RTL8111H) | 1x 1Gb LAN (Realtek RTL8111H) |
WLAN | - | - |
Audio | Realtek ALC892 6x Analog (3,5mm Klinke) | Realtek AL892 6x Analog (3,5mm Klinke) |
Fan-Header | 8x 4-Pin (PWM/DC) | 6x 4-Pin (PWM/DC) |
Beleuchtung | 1x 4-Pin; 12V 2x 3-Pin; 5V | 1x 4-Pin; 12V |
Sonstiges | EZ Debug LEDs Bios Flashback Funktion 1x M.2 Kühler | EZ Debug LEDs Bios Flashback Funktion |
Detailansicht / Features
Optisch kommt das MSI B550-A PRO ohne Spielerein daher, sondern gibt sich eher funktionell. Alle Kühler sind daher einfach schwarz gehalten, sind aber schon eher von massiver Natur. So zieht sich der linke Kühlblock der Spannungswandler über die I/O-Anschlüsse. Der Hersteller nennt dies Extendend Heatsink. Die Blende des Backpanels ist hier allerdings nicht vormontiert bzw. nicht integriert. Eine Beleuchtung sucht man auf dem PCB vergebens. Nachrüsten lässt sich diese aber mittels Header. Vorhanden sind zwei adressierbare (5V, 3-Pin) und ein analoger (12V, 4-Pin) Anschluss, sodass man das Gehäuse adäquat mit buntem Licht fluten kann, wenn man es denn überhaupt möchte. Ein reines Arbeits-Mainboard ist das B550-A PRO damit aber schon einmal nicht.
Als gängig kann man die Umsetzung der Speicher-Anschlüsse bezeichnen. Zweimal M.2 plus sechsmal SATA3 bieten die meisten Mainboards mit B550 Chipsatz, siehe auch MSI MAG B550 Tomahawk und MSI MPG B550 Gaming Carbon WiFi. Dabei ist der obere M.2 Slot direkt an der CPU angebunden und kann daher auch mit PCIe 4.0 kommunizieren. Daher ist hier auch ein Kühlblock einsetzbar. Der untere Slot ist am Chipsatz angebunden und demnach nur mit PCIe 3.0 Lanes. Zur Erinnerung, beim X470 Chipsatz konnten nur 2.0 Lanes für die weiteren Steckplätze genutzt werden. Ein Upgrade ist der B550 hier also in jedem Fall.
Interessant ist zudem, dass selbst das Einstiegs-ATX-Mainboard nun bereits insgesamt acht PWM-Anschlüsse für Lüfter bzw. eine Pumpe bereitstellt. Auch hier hat man also zu den älteren X470 Mainboards aufgeschlossen und eigentlich sollte jedes System ausreichend bedient werden können. Um noch einmal auf die Beleuchtung zu sprechen zu kommen. Interessant ist hier, dass das Board den DIP-Schalter zur Deaktivierung der onboard-LEDs sowie Header vorhanden ist. Nicht ganz unpraktisch sind zumindest die EZ Debug LEDs, welche beim Booten Fehler anzeigen oder eben nicht.
Sonstige Besonder- oder Eigenheiten gibt es sonst nicht. Erwähnt werden sollte noch, dass der USB-C-Header nur den Standard 3.2 Gen1 ausgibt. Der Chipsatz würde auch den schnelleren hergeben, aber hier setzt man vermutlich mit absicht den Rotstift an um einen Abstand zu den X570 Mainboards zu wahren. Allerdings gibt es ein paar mehr Anschlüsse als bspw. beim B450-A PRO.
Das Backpanel hat im gleichen Zuge eine Verjüngungskur erhalten. Der Hersteller streicht VGA und DVI und lässt dafür DisplayPort einziehen. Es bleibt bei zweimal USB 3.2 Gen2. allerdings wird nun einer als Typ-C umgesetzt. Zur einfachen Differenzierung sind die Anschlüsse nun auch wieder mit einer anderen Markierungs-Farbe versehen. Das war beim Vorgänger leider nicht der Fall. Am Backpanel findet man zudem nun zwei weitere USB 2.0 Buchsen vor. Der Audio-Ausbau bleibt identisch, auch was den Codec angeht. Es bleibt beim ALC892. Auch beim Ethernet gibt es mit dem RTL8111H keine Veränderung, also misst man hier eine 2.5G Buchse, welche bei vielen B550 Boards zum Standard wurde.
