In einem weiteren Z170-Artikel wollen wir einmal mehr den Blick weg von den teuren High-End-Platinen wagen. Mit dem Z170A Gaming Pro hat MSI pünktlich zum Skylake-Launch das Produktportfolio nach unten hin noch etwas erweitert, um so preislich auch andere Käuferschichten erreichen zu können. Rein von der internen Rangordnung gesehen, bildet dieses Mainboard das Schlusslicht der eignen „Gaming-Produktline“. Was zum Beispiel im Vergleich mit dem MSI Z170A Gaming M5 für Unterschiede bei der Ausstattung bestehen, klären wir im nachfolgenden Testbericht.
Die elementarsten Neuerungen haben wir bereits mehrmals beleuchtet. Die Skylake-Plattform (CPU) bzw. der Panther-Point (Chipsatz) lässt erstmalig DDR4 in Mainstream Einzug halten. Des Weiteren bietet der Chipsatz jetzt native USB-3.0-Unterstützung. Weiter hält jetzt auch flächendeckend USB-3.1 in Form von Typ-A und auch Typ-C Einzug. Ein besonderes Gimmick, welches so bislang bei noch bei keinem anderen Hersteller zu sehen war, hält das MSI Z170A Gaming für den geneigten Käufer bereit. Am rechten PCB-Streifen hat man an der Unterseite sieben LEDs angebracht, so dass die Farbe der Beleuchtung und die Modi frei konfiguriert werden können. Im Praxisteil haben wir dazu noch ein entsprechendes Video vorbereitet, wo detailliert auf diese Funktion eingegangen wird.
Der Lieferumfang fällt erwartungsgemäß weniger vielschichtig aus und beschränkt sich auf das Notwendigste. Neben dem Handbuch sowie diversen Booklets, einer Treiber-DVD, zwei schwarzen SATA-6G-Kabeln, welche mit den beiliegenden Stickern beschriftet werden können, findet der Anwender noch eine SLI-Bridge und eine schwarze Backpanel-Blende im Karton.
Die Spezifikationen
Bei der Ausstattung muss jetzt mal ein genauer Blick erfolgen. Als einziges Board aus der MSI-Gaming-Serie verzichtet man beim Z170A Gaming Pro auf die Verwendung eines „Killer-Nic E2400. An Stelle dessen tritt ein Intel i219, dem im Allgemeinen auch ein guter Ruf nachgesagt wird. Des Weiteren sitzt auf der Platine „nur“ ein M.2-Port. Am Backpanel wurde ebenfalls rationalisiert: sehr lobenswert ist die konsequente Umsetzung von USB-3.0 ohne dabei gänzlich auf auf USB-2.0 zu verzichten, dafür findet man „nur“ zwei USB-3.1-Typ-A-Stecker. Ansonsten liest sich das Datenblatt recht gut, was wir auf der nächsten Detailseite entsprechend beleuchten werden.
MSI Z170A Gaming Pro im Überblick | |
---|---|
Mainboard-Format | ATX |
Bezeichnung | MSI Z170A Gaming Pro |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | ca. 140 EUR |
Hersteller-Homepage | www.msi.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z170 Express-Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 - 3600MHz+ (OC) |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | SLI (2-Way), CrossFireX (3-Way) |
Phasen | |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 3x PCIe 3.0 (x16, x8/x8) 3x PCIe 3.0 x1 |
PCI | 1x PCI-Slot |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 6G (2x von SATA-Express) 1x SATA-Express 1x M.2 x4 (32 Gb/s) |
USB | 2x Typ-A-USB 3.1 Gen.2 6x USB 3.1 (6x am I/O-Panel) 6x USB 2.0 (4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x DVI-Port |
WLAN / Bluetooth | - |
Thunderbolt | - |
LAN | Intel I219-V Gigabit LAN |
Audio | 8-Kanal (7.1) HD-Audio (Realtek ALC1150) digital-out (Toslink) analog-out (3,5mm Klinke) |
Stromversorgung | 10-Phasen |
Sonstiges | AudioBoost 3 Beleuchtungsmodul an der Seite des PCB "Steel-Armor" an PCI-Express-Slots |
Detailansicht / Features
Wie schon beim MSI Z170A Gaming M5 und den Modellreihen in den Jahren zuvor, besticht die Platine wieder durch die Schwarz-Rote-Farbgebung, welche mittels der Kühlkörper kontrastreich in Szene gesetzt wird. Auf dem PCB selbst finden sich im Primärbereich zwei PCI-Express-3.0 (x16), drei PCI-Express-x1- und ein PCI-Slot. Wie schon beim zuvor angesprochenen Gaming M5, kommt auch hier wieder das von MSI getaufte „Steel-Armor“ zum Einsatz. Im Klartext heißt das, dass die beiden PCI-Steckplätze durch mehr Lötpunkte wesentlich widerstandsfähiger sind und so nicht so leicht abbrechen können. Der einzige M.2-Steckplatz (32 Gbit/s) sitzt oberhalb des ersten Steckplatzes. Zum Vergleich, das MSI Gaming M5, M7, M9 und XPOWER Titanium Editon kommen zwei Plätzen daher.
