In den letzten Monaten hatten wir bereits ein breites Spektrum an Intel Z170 Mainboards vorgestellt. Von guten Mittelklasse Platinen (MSI Z170A Gaming M5), hochgezüchteten "Gaming-Boards" (Gigabyte Z170X-Gaming 7), bis hin zu gut durchdachten Preis-Leistungskrachern (ASUS Z170-A), war bereits einiges dabei. Alle vorgestellten Modelle kamen stets im ATX-Standard daher. Deshalb wollen wir uns heute mit dem MSI Z170I Gaming Pro AC herausfinden, wie sich bisher bekannte Features auch im Mini-ITX-Format realisieren lassen und welche Raffinessen der Hersteller darüber hinaus noch anbieten kann.
Die im sehr kompakten Mini-ITX-Maß gefertigte Platine beinhaltet nahezu alles, was für eine Nutzung als Zocker-Maschine sinnvoll ist. Aber Media-Fähigkeiten können dem Board ebenfalls attestiert werden. Dank der zusätzlich montierbaren WiFi / Bluetooth Steckkarte, kann das Z170I Gaming Pro AC auch als HTPC-Unterbau herhalten. Hinsichtlich des Anschlusspanels gehen wir auf der nächsten Seite nochmal ausführlich ins Detail. Neben der kontrastreichen Gestaltung befinden auf der Platine die von MSI bereits bekannten Funktionen wie „Audio Boost, Gaming LAN oder LAN Protect“ wieder. Eine M.2-Schnittstelle mit x4-Anbindung an die PCI-Express-Schnittstelle befindet sich auf der Rückseite des Mainboards.
Der Lieferumfang fällt erfreulich umfangreich aus und bietet, je nach Anwendungsfall, nette Vorzüge. Die umfangreich bebilderten Booklets und Installationshinweise für die CPU erfreuen sich großer Zuneigung. Gleiches gilt auch für die Kabelsticker zum selbst Beschriften. Des Weiteren liegen im Karton gleich zwei Treiber- und Software-DVDs, eine hochwertige Backpanel-Blende in Schwarz, sowie zwei SATA-6G-Kabel.
Die Spezifikationen
Die weiter oben angesprochenen Ausstattungsmerkmale bieten, gemessen am geringen Platz, eine recht große Vielfalt. Der mit einem Intel I219-V Chip betriebene Gigabit-LAN-Anschluss soll einen besonders hohen Schutzfaktor hinsichtlich elektrischer Spannungen bieten. Rot beleuchtet ist dieser zusätzlich noch. Analoge und digitale Audio-Anschlüsse sollen eine gute Komptabilität gewährleisten wenn es darum geht, das Mainboard als „Entertainer“ zu verwenden. Ein „vergoldeter“ USB-Anschluss soll als Stromversorger mit 5V Ausgansspannung dienen um zum Beispiel einen hochwertigen DA-Wandler mit ausreichen Spannung zu versorgen. Standardmäßig gibt ein USB-Anschluss amplitudenartig 4,6V aus. Untermauert werden all diese Features wieder mit einem dicken Software-Paket, wie wir es bei MSI schon bereits beim MSI Z170A Gaming M5 oder dem Z170A Gaming Pro gesehen haben.
