Wir testen den Mac mini mit Apple Mac Mini M2 in der kleinsten Ausführung. Das bedeutet: Acht CPU-Kerne, zehn GPU-Kerne, 256 GB SSD-Speicher und 8 GB RAM zu einem Preis von 699 Euro. Wir haben bereits ausführlich zur Ausstattung und der neuen Prozessortechnik berichtet, weshalb wir auf die beiden Artikel verweisen und hier dafür ausführlicher auf die Testergebnisse und Praxiseindrücke eingehen.
Packungsinhalt und optionales Zubehör
Der Mac mini wird mit einem Stromkabel ausgeliefert. Davon abgesehen liegt dem PC nichts weiter bei. Tastatur, Maus und Bildschirm kommen also in jedem Fall in die weitere Kosteberechnung mit hinzu. Von Apple selbst gibt es eine kabellose Tastatur mit Touch ID zur Anmeldung, Freigabe von Zahlungen und Eingabe von biometrisch gesicherten Passwörtern. Kostenpunkt: 205€. Die passende Magic Mouse (deren Ladevorrichtung auf der Unterseite liegt und für eine Vielzahl von Memes gesorgt hat) bei 105€, sodass man mit der Original-Peripherie schon fast 50% des Preises des Macs erreicht und so spielend die 1.000€-Marke für das System knackt. Wir empfehlen sich auf dem Zubehörmarkt umzusehen. Wer eine ähnliche Materialanmutung und Mac-Beschriftung sucht, wird bei Firmen wie beispielsweise Satechi günstiger fündig, wenn auch ohne Fingerabdruckleser. Aber nun zurück zum Thema (...)
Lautstärke
Wir haben in unseren Tests, auch nach einem zweistündigen Cinebench Loop, keinen Lüfter vernommen. Nur das Gehäuse erwärmt sich. Es ist aber ein Lüfter integriert, der bei solchen Belastungen dann vermutlich im Sommer auch anspringt. Damit ist der Mac mini als semipassives System einzuschätzen und entsprechend leise im Arbeitsalltag unterwegs.
Lautsprecher
Der Mac mini hat einen integrierten (Mono-) Lautsprecher, dem man sein geringes Volumen anmerkt. Für Systemsounds ist das Ganze durchaus brauchbar, all zu viel sollte man allerdings nicht erwarten. Wenn es aber um die Wiedergabe von Multimediainhalten geht, sollte man von diesem absehen und separate Lautsprecher nutzen. Der klang ist blechern, flach und unter dem Niveau eines aktuellen iPads.
Auch möglich - Anschluss von Kopfhörern per Klinkenstecker
Benchmarks
Die SSD im Mac mini ist bei der geringsten Speicherausstattung (256 GB, unser Testsample) nur halb so schnell, wie bei den Modellen mit 512 GB oder mehr. Das bedeutet konkret, dass im Blackmagic Disk Speed Test über 1.500 MB/s für Lesen und Schreiben ermittelt wurden. Im Anbetracht des Preises des Gesamtsystems ist das durchaus ein guter Wert, wenn gleich aktuelle NVME-SSDs im Durchschnitt mehr als das Doppelte an Lese- und Schreibleistung an den Tag legen. Wer mindestens 512 GB konfiguriert, sollte hier immer mehr als 3 GB/s erreichen repesktive eine schnellere SSD erhalten.
Im Single Core Benchmark des Geekbench liefert der Mac mini M2 1.951 Punkte und im Multicore 8.899 Punkte ab. Das Multicore Ergebnis liegt hier in etwa auf dem Niveau des AMD Ryzen 7 6700 G und das Single Core Ergebnis kann mit dem Intel Core i9-12900K mithalten - und das bei maximal 60 Watt für den kompletten PC - so jedenfalls die bekannte Übersicht aus dem Benchmark.