Im unteren Platinenbereich findet sich dann die Standardkost wieder. Neben den gewöhnlichen Front-Headern hat man dort auch den SATA-Express-Steckplatz vorgesehen. Vier weitere SATA-6G-Anschlüsse befinden sich oberhalb und neben dem Chipsatzkühler. Auf der linken Seite des Mainboards ist der Sound-Bereich anzutreffen, der vom Hersteller modellübergreifend Audio-Boost 3 getauft wurde. Unter der Kunststoffabdeckung sitzt ein Realtek ALC1150-Chip. Um es nochmal im Marketing Jargon zu formulieren, kommt das Board mit Nippon Chemi-Con Audio-Kondensatoren sowie Dual OPA 1652 AMP (Verstärker) daher. Des Weiteren befindet sich ein separat getrennter Front-Audio-Anschluss auf der Platine. Auf die Anschlüsse am Backpanel wird weiter unten im Text eingegangen.
Das Kühldesign ist recht trivial ausgelegt. Dementsprechend befinden sich auch „nur“ kompakte Kühlkörper um den CPU-Sockel herum platziert. Zur Anzahl der Phasen schweigt sich MSI aus, vielmehr sei es jetzt wichtig die Priorität auf die Qualität zu legen. Die so genannten „Titanium-Chokes“ sollen u.a. mehr Temperatur aushalten, eine höhere Taktung sowie Temperatur vertragen. Auf Start- oder Reset-Buttons wurde beim Gaming Pro übrigens verzichtet, die bekommt man erst beim größeren Modell dem Z170A Gaming M7. Ebenfalls nicht vorhanden ist ein POST-Screen-Display.
Mit das interessanteste Feature / Gimmick des MSI Z170A Gaming Pro ist wohl das Beleuchtungsmodul auf der rechten Seite des PCBs. Optisch sofort auffällig durch den hellen Farbversatz und zusätzlich mit einem MSI-Schriftzug versehen. Auf der Unterseite hat man sieben LEDs verbaut, die dann in Betriebssystem mit der MSI-Gaming-App gesteuert werden können. Dazu zählt dann auch die generelle Beleuchtung des Mainboards. Im Software-Teil haben wir dazu ein ausführliches Video vorbereitet, wo detailliert auf die Funktionsweise eingegangen wird.
Beim Backpanel zeigt sich ein grundsolides Bild, wo der Hersteller ganz genau abgewogen hat, was man für diese Preiskategorie mit am Mainboard unterbringen kann. Die beiden USB-3.1-Stecker (Typ A) stehen separat, dazu kommen vier USB-3.0-Ports sowie ein DVI- und HDMI-Monitorausgang. Für die Steuerung der USB-3.1 Anschlüsse sorgt übrigens ein ASMEDIA ASM1142-Chip. Die analogen und digitalen Audio-Ausgänge (3,5mm Klinke und SPDIF) zählen zu dem Audio-Boost 3 Konvolut und sollen durch die „Vergoldung“ (Klinke) besser abschirmen. Der RJ45-LAN-Port leuchtet während des Betriebes in einem knalligen Rotton. Darüber hinaus ist dieser mit 15V Überspannungsschutz gegen Blitzeinschlag oder statische Einwirkungen ausgestattet. Zu guter Letzt währen noch die beiden USB-2.0- und der PS2-Anschluss zu nennen.