MSI Z170I Gaming Pro AC im Überblick | |
---|---|
Mainboard-Format | Mini-ATX |
Bezeichnung | MSI Z170I Gaming Pro AC |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | ca. 145 EUR |
Hersteller-Homepage | www.msi.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z170 Express-Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 2x DDR4 - 4200MHz (OC) |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 32 GB |
SLI / CrossFire | - |
Phasen | keine Informationen |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 1x PCIe 3.0 (x16) |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 4x SATA 6G (2x von SATA-Express) 1x SATA-Express 1x M.2 x4 (32 Gb/s) - 2242/2260 (auf der Rückseite) |
USB | 6x USB 3.0 (4x am I/O-Panel 2x Front Header) 5x USB 2.0 (3x am I/O-Panel 2x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x Display Port 2x HDMI-Port 1.4 |
WLAN / Bluetooth | WiFi Bluetooth - Intel AC 8260 Chip WiFi 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 / 5GHz Band) - bis zu 867 MBit/s |
Thunderbolt | - |
LAN | 1x Intel I219-V Gigabit LAN |
Audio | "Audio-Boost" - 7.1 HD-Audio (Realtek ALC1150) digital-out (Toslink) analog-out (3,5mm Klinke) |
Sonstiges | USB Audio Power (5V Anschluss) WLAN-Antennen beiliegend |
Detailansicht / Features
Der Platinenaufbau an sich sieht recht unspektakulär aus, wirkt nicht mächtig überladen und verfügt überdies auch noch einen schicken Farbtouch des bekannten „MSI-Rot“. Größtenteils orientiert sich der Hersteller am Design der großen ATX-Ausführungen. Der PCI-Express-Slot (x16) sitzt logischer Weise am unteren Ende des PCBs. Direkt darüber hat man mittels mSATA-Steckkarte das WiFI / Bluetooth Modul aufgesteckt. Die Antennenstecker werden rückwertig zum Backpanel geführt, wo man zusätzlich die Empfänger anschrauben kann.
Rechts befinden sich die beiden RAM-Slots, der 24-PIN ATX-Stecker, sowie der SATA-Express-Anschluss und der USB-3.1-Front-Header (Typ C). Etwas weiter nach Innen versetzt wurden nochmals zwei SATA-6G-Ports untergebracht. Was wir auch dankend zur Kenntnis genommen haben, dass ENDLICH die Front-Jumper auf dem PCB, bzw. deren Funktion, beschriftet wurden und man nicht jedes Mal im Handbuch nachschlagen muss. Im oberen Bereich befindet sich der fest verschraubte MOSFET-Kühler. Wieviele man davon beim Z170I Gaming AC verbaut, lässt der Hersteller übrigens auch hier offen. Wie sich später bei der Montage herausgestellt hat, dass der Platz in diesem Bereich ausreichend dimensioniert ist.
Schwenken wir nochmal zum Audio-Bereich zurück. Dies in der Masse ist recht interessant anzusehen. Denn laut MSI hat man an dieser Stelle eine Kette an Komponenten untergebracht, die u.a. auch schon beim Z170A Gaming M5 zu sehen war. Mit der Sammelbezeichnung „Audio Boost 3“ will MSI dem Kunden hochwertigen Sound bieten. Unter der Kunststoffabdeckung sitzt ein Realtek ALC1150-Chip. Um es nochmal im Marketing Jargon zu formulieren, kommt das Z170I mit Nippon Chemi-Con Audio-Kondensatoren sowie einem 600 Ω Verstärker. Sehr interessant ist auch der Umstand, dass man mit einem „vergoldeten“ USB-Stecker permanent 5V Ausgangsspannung bereitstellen will, um so zum Beispiel einem externen DA-Wandler genügend Strom zur Verfügung stellen kann. Der Standartwert beträgt im Übrigen 4,6V, die nicht permanent, sondern schwankend anliegen.
Das so genannte „LAN Protect“ Feature will den Anwender bzw. den RJ45-Stecker vor Überspannung schützen. Dazu verbaut MSI ein System welches bis zu 15KV ausgelegt ist und dem zur Folge mehr als das Doppelte des Normwerts (6KV) standhalten soll. Der Anschluss selbst greift auf einen Intel I219-V zurück. Ein weiteres wichtiges Feature befindet sich auf der Rückseite der Platine, nämlich die M.2-Schnittstelle. Einziger Wehrmutstropfen, es lassen sich maximal Datenträger des Typs 2242 und 2260 verbauen. Die aktuellen bzw. schnellen NVME-Benchmark Monster können also nicht verbaut werden. Gleiches gilt in diesem Fall auch für unsere Kingston HyperX Predator M.2 PCI-Express. Dazu aber später mehr.
Am Backpanel finden wir die einleitend angesprochene Anschlussvielfalt wieder. Alle Ports wirken sehr hochwertig in Szene gesetzt, ob im markanten Rot oder mit „vergoldeten“ Kontakten (WiFi Antennen, USB-Anschluss). Die von MSI betitelten USB-3.1-Anschlüsse (Gen. 1) sind in Wahrheit nur USB-3.0-Schnittstellen, die bis zu 5 Gbit/s übertragen können. Also alles reines Marketing. Neben den vier rot markierten (USB-3.0) Ports finden wir zwei USB-2.0, einen PS2-Stecker für Maus oder Tastatur, sowie einen Display- und HDMI-Ausgang (1.4). Beide sind für bis zu 4K-Auflösungen spezifiziert.
