Mit den be quiet! Light Wings kommt nun ein komplett neue Modellreihe auf den Markt, welche nicht nur eine simple Lichtadaption darstellen möchte, sondern eine sinnvolle Weiterentwicklung bekannter und bewährter Technik ist. Es wird die neuen Lüfter in 120 und 140mm, sowie einzeln und im Dreierpack geben. Wir haben die Lüfter auf den Prüfstand gehabt und ein Video dazu vorbereitet.
Lange haben entsprechende Teile der Anwenderschaft wohl auf diese Ankündigung gewartet, dass be quiet! endlich beleuchtete Lüfter auf den Markt bringt. Vor kurzem war es dann nun so weit und die Testobjekte gingen in unsere Hände über. Die Grundvoraussetzungen lesen sich zunächst etwas unspektakulär, entpuppen sich in der Praxis aber als überzeugende Produkte. In den nachfolgenden Zeilen bzw. Video wollen wir einmal die Eigenschaften der neuen Light Wings näherbringen und erläutern.
Der preisliche Einstieg erstreckt sich dabei von 23 Euro (120mm und 140mm Ausführungen) bis hin zu 73 Euro (jeweils UVPs) für das 140mm Dreierpaket der Light Wings. Vergleicht man die Preise am Markt, rangieren die hier vorgestellten Lüfter weder am unteren noch am oberen Ende des Preisgefüges. Wie diese UVPs sich letztlich einordnen lassen, wird im Laufe des Artikels erörtert. Wie lassen sich Farbeffekte am besten darstellen? Natürlich in Form eines Videos. In den nachfolgenden Minuten möchten wir euch erläutern wie die Lüfter zu handhaben sind, wie sich das Produkt im Allgemeinen gibt und ob der Kauf lohnt.
Wie die nachfolgende Auflistung nochmal deutlich macht, wird es die Light Wings in 120mm und 140mm Ausführung geben, die sich zudem nochmal in eine „klassische“ PWM-Variante und eine „High-Speed-Version“ gliedert. Dabei unterscheiden sich die Umdrehungszahlen sowie die damit verbundene Lautstärke, welche hier nochmal, auch zusammen mit den Preisen, aufgeschlüsselt wurde.
- Light Wings 120mm PWM (1700 U/min, 20,6 dbA): 22,90 Euro
- Light Wings 120mm PWM high-speed (2500 U/min, 31 dbA): 22,90 Euro
- Light Wings 140mm PWM (1500 U/min, 23,3 dbA): 23,90 Euro
- Light Wings 140mm PWM high-speed (2200 U/min, 31 dbA): 23,90 Euro
- Light Wings 120mm PWM Triple-Pack: 69,90 Euro
- Light Wings 120mm PWM high-speed Triple-Pack: 69,90 Euro
- Light Wings 140mm PWM Triple-Pack: 72,90 Euro
- Light Wings 140mm PWM high-speed Triple-Pack: 72,90 Euro
Am Beispiel des 120mm „Standardmodells“ haben wir nochmal die Eckdaten im Vergleich zu anderen beliebten Ablegern dieser Zunft gestellt. Eine etwaige Beleuchtung wurde dabei aber nicht mitberücksichtigt. Am Beispiel des 120mm-Ablegers wird schon deutlich, dass wir in diesem Fall kein Durchsatzmonster erhalten werden, was aber bei einem beleuchteten Lüfter ohnehin nicht im Fokus steht. Die Light Wings, dass muss man dazu sagen, basieren im Kern auf den Pure Wings 2 Lüfter (zum Testbericht), der nun bereits auch schon seit einigen Jahren am Markt erhältlich ist und in diversen Produkten (Gehäuse und AiO-Kühlungen) von be quiet! zum Einsatz kommt.