Im Cinebench R23 liegt die Multicoreleistung mit über 8.000 Punkten in etwa auf dem Niveau des Intel i3-12100 und die Singlecore Performance in der Region des Intel Core i9 11900K, was ebenfalls mehr als in Ordnung in Anbetracht des Stromverbrauchs ist.
Praxisbetrachtungen
Damit ist der Mac mini mit M2 für alle Arbeits-PC-Aufgaben, bis hin zu einfachen Videoschnitt- und Videorenderingprojekten auch in der kleinsten Version gut gerüstet. Nur, wenn mehrere 4K Streams parallel bearbeitet werden, merkt man dem System an, dass 8 GB RAM zu wenig sind. Auch wenn MacOS im Hintergrund stark bemüht ist, Platz zu schaffen, gibt es dann plötzliche Bedenksekunden. Bleibt man bei einem Stream ist alles in Ordnung, selbst bei ProRes als Format. Hier macht sich die Unterstützung des nativen Decoders sehr positiv bemerkbar. Die fehlende Unterstützung von AV1 ist uns hingegen in der Praxis nicht negativ aufgefallen.
Ob mit der doppelt so schnellen SSD noch mehr Arbeitsgeschwindigkeit möglich wäre, ist eine akademische Frage, da der Mac mini derart schnell ist, dass der Wunsch nach mehr Leistung kaum aufkam. Was Spiele angeht, so ist die Auswahl an nativen Spielen immer noch gering. Wer einen detaillierten Blick auf die Verfügbaren Games werfen möchte, dem empfehlen wir die Liste von Mac Gamer HQ https://www.macgamerhq.com/apple-m1/native-mac-m1-games/
Stromverbrauch
Zustand | Verbrauch |
Ruhezustand | 1,8 Watt |
Idle Monitor aus | 7,6 Watt |
Idle Monitor an | 8,7 Watt |
Volllast | 56,2 Watt |
Alle Strommessungen betreffen den kompletten PC, mit angeschlossener Bluetooth Tastatur und Maus. Der Bildschirm ist via HDMI angeschlossen und wurde nicht in den Stromverbrauch mit eingerechnet. Das ist ein durchaus realistisches Setup für den Alltag. Eine externe SSD erhöht den Stromverbrauch um circa 2-3 Watt. Im Idle-Betrieb benötigt der Mac mini mit 7 bis 9 Watt nur sehr wenig Energie. Bei Office Arbeiten steigt der Verbrauch auf maximal 12 Watt. In den Benchmarks, in denen sowohl Grafik, als auch CPU gefordert werden, sind 57 Watt das Maximum, das der PC aus dem Netz zieht. Man bemerkt also die Gene des Prozessors, der ebenfalls in Laptops und Tablets zum Einsatz kommt (oder noch kommen wird). In Summe ist der Strombedarf sehr gering und passt gut in die aktuelle Zeit (...) In Anbetracht der hohen Rechenleistung ist das Ergebnis umso beeindruckender.
Fazit
Der Apple Mac Mini M2 hat Stand-Alone bereits eine enorme Leistung, viel spannender ist aber das daraus resultierende Performance-Watt-Verhältnis. Der ARM-Prozessor kann mit seiner 4+4 Architektur sowohl extrem sparsam, als auch leistungsstark agieren. Natürlich spielt Apple in die Hände, dass Hard- und Software perfekt aufeinander abgestimmt sind. Verglichen mit der Windows-Welt erhält man ein enorm leistungsfähiges und günstiges System, dass aber nicht aufrüstbar ist. Genau dieses Aufrüsten lässt sich die Firma aus Cupertino fürstlich bezahlen. Wer also mehr möchte, greift entweder tief in die Tasche oder wartet, bis in 2-3 Jahren die nächste Revision standardmäßig mehr Speicher bietet. Das Upgrade von einem Mac mini M1 kann man sich in der Regel sparen. Für einen Preis von 699€ bietet sich der Mac mini als günstiger Arbeits-PC mit hoher Leistung und geringem Platzbedarf an. Kaufen kann man diesen im Übrigen auch bei Amazon direkt.