innerer Aufbau / Hardware
Durch das Lösen von jeweils zwei kleinen Schrauben, können die Seitenteile abgenommen werden und geben den Blick auf die Innereien des MSI MEG Trident X frei. Wie man schnell erkennt, ist das System keinem OEM-Aufbau unterworfen oder speziell für MSI entwickelt worden, sondern hier kommt praktischerweise herkömmliche PC-Hardware zum Einsatz, welche somit auch jederzeit durch andere Komponenten ausgetauscht werden kann, solange sie denn reinpassen.
Auf der linken Seite (von vorne betrachtet) sitzt die Grafikkarte im oberen Bereich, in unserer Ausstattungsvariante ist dies eine MSI Geforce RTX 3080 Ti Ventus 3X 12G OC. Warum MSI in ihrem Gaming-PC gerade die stiefmütterlichste Ausbaustufe der 3080 Ti einsetzt, anstatt z. B. einer Gaming X Trio welche zumindest aus optischer Sicht mir besser gefallen hätte, liegt wohl an den Platzverhältnissen. Denn länger als die Ventus mit ihren 305mm kann die Grafikkarte nicht sein, um im Gehäuse eingesetzt zu werden - die Gaming X Trio ist nochmal zwei Zentimeter länger. Somit ist der limitierende Faktor beim Grafikkartenwechsel die Länge von 305mm und ein maximaler Kühlerausbau im Triple-Slot-Design. Auch sitzt das Netzteil auf dieser Seite im vorderen Bereich. Hier wählte man keines aus der eigenen Produktlinie, sondern entschied sich für ein FSP Dagger Pro mit 850 Watt im kompakten SFX-Format und modularen Kabelsträngen.
In der rechten Gehäusehälfte befindet sich das Mini-ITX-Mainboard. MSI setzt das High-End-Mainboard MEG Z690I Unify ein aber ohne die aufwändigen Kühler oder andere Verzierungen vom normal erhältlichen Board, sondern eine "nackte Version", welche mit einem Intel Core i7-12700K bestückt wurde. Die Intel-CPU wird von einem mächtigen Top-Blow-Kühler mit beleuchtetem MSI-Lüfter im Zaum gehalten, welcher gleichzeitig auch die darunter liegende WD SN850 NVMe SSD mit 1 TB Speicherplatz kühlt.
Beim Arbeitsspeicher setzt man eher auf OEM-Ware und verpasst dem Trident X nur zwei DDR5-4800 Speichermodule, mit je 16 GB Kapazität aus dem Hause Samsung. Dieses siedelt sich eher im Einstiegssegment an und passt irgendwie nicht zu den restlichen, schnellen Hardware-Komponenten, zumal das verbaute Mainboard RAM-Module von bis zu DDR5-6800 (OC) unterstützt. Sicherlich der Lieferfähigkeit und geringen, möglichen Bauhöhe geschuldet, lässt sich zumindestens vermuten.
Neben der schon erwähnten NVMe SSD aus dem Hause Western Digital, ist auch eine "altertümliche" HDD von Seagate im Gehäuse untergebracht. Diese 2,5 Zoll HDD verfügt über 1TB Speicher und agiert mit 5400rpm/min, also eher als Datengrab zu verstehen.
Für meinen Geschmack ist der Speicherausbau etwas mager ausgefallen, jedenfalls in Anbetracht des hohen Kaufpreises. Jedes Spiel benötigt mittlerweile schon um die 100GB Speicherplatz und lechzt nach schnellen SSDs für akzeptable Ladezeiten, da versteh ich die Wahl von nur 1 TB-Lösungen und eine "veraltete" HDD so gar nicht. Zumindest ist noch Platz für ein weiteres 2,5 Zoll Laufwerk, Halterung und die benötigten Kabel sind dafür schon vorbereitet, aber eine weitere, schnelle NVMe SSD kann nicht verbaut werden. Hier müsste man die Vorhandene dann durch ein größeres Modell ersetzen.
RGB-Beleuchtung
Natürlich darf bei einem Gaming-System eine RGB-Beleuchtung nicht fehlen und so ist das Trident X System auch in diversen Bereichen mit LEDs ausgestattet, die mittels Software gesteuert bzw. mit weiterer Hardware synchronisiert werden können.
Neben dem schon erwähnten Lüfter auf dem CPU-Kühler, ist die Front mit beleuchteten Elementen ausgestattet und auch im Abteil der Grafikkarte sitzen LEDs um die Pixelbeschleuniger in Szene zu setzen, denn die Ventus kann das ja nicht von alleine. MSI hat das auch gut umgesetzt, für meinen Geschmack bräuchte es das nicht, aber man kann es immer noch abschalten getreu dem Motto "Haben ist besser als brauchen". Aber genug zum Aufbau und der Ausstattung, schauen wir uns die Software an und was das System zu leisten vermag.