Hersteller | be quiet! | ASUS | Arctic | be quiet! | Noctua | Noiseblocker |
Bezeichnung | Light Wings | ROG Strix XF 120 | P12 PWM | Silent Wings 3 PWM | NF-A12x25 | eLoop B12-PS |
Maße | 120 x 120 x 25 mm | |||||
Drehzahl [U/min] | 1700 | 250 - 1800 | 200 - 1800 | 1450 | 450 - 2000 | 400 - 1500 |
Durchsatz [m³/h] | 70,53 | 106 | 95,7 | 80,47 | 102,1 | 98,7 |
Luftdruck [mmH₂O] | 1,66 | 3,07 | 2,2 | 1,79 | 2,34 | 1,47 |
Geräuschpegel [dB(A)] | 20,6 | 22,5 | 0,3 Sone | 16,4 | 22,6 | 21,2 |
Lager | Rifle-Lager | Magnetic Leviatan | hydrodynamisches Gleitlager (FDB) | hydrodynamisches Gleitlager (FDB) | magnetisches hydrodynamisches Gleitlager | magnetisches barometrisches Lager |
Garantie | 3 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | 3 Jahre | 6 Jahre | 6 Jahre |
Nun könnte man meinen, dass der Hersteller hier den bekannten Rahmen der Pure Wings 2 genommen hat und einfach eine Beleuchtung dran gepackt hat. Im Detailblick wird es deutlich, dass eben jenes nicht der Fall ist. Das Gehäuse respektive der Rahmen, wurde deutlich angepasst und aufgewertet und man defakto einen neuen Lüfter entwickelt. Dieser hinterlässt nun zugleich einen „geschlosseneren“ Eindruck und wurde auch hinsichtlich des Airflows angepasst, was letztlich auch der Geräuschkulisse zugutekommen soll. Die mit sieben Lüfterblättern ausgestattete PWM-Variante giert mit bis zu 1.700 (120mm) beziehungsweise 1.500 (140mm) Umdrehungen pro Minute und soll sich auf Grund der hohen Laufruhe besonders als Gehäuselüfter eignen. Speziell für den Einsatz auf Radiatoren oder Kühlkörpern ist die PWM-high-speed-Variante mit ihren neun Lüfterblättern und einer Drehzahl bis zu 2.500 (120mm) oder 2.200 (140mm) Umdrehungen pro Minute optimiert. Der dicke Rahmen sowie der angepasste Impeller führen zu kürzeren und im Winkel optimierten Lüfterblättern, was zu einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Lautstärke und Leistung führen soll.
Die Lichtleiter der Light Wings sind mit bis zu 20 individuell adressierbaren LEDs ausgestattet (17 LEDs beim 120er Modell), welche über einen Diffusor das Licht in beide Richtungen verteilen. Auf diese Weise können eine besonders gleichmäßige Beleuchtung und schicke Effekte realisiert werden. In den Bildern sieht man die Lichtquellen deutlicher, da diese dahingehend bearbeitet wurden, der reale Eindruck hingegen vermittelt nicht das Gefühl, dass man sofort die Lichtquellen ausmachen kann. Die LEDs sind allerdings nicht einzeln ansteuerbar, sondern nur ganze Presets über bspw. eine Mainboard-Software anwendbar. Die Integration der Beleuchtung kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Gerade auch die rückwärtige Ausleuchtung bringt eben das gewisse Etwas noch mit, was aber 2021 auch gefordert wird. Ganz offen gesprochen ist die Anzahl der verbauten LEDs nicht auf dem hohen Niveau einzuordnen wie man es zum Beispiel vom Branchenprimus Corsair gewohnt ist, dafür kosten die Lüfter auch ein Stück weit weniger.
Um mal diesen Ansatz kurz weiter zu verfolgen, ein Dreierpack Corsair QL-Lüfter mit 34 einzeln adressierbaren LEDs kostet aktuell am Markt rund 110 Euro. Die eher als Konkurrenz anzusehenden Corsair LL-Lüfter ordnen sich da schon eher auf Augenhöhe ein, mit einem Tripple-Pack-Preis von ca. 90 Euro – nur das man mal eine preisliche Einordnung bekommt. Ganz 1:1 vergleichen kann man diese Produkte dann aber doch auch wieder nicht, auch auf Grund der unterschiedlichen Zubehör- und Controller-Ausstattung. Als weitere Corsair-Beispiele könnte man auch die Corsair SP Pro nennen, die im 3er-Bundle für rund 50 Euro zu haben sind. Optisch orientieren sich die Light Wings ein wenig an die ebenfalls von uns getesteten Cooler Master MasterFan MF120 Halo, jedenfalls wenn man sich die Rückseite derer anschaut.
