Fazit
Mit dem Cooler Master MasterAir G100M hat der Hersteller zweifelsohne einen einzigartigen Kühler auf den Markt geworfen. Die optischen Parallelen zu einem UFO sind eigentlich nicht abstreitbar und vom Hersteller eventuell sogar gewollt. Doch nicht nur visuell ging man spezielle Wege, auch technisch hat man sich an einem neuen Konzept probiert. Die Abwärme wird nicht von mehreren Heatpipes an die Finnen geleitet, dies erledigt eine einzige Wärmesäule. Das Konzept scheint auch aufzugehen, jedoch erkauft sich der Hersteller die angegebene Kühlleistung von 130W TDP mit einer hohen Drehzahl des kleinen Lüfters. Ob die geringere Leistung im Vergleich z. B. zum nur etwas höheren (74,5 vs. 76 mm) be quiet! Shadow Rock LP auf das Konstrukt oder eben den kleineren Lüfter zurückgeführt werden kann, lässt sich nur mutmaßen. Auch wenn die Kühlleistung in unserem Vergleich nicht besonders prickelnd ausfällt, so kann man aber sagen, dass er mit einem AMD Ryzen im Serienzustand eigentlich keine Schwierigkeiten haben sollte, da diese wie unser Intel i5-2500K ebenfalls verlötet sind. Bei den Intel CPUs der aktuellen Generation wären wir gerade bei den Top-Modellen mit bis zu 95W TDP etwas vorsichtig. Zwar dürfte der G100M auch diese in schach halten, vermutlich aber nur mit erhöhter Drehzahl. Und hier wird auch der sonst bis etwa 1.500U/min leise werkelnde Kühler deutlich hörbar.
Insgesamt könnte man schon fast sagen, dass die Leistung eher Nebensache ist. Für uns handelt es sich beim G100M eher um eine Machbarkeitsstudie, welche zudem mit einer außergewöhlichen Optik punkten soll. Und dies kann man wirklich nicht abstreiten. Die Beleuchtung verstärkt diesen Effekt noch einmal deutlich und kann in so manchem Rechner Akzente setzten. So ganz täuscht diese aber auch nicht über die fummelige Montage und den RAM-Support hinweg. Mit großen Bauteilen um den Sockel wird es zu Fingerakrobatik die Muttern am Ende zu fixieren, ähnlich wie dies beim Albtraum viele PC-Bastler, dem be quiet! Dark Rock Pro 3, auch der Fall der war. Den RAM erst anschließend einzusetzen ist dabei auch nicht immer die helfende Lösung, da man ihn nur als Low Profile überhaupt noch einsetzen kann. Speicher mit höherem Heatspreader, wie z. B. der Corsair Vengeance RGB White Edition DDR4-3600, fallen komplett weg. Mit den Kühlern des Mainboards dürfte es allerdings keine Probleme geben.
Ein abschließendes Fazit zu ziehen fällt ehrlich gesagt etwas schwer. Bei der Leistung, Montage und Kompatibilität mit Arbeitsspeicher sind Abstriche zu verbuchen. Optik, Verarbeitung und Lautstärke (bis ~1.500 U/min) sind hingegen auf der Pro-Seite zu verbuchen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer ein optisch ansprechendes Konzept mit wenig Platz umsetzen will und dabei keinen Hitzkopf auf Temperatur halten muss, der kann mit dem MasterAir G100M glücklich werden. Wer allerdings auf niedrige Temperautren wert legt und beim Zusammenbau wenig Nerven zeigt, der sollte eher die Finger von diesem Kühler lassen. Aufgrund des interessanten Konzepts bekommt der Cooler Master MasterAir G100M dennoch den Innovations-Award von uns. Denn das Konzept ist tatsächlich neu und einzigartig.
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