Audiophile können wahlweise auf Klinken- oder den digitalen Toslink-Stecker zurückgreifen. Wer beim oder während des Overclockings die Bios-Settings zurücksetzen muss, der kann das am Backpanel mit dem CMOS-Clear, platziert unter den Antennenanschlüssen, ganz einfach umsetzen. Insgesamt gefällt der relativ flache Aufbau, der sich für das ein oder andere Projekt gut nutzen lässt. Wir werden demnächst dazu noch ein Audio-Projekt umsetzen, welches über den Tellerrand hinausblickt. Aber schauen wir uns auf der nächsten Seite erst nochmal den Chipsatz an.
Intel Skylake-S im Detail
Mit Skylake-S (das S Steht in dem Falle für die Desktop-Ausführung) bringt Intel einige Änderungen mit sich. Vordergründig stehen der Wechsel auf DDR4 sowie der damit verbundene Wechsel auf einen weiteren neuen Mainboard-Sockel (1151) im Raum. Das Top-Modell Core i7-6700K, welches wir künftig auch für alle Mainboard-Test verwenden werden, taktet ab Werk mit 4,0 GHz und per Boost auf 4,2 GHz. Des Weiteren wurde die Strukturgröße von 22nm auf 14nm reduziert, was in der Theorie auch immer eine Verbesserung der Effizienz mit sich bringen sollte. Die 8 MB L3-Cache sind im Vergleich zum Core i7-4790K geblieben. Bei der Anbindung des Chipsatzes kommt erstmals die DMI 3.0 Schnittstelle zum Einsatz, was den Gigatransfer von 5GT/s auf 8GT/s ansteigen lässt. In der Praxis können also mehr Lanes anbunden werden, dazu aber gleich mehr. Die TDP fixiert Intel für den Core i5-6600K und Core i7-6700K auf 91 Watt, auch wenn es im CPU-Z-Screen anders abgebildet wird.
Intel Core i7-6700K - offener Multi + frei wählbarer BCLK (Bus-Takt) - iGPU: Iris Pro 7200
Der wieder im Prozessor integrierte Dual-Channel Memory-Controller kann nun auch erstmals DDR4 mit einer Taktung von 2133MHz verarbeiten. Etliche Mainboard-Hersteller geben ihre Platinen bis zu 3600MHz (OC) und mehr frei, so wie auch beim aktuellen Testmuster dem ASUS Z170-A oder dem MSI Z170A Gaming M5. Neben DDR4 kann der Anwender auch wahlweise auf DDR3L 1600MHz zurückgreifen. Vermutlich wird dies nur in Verbindung mit einem Combo-Board möglich sein, als das man Z170-Platinen ausschließlich mit DDR3L-Anbindung zur Verfügung stellt. Einen, in Relation gesetzten, großen Entwicklungsschritt will Intel mit dem Update der integrierten iGPU vollziehen. Der Hersteller tauft den Chip auf „Intel HD Graphics 530“, was in der Praxis einem Iris Pro 7200 Chip entspricht. Genauere Leistungsangaben ließen sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Erfahrung bringen.
Einen wirklichen Vorteil erlangen die K-CPUs durch die Entkopplung des BCLK vom PCI-E-/DMI-Takt. Dadurch ist es wieder möglich, wie zuletzt bei der Sandy Bridge-Generation gesehen, den Takt „beliebig“ zu variieren bzw. alle Baugruppen separat zu takten. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
Der PCIE- und DMI-Takt sind eigenständig. Dadurch nicht mehr vom BCLK beeinflusst
In der Praxis wird es wohl aber darauf hinauslaufen, dass man sich wieder an das letzte Quäntchen Megahertz herantasten kann und so mehr Stabilität in das Gesamtsystem bekommt. Im Vergleich zum Haswell-Refresh „Devils-Canyon“ entfallen also BCLK-Straps und man kann in 1MHz-Schritten auf Beswerte-Jagd gehen. Der maximal einstellbare Multiplikator beträgt 83x.