Vergleich der Lüfter: Light Wings - Pure Wings 2 - Silent Wings 3 (vRnL)
Vergleich der Lüfter: Light Wings - Pure Wings 2 - Silent Wings 3 (vRnL)
Kommen wir nochmal auf den Lieferumfang zu sprechen. Beim Triple-Pack ist ja auch der angesprochene ARGB-Hub mit enthalten, mit dem die Synchronisation von insgesamt bis zu sechs ARGB-Komponenten möglich ist. Verwendet man bspw. ein be quiet! Pure Base DX, welches ab Werk bereits mit einer RGB-Beleuchtung ausgestattet ist, kann dieses mitsamt der Lüfter gekoppelt und aufeinander angepasst werden. Die Lüfter lassen sich darüber hinaus auch an Mainboards mit 5V-ARGB-Ausgängen anschließen und über die Mainboard-Software ansteuern (was auch hier im Artikel so gehandhabt wurde). Weiterhin ist eine Reihenschaltung der Signalkabel für die Beleuchtung möglich. Des Weiteren werden ausreichend Montageschrauben, eine bebilderte Bedienungsanleitung und noch eine Klebepad zum Anbringen des Hubs mitgeliefert. Bei den Einzelausführungen sind lediglich noch Montageschrauben enthalten, mehr nicht.
Praxis
Die Montage und den Einbau mitsamt des Controllers haben wir ja bereits hinlänglich im Eingangs verlinkten Video geschildert. Sehr angenehm ist der Umstand, dass der mitgelieferte Hub den 2,5-Zoll-Maßen entspricht und so bequem auf einem Festplattenhalter montiert werden kann. Nerviges Verstecken oder Ankleben am Gehäusechassis entfällt schon mal. In unserem Fall wurden die Lüfter in einem be quiet! Silent Base 802 eingebaut. Die möglichen Farbmodi, Farbdarstellungen und Beleuchtungsqualität sieht man ebenfalls detailliert dargestellt im schon erwähnten Video. Für die Steuerung wurde die MSI Center Software verwendet. Als Mainboard kam ein MSI X570S Carbon Max WiFi zum Einsatz – nur der Vollständigkeit halber aufgezählt.
subjektives Lautstärkeverhalten
Die Lüfter wurden in ihrem allgemeinen akustischen Verhalten im Vergleich zu den Pure Wings 2 deutlich aufgewertet. Allein schon unter dem Aspekt, dass der Rahmen nun deutlich massiver daherkommt, werden weniger „Vibrationen“ erzeugt bzw. übertragen. Das steigert auch zugleich das haptische Empfinden des Rotors, der nicht nur cleaner wirkt, sondern auch mehr Laufruhe ausstrahlt. Im Test hatten wir ausschließlich der PWM-Modelle und nicht die High-Speed-Ausführungen, welche mit mehr Drehzahl auch gleichzeitig mehr Lautstärke erzeugen. Unter 7V agieren die Ventilatoren sehr laufruhig und tendieren in die Richtung des Silent-Betriebes. Sie sind nicht ganz als „unhörbar“ einzustufen, sondern werden je nach Gehäuse sicherlich wahrgenommen werden. Der verwendete Silent Base 802 Aufbau wurde zudem als Airflow-Variante realisiert, sodass dieser Effekt eben deutlich hervorsticht. Beim komplett geschlossenen Gehäuse sieht dürfte dies aber nochmals anders verhalten.
Bei 12 V (140mm Modell) wird der erzeugte Luftstrom zwar wahrnehmbar, aber die Gesamtkulisse rückt niemals so in den Vordergrund wie man es vielleicht erahnen würde. Der Lüfter bleibt, gemessen an der Drehzahl auch hier verhältnismäßig ruhig unterwegs, auch nicht unbedingt (bei Volllast) das Prädikat silent ausgestellt werden kann. Im Vergleich bspw. zum Pure Wings 2 hat man hier aber deutlich nachgebessert und Lüfter leiser bekommen, mit gleichzeitiger RGB-Beleuchtung. An dieser Stelle sei nochmal der Verweis auf das unser Video erlaubt, in dem wir die direkte Gegenüberstellung dazu vornehmen.