Intel Skylake-S im Detail
Mit Skylake-S (das S Steht in dem Falle für die Desktop-Ausführung) bringt Intel einige Änderungen mit sich. Vordergründig stehen der Wechsel auf DDR4 sowie der damit verbundene Wechsel auf einen weiteren neuen Mainboard-Sockel (1151) im Raum. Das Top-Modell Core i7-6700K, welches wir künftig auch für alle Mainboard-Test verwenden werden, taktet ab Werk mit 4,0 GHz und per Boost auf 4,2 GHz. Des Weiteren wurde die Strukturgröße von 22nm auf 14nm reduziert, was in der Theorie auch immer eine Verbesserung der Effizienz mit sich bringen sollte. Die 8 MB L3-Cache sind im Vergleich zum Core i7-4790K geblieben. Bei der Anbindung des Chipsatzes kommt erstmals die DMI 3.0 Schnittstelle zum Einsatz, was den Gigatransfer von 5GT/s auf 8GT/s ansteigen lässt. In der Praxis können also mehr Lanes anbunden werden, dazu aber gleich mehr. Die TDP fixiert Intel für den Core i5-6600K und Core i7-6700K auf 91 Watt, auch wenn es im CPU-Z-Screen anders abgebildet wird.
Intel Core i7-6700K - offener Multi + frei wählbarer BCLK (Bus-Takt) - iGPU: Iris Pro 7200
Der wieder im Prozessor integrierte Dual-Channel Memory-Controller kann nun auch erstmals DDR4 mit einer Taktung von 2133MHz verarbeiten. Etliche Mainboard-Hersteller geben ihre Platinen bis zu 3600MHz (OC) und mehr frei, so wie auch beim aktuellen Testmuster dem ASUS Z170-A oder dem MSI Z170A Gaming M5. Neben DDR4 kann der Anwender auch wahlweise auf DDR3L 1600MHz zurückgreifen. Vermutlich wird dies nur in Verbindung mit einem Combo-Board möglich sein, als das man Z170-Platinen ausschließlich mit DDR3L-Anbindung zur Verfügung stellt. Einen, in Relation gesetzten, großen Entwicklungsschritt will Intel mit dem Update der integrierten iGPU vollziehen. Der Hersteller tauft den Chip auf „Intel HD Graphics 530“, was in der Praxis einem Iris Pro 7200 Chip entspricht. Genauere Leistungsangaben ließen sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Erfahrung bringen.
Einen wirklichen Vorteil erlangen die K-CPUs durch die Entkopplung des BCLK vom PCI-E-/DMI-Takt. Dadurch ist es wieder möglich, wie zuletzt bei der Sandy Bridge-Generation gesehen, den Takt „beliebig“ zu variieren bzw. alle Baugruppen separat zu takten. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
Der PCIE- und DMI-Takt sind eigenständig. Dadurch nicht mehr vom BCLK beeinflusst
In der Praxis wird es wohl aber darauf hinauslaufen, dass man sich wieder an das letzte Quäntchen Megahertz herantasten kann und so mehr Stabilität in das Gesamtsystem bekommt. Im Vergleich zum Haswell-Refresh „Devils-Canyon“ entfallen also BCLK-Straps und man kann in 1MHz-Schritten auf Beswerte-Jagd gehen. Der maximal einstellbare Multiplikator beträgt 83x.
Intel Sunrise-Point-Chipsatz (Intel 100 Series)
Die Neuerungen im Chipsatz (Z170) haben ebenfalls eine gesunde Entwicklung erfahren. Im Vergleich zum Z97 können jetzt anstatt sechs, bis zu zehn USB-3.0-Ports nativ angebunden werden. Den elementarsten Unterschied stellt aber die Erhöhung der Anzahl der PCI-Express-3.0-Lanes dar, die mit dem Chipsatz kommunizieren. Von ehemals acht sind nun gleich 20, wovon jede mit 8 Gb/s (x1 – vormals 5 Gb/s) angesprochen wird, auf dem Board vorhanden. Logisch: die Erhöhung der Bandbreite ist eine Folge der Rationalisierung von PCIe 2.0 hin zu PCIe 3.0, was nun ausschließlich Einzug gehalten hat.
Z170 | Z97 | |
---|---|---|
Codename | Sunrise Point | Wildcat Point |
Sockel | LGA 1151 | LGA 1150 |
Prozessor-Unterstützung | Skylake / Cannonlake | Haswell / Broadwell |
Verbindung zwischen CPU und PCH | DMI 3.0 (4x PCIe 3.0) | DMI 2.0 (4x PCIe 2.0) |
PCIe-Lanes des PCHs | 20 x PCIe 3.0 | 8 x PCIe 2.0 |
M.2- / Sata-Express-Ports | 3 | 1 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 6 | 6 |
USB-3.0-Ports | 10 | 6 |
In der Praxis hat dies den Vorteil, dass zum Beispiel der M.2-Slot nun nicht mehr nur mit 16 sondern 32Gbit/s arbeiten und die Hersteller sehr interessante Kreationen hervorbringen können. Ein Beispiel ist MSI mit dem Twin-Turbo M.2 auf dem Z170A Gaming M5. Dort werden zwei M.2 SSDs bzw. die Lanes und somit auch die Bandbreite gebündelt (64 Gbit/s).