Intel Sunrise-Point-Chipsatz (Intel 100 Series)
Die Neuerungen im Chipsatz (Z170) haben ebenfalls eine gesunde Entwicklung erfahren. Im Vergleich zum Z97 können jetzt anstatt sechs, bis zu zehn USB-3.0-Ports nativ angebunden werden. Den elementarsten Unterschied stellt aber die Erhöhung der Anzahl der PCI-Express-3.0-Lanes dar, die mit dem Chipsatz kommunizieren. Von ehemals acht sind nun gleich 20, wovon jede mit 8 Gb/s (x1 – vormals 5 Gb/s) angesprochen wird, auf dem Board vorhanden. Logisch: die Erhöhung der Bandbreite ist eine Folge der Rationalisierung von PCIe 2.0 hin zu PCIe 3.0, was nun ausschließlich Einzug gehalten hat.
Z170 | Z97 | |
---|---|---|
Codename | Sunrise Point | Wildcat Point |
Sockel | LGA 1151 | LGA 1150 |
Prozessor-Unterstützung | Skylake / Cannonlake | Haswell / Broadwell |
Verbindung zwischen CPU und PCH | DMI 3.0 (4x PCIe 3.0) | DMI 2.0 (4x PCIe 2.0) |
PCIe-Lanes des PCHs | 20 x PCIe 3.0 | 8 x PCIe 2.0 |
M.2- / Sata-Express-Ports | 3 | 1 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 6 | 6 |
USB-3.0-Ports | 10 | 6 |
In der Praxis hat dies den Vorteil, dass zum Beispiel der M.2-Slot nun nicht mehr nur mit 16 sondern 32Gbit/s arbeiten und die Hersteller sehr interessante Kreationen hervorbringen können. Ein Beispiel ist MSI mit dem Twin-Turbo M.2 auf dem Z170A Gaming M5. Dort werden zwei M.2 SSDs bzw. die Lanes und somit auch die Bandbreite gebündelt (64 Gbit/s).
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein Cooler Master V700 gesetzt. Als CPU kommt das Top-Modell, ein Intel Core i7-6700K als Boxed-Version zum Einsatz. Das im 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator wird mit einer TDP von 94 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 4,0 GHz und wird im Turbo-Modus auf 4,2GHz angehoben.
Erstmals wird die Retail-Version gänzlich ohne CPU-Kühler ausgeliefert. Die Boxed-Version enthält also „nur“ die CPU. Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16 Kit aus dem Hause Corsair (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeigenet. Logischer Weise ließen sich im Fallen des MSI Z170I Gaming Pro AC nur zwei Module einsetzen, die aber trotzdem mit den o.g. Taktraten betrieben wurden. Als primärer Datenträger wird eine Corsair Neutron XT – 480GB verwendet.
Kühlermontage
Auch um optisch eine gute Symbiose zu schaffen, haben wir einmal mehr zum EKL Alpenföhn Matterhorn Rev. C in Schwarz, samt rotem Lüfter zurückgegriffen. Das Ergebnis ist mehr als ansehnlich. Die Montage ist auch auf Grund des relativ großzügig bemessenen Platzes um den CPU-Sockel herum leicht zu bewerkstelligen. Der MOSFET-Kühler steht dem Unterfangen auch nicht im Wege.
Gleiches gilt auch für die beiden RAM-Module, die ja auch schon in ihrem generellen Aufbau sehr unkompliziert sind. So wie schon bei der Detailansicht des Mainboards vermutet, stellte sich der 8-PIN EPS-Stecker bei der Montage als etwas knifflig heraus. Im extern verbauten Zustand ist das relativ unkompliziert zu bewerkstelligen, ist das Board samt Kühler aber erstmal im Gehäuse untergebracht, ist mehr als nur Fingerspitzengefühl angebracht. Aber das wissen die meisten Mini-ITX-Builder vermutlich ja eh! ;-)
Ebenfalls schon zuvor angesprochen haben wir die eingeschränkten Montagemöglichkeiten von M.2 SSDs. In unserem Falle die Kingston HyperX Predator M.2 PCI-Express, welche von uns für alle (M.2) SSD-Benchmarks verwendet wird, ließ sich nicht an der Unterseite des MSI Z170I Gaming Pro AC anbringen, da das Längenmaß lediglich auf 2242 und 2260 Modelle beschränkt ist. Der angesprochene Datenträger ist ein 2280er-Typ. Vor dem Kauf sollte man dies daher unbedingt mit prüfen! Folglich können wir auch keine Vergleichswerte nehmen. Ein anderes Modell an dieser Stelle in Erwägung zu ziehen, ließe die Vergleichbarkeit hinfällig werden.
