Mit dem be quiet! Shadow Rock 3 sorgt der Hersteller für Konkurrenz im eigenen Sortiment, zumindest wenn man sich nur die Spezifikationen vergegenwärtigt. Der neue Tower-Kühler setzt auf fünf dicke Heatpipes sowie einen großen Lamellen-Abstand, sodass der verbaute Shadow Wings 2 Lüfter ein leichtes Spiel bei der Wärmeabfuhr haben soll. Ob sich dies in der Praxis bestätigt, zeigt der folgende Test.
Mit Konkurrenz im eigenen Sortiment ist der noch relativ junge be quiet! Dark Rock Slim gemeint. Dieser setzt ebenfalls auf ein Single-Tower Design sowie einen einzelnen 120mm Lüfter. Im Gegensatz zum Shadow Rock 3, kommt dort mit dem Silent Wings 3 PWM aber der Premium-Modell zum Einsatz. Der Shadow Wings 2 ist sozusagen das Bindeglied zwischen dem "High-End"-Lüfter Silent Wings 3 und dem Einstiegs-Lüfter Pure Wings angesiedelt. Auf dem Kühler findet sich aber kein Retail-Modell wieder. PWM gesteuert ist er in der freien Wildbahn nämlich nicht anzutreffen.
Der Grund, weshalb der Shadow Rock 3 eine Konkurrenz für den Dark Rock Slim darstellen könnte, liegt am größeren Volumen des Kühlers. Im Vergleich mit dem Vorgänger ist dieses nicht größer, aber man setzt nicht mehr auf ein symmetrisches Konzept. Durch einen Versatz nach hinten, bietet der neue Kühler eine komplette RAM-Kompatibilität. Ermöglicht wird das durch eine seitliche Führung, wohingegen sie zuvor frontal verliefen. Zudem erhöht man die Anzahl der Heatpipes von vier auf fünf und verpasst ihnen eine Schicht Nickel. Nicht nur dadurch wirkt der Kühler etwas wertiger. Auch die neue Top-Platte mit schwarzem Akzent sorgt dafür. Sie ist zwar nicht mehr so massiv wie zuvor, wertet das Produkt aber dennoch optisch auf. Die Heatpipe-Enden werden dabei nicht mehr von einzelnen Kappen verborgen, sondern vom gesamtem Konstrukt verdeckt, was ein klein wenig wie eine Sparmaßnahme wirkt.
Das könnte man sich auch bei der Betrachtung des Bodens denken. Der Shadow Rock 2 war noch mit einem Kupferboden ausgerüstet, beim Shadow Rock 3 kommt nun die sogenannte Heatpipe-Direct-Touch Technologie zum Einsatz. Das wirkt irgendwie wie ein Rückschritt, wenngleich der Hersteller die Leistungsfähigkeit des Kühlers von 180W TDP auf 190W TDP anhebt. Zudem vertraut der Hersteller nun darauf, dass die bzw. die Heatspreader der AMD und Intel CPUs für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sorgen. Bei AMD Ryzen 3000 ist ja bereits bekannt, dass es dezentrale Heatspots gibt. Der im Testsystem eingesetzte Ryzen 7 1700X verfügt allerdings noch über eine mittige Wärmequelle.