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein Cooler Master V700 gesetzt. Als CPU kommt das Top-Modell, ein Intel Core i7-6700K als Boxed-Version zum Einsatz. Das im 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator wird mit einer TDP von 94 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 4,0 GHz und wird im Turbo-Modus auf 4,2GHz angehoben.
Erstmals wird die Retail-Version gänzlich ohne CPU-Kühler ausgeliefert. Die Boxed-Version enthält also „nur“ die CPU. Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16 Kit aus dem Hause Corsair (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeigenet. Für die Maximaltaktung im Overclocking-Bereich kommt dann ein GEiL Super Luce Kit (GLB416GB3400C16AQC - 16GB - 4x4) mit einer Werkstaktung von 3400MHz zum Einsatz, aber auch nur dort. Als primärer Datenträger wird eine Corsair Neutron XT – 480GB verwendet. Die genannte Konstellation wird auch künftig das feste Setup bilden, welches für alle nachfolgenden Z170 aka` Skylake-Testberichte verwendet wird.
Video-Beleuchtungs-Modi
Um die im Vorfeld angesprochenen Effektmöglichkeiten genau vorstellen zu können, haben wir dazu mal ein Video vorbereitet.
Kühlermontage
Bei der Kühlermontage kommt einmal mehr unser bewährtes Modell aus dem Hause EKL mit dem Alpenföhn zum Einsatz. Der Matterhorn Kühler liegt dieses Mal in der schwarzen Spezial-Edition vor. Leistungseinbußen sind auf Grund der Farbgebung nicht zu erwarten. Vor dem Kauf eines entsprechenden Kühlers sollte auf jeden Fall immer ein Blick in die jeweilige Kompatibilitätsliste geworfen werden. Beim MSI Z170 Gaming Pro ist der Sachverhalt aber eher unkritisch zu sehen, da dieses recht großzügig mit dem vorhandenen Platz umgeht.
Lüftersteuerung - Command Center
Die im MSI Command Center integrierte Lüftersteuerung ist leicht zugänglich und einfach zu handhaben. Mal auf die reine Funktionalität beschränkt, kann die Software von MSI als wesentlich einfacher bezeichnet werden, als das was man des Öfteren bei den Konkurrenten sieht. ASUS zum Beispiel verliert sich an dieser Stelle gern mal im Detail (FanXPERT) und der Anwender dadurch die Übersicht. Das Command Center bietet darüber hinaus jegliche Form von Einstellung an, die über das stupide Auslesen von SPD-Werten eines RAM-Moduls hinausgehen. Wir wollen ein paar Eckepunkte herausstellen:
Die Lüftersteuerung selbst ist umfangreich gestaltet und bietet dem Anwender die Möglichkeit, dass das System automatisch die besten Einstellungen analysiert. Es können Fixwerte für die Lüfter angelegt werden oder diese arbeiten lastreguliert je nach Temperatur der Komponenten. Ein grafisch ansehnliches Overlay zeigt die „Heatzones“ auf der Platine an. In Punkto Overclocking kann man den vordefinierten „Gameboost“ auswählen, anschließend wird die CPU auf 4,4GHz übertaktet.
MSI Gaming LAN-Manager
Um auch den eigenen Spieltiteln die gewünschte Priorität im Netzwerk-Bereich zuschreiben zu können, kann man mit dem Gaming-LAN-Manger umfangreiche Anpassungen vornehmen. Systemprozesse skalieren, die Up- und Downrate anpassen sowie vordefinierte Profile auswählen, was aktuell gemacht werden soll. Das Ganze kommt auch grafisch hübsch und leicht zugänglich daher.
