Detailansicht / Features
Die Bezeichnung CREATION könnte man bei der Ansicht der Platine nicht nur auf ihren Arbeitseinatz beziehen, sondern auch auf das Design selber. Denn es hat eigentlich keinerlei Ähnlichkeit zu einem bisherigen Mainboard des Herstellers. Ein klein wenig erinnern die gefächerten Elemente an die Strahlen des X399 SLI Plus, allerdings sind die Ornamente beim MEG CREATION allesamt aus Metall gefertigt und nicht aus schnödem Kunststoff. Somit fügt sich die optisch ansprechende und hochwertige Verarbeitung auch mit der Haptik zu einem stimmigen Ersteindruck zusammen. Das CREATION wiegt übrigens stolze ~1,8kg, ohne dass man weitere Komponenten installiert.
Als erstes TR4 Mainboard des Herstellers ist man auf den E-ATX Formfaktor ausgewichen, um der High-End Ausrichtung gerecht zu werden. Genau dies soll auch die Spannungsversorgung mit dem riesigen Kühler, welcher per Heatpipe zweigeteilt wird, noch einmal verdeutlichen. Ihretwegen ist der gesamte Sockel ein wenig nach unten verschoben worden. Die nächste Seite geht noch einmal genauer auf beides ein.
Die Vergrößerung der Grundfläche wurde nicht nur dazu genutzt den Sockel samt RAM zu versetzen, sondern auch dazu, für den enormen PCH-Kühler Platz zu schaffen. Dieser ist natürlich nicht nur für die Kühlung des X399 zuständig, sondern bietet sozusagen gleich zwei M.2 Shield Frozr. Unter diesen verbergen sich die OnBoard M.2 Steckplätze. Wie genau, zeigen wir weiter unten. Auch hierdurch ergibt sich eine andere Anordnung der PCIe X16 Steckplätze. So ist der Abstand nicht mehr zwischen allen konstant zwei Slots breit, was auch ein Grund dafür sein könnte, weshalb das CREATION "nur" drei Grafikkarten zu einem Verbund per CrossFire oder SLI zusammenschließen kann.
Insgesamt wurde das Layout verbessert, so zumindest unsere Meinung. Die beiden 8-Pin EPS Stecker sind leichter erreichbar, was ebenfalls für die zusätzliche Stromzufuhr für die PCIe Ports gilt. Statt eines 6-Pin PCIe Steckers zwischen Slot und Sockel, ist eine gut erreichbare Molex-Buchse am unteren Rand angebracht. Gut gelöst ist auch die Platzierung der M.2 Slots. Nicht nur, dass der Kühler deutlich mächtiger ist, er bzw. sie liegen nun nicht mehr alle in direkter Nähe zu einer womöglichen Grafikkarte.
Der sogenannte M.2-Frozr ist diesmal zweigeteilt. Im Spalt zwischen beiden Teilen befindet sich eine RGB-Zone. In unmittelbarer Nähe befinden sich die acht SATA3 Anschlüsse, welche allesamt am X399 angebunden sind. Das folgende GIF demonstriert die Demontage der Kühler und die möglichen Positionen der M.2 SSDs. Aufpassen muss man dabei ein wenig, dass man die M.2 Montage-Schrauben bei längeren SSDs entfernen muss. Btw. Die Steckplätze unterstützen PCIe und SATA Laufwerke. Die Effektivität haben wir auch kurz getestet, indem die PCIe SSD in Slot 3 mehrfach mit dem Benchmark von HD Tune belastet wurde und die Temperaturen beobachtet wurden. Das Laufwerk erreichte maximal 33°C, während das Board an selber Stelle 30°C anzeigte. Der XPander-AERO sollte somit erst recht keine Probleme mit heißen Laufwerken haben.
Bei den internen Headern ist man was die USB-Anschlüsse angeht gut aufgestellt, aber nicht besser als ein günstiges Board. Zwei USB 2.0, zwei USB 3.1 Gen.1 und ein USB 3.1 Gen.2 Typ-C (ASM3142) Header sind vorzufinden. Deutlich opulenter geht es bei den Lüfteranschlüssen zu. 10! Stück sind hiervon vorhanden. Zudem hat man drei Header für Temperatursensoren installiert, welche durch den Lieferumfang komplett ausgenutzt werden können. Ansonsten sind noch einige Header für OC vorhanden und natürlich auch OnBoard Taster sowie Diagnose LEDs. Auch der GameBoost hat es wieder auf das Brett geschafft. Dass es sich nicht um eine Workstation-Basis per se handelt, zeigen bspw. solche kleinen Details wie die Header für die Steigerung bzw. Verringerung des BCLK. Hier kann man Taster anschließen, um mit diesen den CPU Takt zu steigern oder zu senken. Natürlich sind auch wieder Diagnose LEDs und eine 2-Digi-LED Anzeige vorhanden, ebenso wie das sehr nützliche Flasback+ Feature (Bios Rettung ohne Hardware).
Etwas Enttäuschung macht sich am Backpanel breit. Wir können nicht nacchvollziehen, warum MSI lediglich den internen Typ-C Anschluss mit USB 3.1 Gen.2 belegt. Der Typ-C auf der Rückseite entspricht nämlich nur dem Gen.1 Standard (5Gbps). Da der X399 nativ zwei anbietet und der interne Header mittels ASM3142 befeuert wird, wären sogar noch zwei Anbindungen vorhanden gewesen. So findet man zwar nur USB 3.1 Gen.1 Anschlüsse wieder, davon mit 10 Stück aber reichlich. CMOS Reset und BIOS Flashback+ Taster sind ebenfalls vorhanden sowie die Netzwerkzugänge. Zweimal Gbit via Intel I211 und zwei WLAN Antennen-Anschlüsse der Intel WIFI 9260 begrüßen einen hier.
MSI M.2 XPander-AERO
Als eines der Highlights wollen wir noch einmal etwas auf den MSI M.2 XPander-AERO eingehen. Nimmt man ihn das erste mal in die Hand, könnte man meinen, dass man eine Grafikkarte der AERO Mini Serie in der Hand hält. Das Slotblech ohne Videoausgänge klärt einen dann schnell auf. Der M.2 XPander-AERO erweitert, wie der Name auch verrät, die Anzahl an möglichen PCIe M.2 SSDs. Ganze vier Stück kann dieser Adapter aufnehmen und bindet diese dank x16 Inerface jeweils mit vier Lanes, also der vollen Bandbreite, an.
Um die Laufwerke installieren zu können, müssen auf der Rückseite vier Schrauben gelöst werden, um anschließend den Kühler samt Lüfter und Abdeckung vom PCB abnehmen zu können. Die Laufwerke werden senkrecht montiert, sodass das PCB über die Länge des Slotblechs hinausragt. Dies liegt auch daran, dass SSDs bis zum 22110 Standard unterstützt werden. Für andere Längen müssen die Aufnahme-Schrauben versetzt werden. Jedes Laufwerk wird von unten durch Gummi-Quader gestützt, damit der massive Kühler diese nicht durchbiegt. Desweitren sind Temperatursensoren verbaut.
Um den PCIe x16 Slot nicht zu "überfordern" hat MSI den Adapter mit einem PCIe 6-Pin Stromanschluss versehen. Somit können theoretisch bis zu 150W an die Datenträger abgegeben werden. In der Nähe sind zwei Header vorhanden, welche die HDD LED ansprechen können. Zwei Dip-Schalter nehmen Einfluss auf die LEDs sowie den Lüfter.