Ein kurzer Blick unter die Kühler verrät den Spannungsaufbau. Der Herstller setzt im Vergleich zum Vorgänger zwei virtuelle bzw. eine echte Phase mehr ein. Dazu wurde auch ein anderer Controller nötig. Der eingesetzte IR35201 wird oft auch höherpreisigen Platinen eingesetzt. Die angesteuerten Phasen sind hingegen eher einfacherer Natur und wurden im selben Aufbau auch schon beim B450er-Modell verwendet. Jede Phase setzt sich aus 4C029N/4C024N MOSFETs von ON Semiconductor mit 46A zusammen. Insgesamt gibt es davon 10 Stück für die CPU und vier für den SoC, wobei immer zwei Stück zu einer gebündelt werden. Es kommen dabei IR3598 als Treiber bzw. Doppler zum Einsatz.
Die I/O Konfiguration des MSI B550-A Pro
Der Afubau des B550-A PRO ähnelt sehr dem MSI MAG B550 Tomahawk. Unterschiede gibt es eigentlich nur zwei Stellen. Und zwar besitzt das Tomahawk noch einen zusätzlichen 2.5G NIC und nutzt einen ALC1200 statt des ALC892. Ansonsten hätte man die folgende Grafik vom Schwester-Board übernehmen können. Wie man unsschwer erkennen kann, kommt eigentlich kein Lane-Sharing zum Einsatz. Nur der zweite PCIe x16 Slot teilt sich die Anbindung mit dem unteren M.2 Slot. Ansonsten werden alle Anschlüsse direkt betrieben.
Interne Anschlüsse in der Übersicht
Das zeigt sich auch bei den Erweiterungs-Steckplätzen. Denn wie angesprochen gibt es nur ein Sharing des unteren PCIe x16 und M.2 Slots. Alle anderen Steckplätze sowie SATA3-Buchsen können jeder Zeit genutzt werden. So gesehen gibt es also doch noch einen weiteren Unterschied zum Tomahawk. Das Layout des B550-A PRO gefällt genau deshalb sogar etwas besser, da Nutzer weniger Einschränkungen haben bzw. sich eigentlich nicht damit auseinandersetzen müssen, welche Steckplätze sie wann nutzen können.
Die internen Header verteilen sich ebenfalls ähnlich wie beim Tomahawk. Nur der zweite RGB (12V) fehlt. Alle anderen Anschlüsse wie Fan-Header oder interne USB-Header befinden sich ungefähr an der selben Stelle. MSI hat wohl ein Standard-Layout für sich entdeckt bzw. beschlossen. Daran ist auch nichts auszusetzen.
Testsystem im Überblick
Für die Tests der Platinen mit AMD X570 Chipsatz haben wir uns für einen leicht anderen Ansatz entschieden. Und zwar wird das System statt auf einem Benchtable im NZXT H710 verbaut. Dies hat den Grund, dass wir so realistischer das Verhalten der verbauten Lüfter kontrollieren können. Weiterhin wird als Netzteil das NZXT E850 mit CAM-Unterstützung eingesetzt, da dieses eine direkte Kontrolle des Verbrauchs erlaubt. Um den Brettern auf den Zahn zu fühlen wird ein AMD Ryzen 7 3700X (Retail) eingesetzt, welcher im Serienzustand mit bis zu 4,4 GHz takten soll. Die NZXT Kraken X62 mit 280mm Radiator soll dafür sorgen, dass dieser auch erreicht wird. Damit man auch die Übertaktbarkeit in Sachen RAM nachvollziehen kann, wird der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 verwendet, welcher auf dem ASUS ROG Maximus XI Gene 4600 MHz erreichte, also einen gewissen Spielraum zulässt.
Bei den Laufwerken werden ebenfalls sehr schnelle Vertreter der jeweiligen Zunft eingesetzt. Das System wird auf der Patriot Viper VPN100 1TB (PCIe 3.0 x4) aufgesetzt. Begleitet wird sie von der Corsair MP600 mit ebenfalls 1TB (PCIe 4.0 x4) um die höhere Bandbreite austesten zu können. An den externen Anschlüssen werden weiterhin der Corsair Voyager GTX mit 128GB und die Sandisk Extreme 900 Portable mit 480GB verwendet.
AMD AMD4 Testsystem | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 3700X | |
Mainboard | MSI B550-A PRO | |
Storage | Patriot Viper VPN100 1TB Corsair MP600 1TB | |
Kühlung | NZXT Kraken X62 | |
RAM | 2x 8GB Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | NZXT E850 | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | NZXT H710 | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Software
Auch beim MSI B550-A PRO kommt das Dragon Center zum Einsatz, welches also auch den Gaming Mode bereitsstellt. Hier sollen automatisch Anpassungen getroffen werden, sodass man beim Gaming profitiert. Im Gegensatz zu den "echten" Gaming-Platinen ist aber auch der Creator Mode hinterlegt. Hier werden dann Anpassungen für bestimmte Porgramme automatisch getroffen. Es stellt sich die Frage, warum man dem Board dann aber nicht das MSI Creator Center zur Seite stellt. Insgesamt gibt es in der Software aber sonst keine Überraschungen. Der Hersteller folgt hier wohl auch dem Ansatz "never touch a running System". Das gleiche gilt für das Bios, wie man auf der folgenden Seite sieht.