Lüftersteuerung / Softwarepaket
Die im MSI Command Center integrierte Lüftersteuerung ist leicht zugänglich und einfach zu handhaben. Mal auf die reine Funktionalität beschränkt, kann die Software von MSI als wesentlich einfacher bezeichnet werden. ASUS zum Beispiel verliert sich an dieser Stelle gern mal im Detail (FanXPERT) und der Anwender dadurch die Übersicht.
MSI Gaming LAN-Manager
Um auch den eigenen Spieltiteln die gewünschte Priorität im Netzwerk-Bereich zuschreiben zu können, kann man mit dem Gaming-LAN-Manger umfangreiche Anpassungen vornehmen. Systemprozesse skalieren, die Up- und Downrate anpassen sowie vordefinierte Profile auswählen, was aktuell gemacht werden soll. Das Ganze kommt auch grafisch hübsch und leicht zugänglich daher.
MSI DPC Latency Tuner
Die von MSI „DPC Latency Tuner“ getaufte Software will bewirken, dass die „Response Time“ des PCs, also die Zeit nach der Befehlseingabe bis zur Ausführung, wir reden hier über einen Millisekunden-Bereich, auf minimales Maß verringert wird. Dazu stehen dem Anwender sehr viele Funktionen zur Verfügung. Im Grunde genommen ist es eine weitere Software um das Gesamtsystem in der Performance anzupassen bzw. zu übertakten.
MSI RAM Disk
Hierbei handelt es sich um eine abgewandelte Version des „Rapid-Modes“ den Intel etablieren wollte. In der Praxis wird dabei ein Systemabbild vom der SSD in den Arbeitsspeicher geladen, dass dann als extrem schneller Daten-Cache herhalten muss. Dadurch sollen sehr hohe Durchsatzraten erzielt werden. Die mitgelieferte Software bietet alle Funktionen, um diese Feature effektiv nutzen zu können.
Das UEFI-BIOS
Bei der grafischen Gestaltung des BIOS greift MSI das Design der Z97-Reihe (Gaming 7) auf. So verwundert es nicht, dass das jetzt genannte Click BIOS 5 sehr dem des Vorgängers ähnelt. Die Version 5 bietet quasi die identischen Features des Vorgängers, soll jedoch noch ansprechender und übersichtlicher sein. MSI möchte dem Gamer eine noch einfachere und saubere Oberfläche bieten. Zudem wurde die Schriftart geändert, die nun nicht mehr so unscharf ist und klarer dargestellt wird. Auch die neue Version ist in den typischen MSI Gaming Farben gehalten.
Das Menü gliedert sich in sechs große Hauptbereiche: Settings, OC, M-Flash, OC-Profile, Hardware-Monitor und Board-Explorer. Die “allgemeinen” Einstellungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig und decken alle Features sehr gut ab. Der Funktionsumfang sollte in der Regel für all diejenigen ausreichend sein, die kein „Overclocking-Gaming-Ultra-Bunt“ benötigen. Wer mehr „Tiefe“, der schaltet in den erweiterten Modus. In diesem finden sich alle Settings die benötigt werden, um ein gutes Overclocking-Ergebnis einzufangen. Diese können dann in eines der sechs Profil-Slots abgespeichert werden.
Die Lüftersteuerung kann entweder vom OS oder auch im BIOS konfiguriert werden. Die Einstellungsmöglichkeiten im „Unterbau“ erscheinen aber noch einen Tick umfangreicher. Am Ende entscheidet das Gefallen, mit welcher Oberfläche man arbeitet.