MSI Gaming App
Wie bereits im Vorfeld angesprochen, haben wir das Zusammenspiel der MSI Gaming App und der Beleuchtungsmodi per Video festgehalten. Nachfolgend das Material:
Das UEFI-BIOS
Bei der grafischen Gestaltung des BIOS greift MSI das Design der Z97-Reihe (Gaming 7) auf. So verwundert es nicht, dass das jetzt genannte Click BIOS 5 sehr dem des Vorgängers ähnelt. Die Version 5 bietet quasi die identischen Features des Vorgängers, soll jedoch noch ansprechender und übersichtlicher sein. Des Weiteren möchte MSI dem Anwender einen noch einfacheren Zugang zu den BIOS-Funktionen bieten. Zudem wurde die Schriftart geändert, die nun nicht mehr so unscharf ist und klarer dargestellt wird. Auch die neue Version ist in den typischen MSI Gaming Farben gehalten. Die einfache Startoberfläche beinhaltet die elementarsten Funktionen, welche über wenige Maus- oder Tastaturklicks angesteuert werden können.
Die bereits schon eine Seite zuvor vorgestellte Lüftersteuerung kann hier nochmals detaillierter angepasst werden. Die Möglichkeiten im „Unterbau“ erscheinen aber noch einen Tick umfangreicher. Am Ende entscheidet das Gefallen, mit welcher Oberfläche man arbeitet. Als nettes Gimmick und oftmals auch sehr hilfreich ist der Board-Explorer, der die Kernfeatures rot markiert. Geht man mit dem Mauszeiger drüber, wird entweder angezeigt was gerade angesteckt oder für diese Schnittstelle zuständig ist.
Das „Advanced Menü“ gliedert sich in sechs große Hauptbereiche: Settings, OC, M-Flash, OC-Profile, Hardware-Monitor und Board-Explorer. Die “allgemeinen” Einstellungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig und decken alle Features sehr gut ab. Der Funktionsumfang sollte in der Regel für all diejenigen ausreichend sein, die kein „Overclocking-Gaming-Ultra-Bunt“ benötigen.
Wer mehr „Tiefe“ benötigt, der schaltet in den erweiterten Modus. In diesem finden sich alle Settings die benötigt werden, um ein gutes Overclocking-Ergebnis einzufangen. Diese können dann in eines der sechs Profil-Slots abgespeichert werden. Ein breites Spektrum an OC-Settings steht zur Auswahl. Zwar nicht unbedingt mit denen eines ASUS RoG Maximus VIII zu vergleichen, aber mehr als ausreichend alle mal.
Die vorgenommenen Einstellungen können dann in eines der sechs Profil-Slots abgespeichert werden. Am Ende steht ein sehr solides und leicht zugängliches UEFI-BIOS, welches durch die einfache Strukturierung absolut überzeugen kann. Hausgaben und eigene Vorgaben von MSI erfüllt!
Benchmarks
3DMark (2013)
PCMark 8
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
M.2 Performance
Auch wollen wir die Performance der M.2-Schnittstelle der MSI-Platine auf die Probe stellen. Nachdem diese Schnittstelle erstmals mit dem Z97-Chipsatz Einzug gehalten hat, können diese SSDs nun mit dem Z170 (Sunrise Point) endlich die „volle Bandbreite“ abrufen (32Gbit anstatt 16Gbit). Einige High-Platinen bieten sogar Twin-M.2-Slots oder gar eine Art "3-Way-M.2" an. Dafür muss der Kunde dann aber an anderer Stelle Einschnitte bei Ausstattung in Kauf nehmen. In diesem Fall steht „nur“ ein Slot zur Verfügung, was aber dem Platzangebot auf dem Board geschuldet ist.
Um auch einmal die Bandbreite der neuen Anbindung auf die Probe zu stellen, schickten wir die Kingston HyperX Predator M.2 (480GB) durch den bekannten SSD-Benchmark-Parcour. Die besagte SSD kommt mit einem maximalen Datendurchsatz von 16GBit daher. Als synthetischer Benchmark stand uns AS-SSD zur Verfügung. Die ermittelten Werte liegen im Rahmen des Möglichen bzw. was die SSD im Stande ist zu leisten. Was am Ende immer noch einen beachtlichen Wert für ein Mainstream-Produkt darstellt.
SATA 6G Performance
Im Grunde genommen ist dieser Bereich „ausgelutscht“. Um aber etwaige Ausrutscher zu „entlarven“ prüften wir trotzdem diesen Bereich noch einmal durch. Zum Einsatz kommt dabei eine Corsair Neutron XT, welche wir nochmals durch den AS-SSD- und CrystalDiskMark-Benchmark geschickt haben.
USB-3.0-Performance
Wir wollen natürlich auch die Performance der verbauten USB 3.0 Chips bzw. Anschlüsse messen. Dazu griffen wir auf Corsair`s neuestes USB-Schmuckstück, den Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zurück und ließen ihn durch den CrystalDiskmark rennen. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau dem, was wir auch bereits im Testbericht der Vertex ermittelt haben. In diesem Abschnitt waren also auch keine negativen Ausbrüche zu dokumentieren. Die starke Performance unseres USB-Sticks konnte ebenfalls bestätigt werden.