Das UEFI-BIOS
Das aktuelleste BIOS des MSI B550-A PRO präsentiert sich wie gewohnt im schwarzen Layout des bekannten Click Bios 5. Die älteren Varianten aber natürlich auch. Richtige Besonderheiten sind im Vergleich mit anderen Mainboards des Herstellers nicht auszumachen. Statt Game Boost wie bei den Gaming-Mainboards (vgl. z. B. MSI MPG B550 Gaming Carbon WiFi) kommt hier der Creator Genie zum Einsatz, welcher aber ebenfalls nur den PBO (=Recision Boost Overdrive) aktiviert. Ansonsten ist wirklich alles beim Alten geblieben. Auch das Feintuning beim Overclocking wird dem "Creator-Mainboard" nicht verwehrt. Einziger Unterschied zum zuletzt getesteten MSI MAG B550 Tomahawk ist, dass in der vorligenden Bios-Version bereits Resizable BAR integriert ist. Aber das ist bei den anderen B550-Brettern des Herstellern mit neustem Bios ebenfalls der Fall. Interessant ist bzw. es spricht dafür, dass der Hersteller nur wenige Anpassungen zwischen den Boards vornehmen, weil auch hier Memory Try It! Profile mit bis zu 5500 MHz hinterlegt, obwohl man selbst davon spricht, dass nur 4400+ MHz unterstützt werden.
Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen. Der Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB DDR4-3200 CL14 wurde mit seinem XMP betrieben.
Die Benchmarks liegen immer in folgenden Versionen vor:
- Cinebench R15 - 15.038
- Cinebench R20 - 20.060
- SuperPi - Mod 1.5 XS
- PCMark8 - 2.10.901
- PCMark10 -1.1.1739
- 3DMark - 2.9.6631
- AIDA64 Extreme - 6.00.5100
CPU-Benchmarks
System-Benchmarks
3D-Benchmarks
Speicher-Benchmmarks
Benchmarks der Datenträger-Schnittstellen
Auch wenn die AMD Matisse CPU (3te Ryzen Generation) hier ihre PCIe Gen4 Lanes nicht nutzen kann, wurde das angepasste Szenario verwendet. Die Samsung 860 Evo musste der Patrtiot Viper VPN100 1TB als Systemlaufwerk weichen. Die externen Anschlüsse werden weiterhin mit der Sandisk Extreme 900 Portable 480GB und Corsair Voyager GTX 128GB überprüft. Da das Testsystem im NZXT H710 montiert wird, kann auch der Typ-C Header getestet werden, insofern vorhanden. Benutzt wurden die Benchmarks in folgender Version und Testabschnitt:
- CrystalDiskMark 6.0.2. - Seq Q32T1
- AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 - Seq
M.2 PCIe 4.0 Performance
Die MP600 1TB wurde im oberen der beiden M.2 Slots betrieben und war damit direkt an die CPU angebunden.
M.2 PCIe 3.0 Performance
Die Patriot Viper VPN100 1TB fungiert bei allen Tests als Systemplatte und wurde im unteren Slot montiert und somit am Chipsatz angebunden.
USB-3.2-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Eine Features des B550 Chipsatzes sowie der AMD Ryzen 7 3700X CPU ist der native USB 3.2 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable am Typ-C Port zum Einsatz.
USB-3.2-Gen1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.2-Gen1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.
Leistungsaufnahme
Da das System mittels NZXT E850 betrieben wird, kann die Energieversorgung auch intern kontrolliert werden. Das Netzteil erlaubt es unter anderem die 12V Schiene der CPU auszulesen, sodass man den Energieverbrauch des Prozessors etwas genauer abschätzen kann. Zudem lässt sich die Gesamt-Energieaufnahme mittels NZXT CAM Software auslesen. Zur Kontrolle wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems zusätzlich mittels Voltcraft Engergy Logger 4000 ermittelt. Die drei Messverfahren kamen in drei Situationen zum Einsatz: Während Windows 10 im Idle-Modus agiert, im Cinebench R15 Single-Core Benchmark und im Cinebench R15 Multi-Core Benchmark.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive
Da der Creator Genie auch nur das PBO aktiviert, wird das direkt auch hier aufgeführt. Das Board stellt der CPU hier bis zu 110W zur Verfügung. Der eingesetzte AMD Ryzen 7 3700X münzt dieses bei einer Spannung von 1,33V in 4,075 GHz um. Im Cinebench R15 steigt die Leistung damit auf 2135 Punkte. Beinahe das selbe Ergebnis wurde mit aktivem PBO erreicht - was ein Wunder... nicht. 21237 Punkte bei 109W konnten gemessen werden. Interessant ist, dass im Gegensatz zum MSI MAG B550 Tomahawk der Eco Modus wieder funktioniert. Allerdings werden nicht nur 20W (von 65W auf 45W TDP) eingespart, sondern sogar 30W. Man muss dazu wissen, dass die TDP bei AMD nicht der maximalen Leistungsaufnahme entspricht. Der eingesetzte Ryzen darf offiziell 88W aus der Leitung ziehen, wovon man hier im Serienbetrieb auch nicht weit entfernt ist. Die Punktzahl sinkt hier dann aber auch deutlich auf nur noch 1894 Punkte. Die folgende Tabelle liefert nochmal einen geordneten Überblick.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Auto | 2095 Punkte | 91 W |
Enable | 2137 Punkte | 109 W |
Eco 45W | 1894 Punkte | 61 W |
Bei der Effizienz landet das B550-A PRO im hinteren Mittelfeld. Die Punktzahl fällt "normal" aus, die Leistungsaufnahme dafür etwas höher. Das ASUS ROG Crosshair VIII Impact zeigte hier wie es auch anders laufen kann. Dies spielt aber nicht nur preislich in einer anderen Liga.
Manuelles Übertakten
Mit ein wenig Geduld ließen sich manuell noch höhere Scores aus der CPU quetschen. Denn auch auf dem B550-A PRO war der Betrieb mit 4,3 GHz auf allen Kernen möglich. Allerdings wollte die CPU hier mehr Spannung sehen als auf den bereits getesteten Mainboards. Benötigt wurden 1,375V für einen stabilen Durchlauf von Cinebench R15. Erreicht wurden dabei 2242 Punkte. Die Leistungsaufnahme (nur CPU) stieg dabei auf 119W, also ebenfalls ein wenig höher als mit aktivem PBO. Beim RAM zeigte sich die Platine etwas zickig. Das kann natürlich auch dem Beta-Bios geschuldet sein, aber mehrere Anläufe die 4000 MHz zu überschreiten scheiterten. Komisch, da der RAM dies locker schaffen sollte und auf anderen Boards auch bestätigte. Die Timings wurden dabei mit Absicht lasch gewählt, weil schon viele Versuche zuvor drauf gegangen waren. Hier ist aber sicherlich Spielraum nach unten vorhanden.
Fazit
Anfangs stellte ich die Frage, ob man bei einem für den produktiven Einsatz angedachten Mainboard irgendwelche Abstriche bezüglich des Gaming zu erwarten hat. Das MSI B550-A PRO hat gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Es zeigte in allen Benchmarks keine negativen Auffälligkeiten bzw. wich eigentlich nicht von der Leistung der anderen B550-Mainboards im Testfeld ab. Besonders positiv konnte es sich dabei sogar beim Thema Leistungsaufnahme präsentieren. Das mag auch auf die etwas kargere Ausstattung zurückzuführen sein, aber man sollte sich vor dem Kauf schon darüber informieren was man bei dem vorligenden Board erhält.
Der Chipsatz wird eigentlich ähnlich wie bspw. beim MSI MAG B550 Tomahawk oder MPG B550 Gaming Carbon WIFI ausgenutzt. Soll heißen, dass die selbe Anzahl an M.2 und auch USB-Anschlüssen erhält. Auch was Lüfter- und (A)RGB-Anschlüsse angeht muss man keine herben Verluste hinnehmen. Unterschiede gibt es eigentlich fast nur beim Design (es gibt keine Onboard-Beleuchtung), nur einen 1G Ethernet Anschluss und einen schlechteren Audio-Codec. Das Letzte fällt aber z. B. nicht ins Gewicht, wenn man eine digitale Audio-Lösung nutzt.
Dass die Spannungsversorgung weniger opulent ausfällt, ist vor allem dann verkraftbar, wenn man eh kein OC betreibt. Mit einer Serien-CPU hat die Platine auf jeden Fall nicht zu kämpfen. Dass dies nicht wirklich die Disziplin ist, zeigten die Tests mit PBO und manuellem OC. Hier geht die Sparsamkeit dann schon verloren bzw. steigt die Verlustleistung.
Insgesamt zeigt sich das MSI B550-A PRO als grundsolide, vorallem wenn man System "normal" betreiben will. Hier geht die Ausstattung dann echt in Ordnung, auch in Anbetracht des Preises von ~120 €. Zu diesem Preis ist das Mainboard u.a. auch bei Amazon gelistet.
MSI B550-A PRO