Benchmarks
3DMark (2013)
PCMark 8
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
M.2 Performance
Ebenfalls schon zuvor angesprochen haben wir die eingeschränkten Montagemöglichkeiten von M.2 SSDs. In unserem Falle die Kingston HyperX Predator M.2 PCI-Express, welche von uns für alle (M.2) SSD-Benchmarks verwendet wird, ließ sich nicht an der Unterseite des MSI Z170I Gaming Pro AC anbringen, da das Längenmaß lediglich auf 2242 und 2260 Modelle beschränkt ist. Der angesprochene Datenträger ist ein 2280er-Typ. Vor dem Kauf sollte man dies daher unbedingt mit prüfen! Folglich können wir auch keine Vergleichswerte nehmen. Ein anderes Modell an dieser Stelle in Erwägung zu ziehen, ließe die Vergleichbarkeit hinfällig werden.
SATA 6G Performance
Im Grunde genommen ist dieser Bereich „ausgelutscht“. Um aber etwaige Ausrutscher zu „entlarven“ prüften wir trotzdem diesen Bereich noch einmal durch. Zum Einsatz kommt dabei eine Corsair Neutron XT, welche wir nochmals durch den AS-SSD- und CrystalDiskMark-Benchmark geschickt haben.
USB-3.0-Performance
Wir wollen natürlich auch die Performance der verbauten USB 3.0 Chips bzw. Anschlüsse messen. Dazu griffen wir auf Corsair`s neuestes USB-Schmuckstück, den Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zurück und ließen ihn durch den CrystalDiskmark rennen. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau dem, was wir auch bereits im Testbericht der Vertex ermittelt haben. In diesem Abschnitt waren also auch keine negativen Ausbrüche zu dokumentieren. Die starke Performance unseres USB-Sticks konnte ebenfalls bestätigt werden.
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Voltcraft Energy Checker 3000 Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Fazit
Das MSI Z170I Gaming Pro AC verbindet sehr viele positive Funktionen die wir bereits bei den großen ATX-Ablegern wie dem MSI Z170A Gaming M5 oder dem MSI Z170A Gaming Pro gesehen haben. Beginnen wir gleich bei den Negativpunkten, denn diese sind schnell aufgezählt. Schade ist, dass man keinen USB-3.1 Typ C am Backpanel platziert hat, über den Frontheader muss nicht unbedingt jeden gefallen, was aber hier umsetzbar ist. Etwas wehmütig mussten wir gucken, als festgestellt wurde, dass M.2 SSDs lediglich im 2242 und 2260 Standard verbaut werden können. Für größere ist schier kein Platz vorgesehen.
Abgesehen von den genannten Aspekten punktet das Mainboard mit einem umfangreichen Software-Bundle zur Bedienung der Platine, verfügt über ein aufgeräumtes und nicht überladenes PCB sowie mit einem separaten Audio-Bereich, der neue Möglichkeiten für die Unterhaltungselektronik zuhause offenbart. Speziell gemeint sind damit die hochwertigen Sound-Komponenten und der „vergoldete“ USB-Anschluss mit verbesserter Spannungsversorgung (5V). Garniert wird das Ganze durch ein im Vergleich zur Konkurrenz, sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
Wer sich aktuell für ein MSI Z170I Gaming Pro AC entscheidet, hat bis zum 31.04.2016 die Möglichkeit, sage und schreibe 30 EUR über die MSI Cashback-Aktion zurückzubekommen. In der Summe kostet das Mainboard dann unschlagbar günstige 110,- EUR. Der Normaltarif hat sich indes auf rund 145,- EUR eingependelt, was noch immer einen fairen Kurs darstellt. Bei Amazon kann übrigens auch gekauft werden.
MSI Z170I Gaming Pro AC | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ umfangreiche Software Ausstattung | - nur 2242 und 2260 M.2 SSDs möglich |
In Summe hat sich das Mainboard keine bis marginale Blöße gegeben, die jedoch aber nur in wenigen Fällen in Erscheinung treten dürften. Betrachtet man das Gesamtpaket, können wir für dieses Mini-ITX Mainboard eine klare Kaumempfehlung aussprechen.
Weitere interessante Testberichte:
▪ Test: Gigabyte Z170X-Gaming 7
▪ Test: ASUS Maximus VIII Gene