Overclocking
Wie bereits angesprochen, integriert man im Skylake neue alte Features, welche zwischenzeitlich mit Ivy Bridge und Haswell „blockiert“ wurden. Um es mal kurz zu machen, allen Overclockern, egal ob semi- oder professionell, wird mit dieser Plattform wohl wieder mehr Freude geboten. Die Gründe sind relativ einfach aufzuzählen. Mit Skylake trennt Intel die CPU-, Cache- und Ring-Bus-Spannungen, so dass die Hoheitsgewallt wieder dem Mainboard zurückfällt. In der Theorie klingt das sehr vielversprechend, in der Praxis konnten wir die CPU aus dem Stand auf 4,8GHz übertakten. Die Umsetzung selbst, also der Bereich wofür das Mainboard zuständig ist, kann als sehr umfangreich deklariert werden. Absolute „Fein-Tuner“ kommen zu 100 Prozent auf ihre Kosten.
Kurzes Rechenspiel: mittels des BCLK kann manden Takt der CPU-Kerne, des Speichercontrollers und des Caches regulieren. Der zweite Bereich fällt auf die Schnittstellen zurück, zu denen unter anderem DMI- und PCI-Express-Takt gehören. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten (BCLK) von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Voltcraft Energy Checker 3000 Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Fazit
Oftmals kommt es vor, dass Hersteller mit ihren „Produkteinschnitten“ eher daneben liegen als das sie wirklich sinnvoll wären. MSI beweist mit dem neuen Z170-Lineup, dass man die Produktvielfalt sinnvoll nach unten hin ergänzen kann. Das Z170A Gaming Pro bildet zwar auf dem Papier das Schlusslicht im herstellereigenen Produktportfolio, will damit aber auch gleich andere Käufergruppen auf sich aufmerksam machen.
Kommen wir aber mal zur Platine selbst. Diese bietet alles notwendige was zu einer anständigen Z170-Einsteigerplatine zählen sollte und obendrein auch noch das ein oder andere Gimmick. Viele von uns bereits positiv bewerteten Features der großen Ausführungen sind auch bei dem vorliegenden Testmuster untergebracht. Zu nennen wären da das umfangreiche und leicht zu steuerndes UEFI-Bios, der hochwertige Audio-Bereich oder die mit „Steel Armor“ getauften PCI-Express-Stecker. Als optisches und auch zugleich sehr cooles Gimmick ist das Mystic-Light zu verstehen, welches man über die eigene MSI Software steuern kann. Da wären wir auch schon bei den wenigen negativen Aspekten. Die genannte Software genießt keine so große Kompatibilität und ist mehr oder minder in Abhängigkeit mit der verwendeten Grafikkarte. Eine separate Software oder Integration ins Command Center erscheint an dieser Stelle als sinnvoller. Abermals müssen wir wieder kritisieren, dass MSI bei den Platinen den Jumper-Bereich für die Start- und Reset-Buttons des Gehäuses nicht beschriftet. Ein Blick ins Handbuch ist immer unausweichlich.
In der Summe hört sich das Negative viel mehr an als es tatsächlich ist. Zusammengefasst bleibt ein gutes Bild vom MSI Z170A Gaming Pro. Aktuell erscheint der Straßenpreis von circa 140 EUR etwas zu hoch, da man für knapp das gleiche Geld z. B. ein ASUS Z170-A erhält. Jetzt kommt das ABER: MSI hat aktuell eine Cashback-Aktion laufen, bei der der Käufer 20 EUR auf dieses Board zurück erhält. Berücksichtig man dies, bekommt man ein sehr attraktives Preisgefüge geboten.
MSI Z170A Gaming Pro | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ sehr umfangreiches UEFI-Bios (Overclocking) | - keine Beschriftung für Front-Buttons am PCB |
Dem Mainboard kann nichts wirklich Schlechtes attestiert werden. Aktuell scheint der Preis noch etwas zu hoch, was aber mit der angesprochenen Cashback-Aktion nochmals relativiert werden kann. Sollte der Preis später sich auf rund 120 EUR einpendeln, haben wir einen wahren Preis-Leistungskandidaten vor Augen. Trotz allem vergeben wir unsere Empfehlung für dieses Mainboard!
Weitere interessante Testberichte: