Zuletzt zeigte Logitech mit der G910 Orion Spark, der G410 Atlas Spectrum oder der Gaming-maus G303 Daedalus Apex, was der Hersteller im Eingabebereich zu bieten hat. Mit dem G29 Driving Force Lenkrad betritt im gleichen Lineup nun ein Lenkrad die Gaming-Bühne. Selbiges ist eigentlich für Konsolen konzipiert, lässt sich allerdings auch am Computer verwenden. Neben dem Lenkrad wird auch eine Pedaleinheit mitgeliefert. Des Weiteren stand auch die Drive Force Handschaltung für den Test mit zur Verfügung. Wir waren gespannt wie sich die Kombination in der Praxis schlagen wird. Die Auflösung gibt der nachfolgende Testbericht.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des G29 besteht aus dem Lenkrad, den Pedalen und einer Gebrauchsanweisung mit Garantie-Heftchen. Bei der separat erhältlichen Gangschaltung befindet sich neben dem Shifter selbst, nur eine Anleitung mit dabei. Verpackt kommt beides in Kartons mit dem hellen Blauton, wie wir es bereits von anderen Produkten aus dem Hause Logitech kennen.
Das Lenkrad im Überblick | |
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Typ | Gaming-Lenkrad für PlayStation 3 und 4 sowie PC |
Bezeichnung | Logitech G29 Driving Force |
Garantie | 2 Jahre Hardwaregarantie |
Preis | ca. 300 EUR (G29) ca. 50 EUR (Shifter) |
Hersteller-Homepage | www.logitech-gaming.com |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 |
Lenkrad Features | Lenkbereich: 900 Grad von Anschlag zu Anschlag Halleffekt-Lenksensor Force Feedback mit zwei Motoren Überhitzungsschutz |
Pedale Features | Nichtlineares Beremspedal Patentiertes Antirutschsystem Strukturierte Fußablage Selbstkalibrierung |
Shifter Features | 6 Vortwärtsgänge + Rückwärtsgang Stahl- und Lederkomponenten Sichere Befestigung an einem Racing Rig |
Material | Radspeichen: eloxiertes Aluminium Lenkradbezug: handgenähtes Leder Lenkwelle: Stahl Schaltwippen und Pedalflächen: gebürsteter Edelstahl Befestigungsklammern: glasfaserverstärktes Nylon Pedalrahmen: kaltgewalzter Stahl Gehäuse: Kunststoff |
Abmessungen | 260 × 270 × 278 mm (Lenkrad) 428,5 x 167 x 311 mm (Pedale) 176,4 x 206,5 x 146,4 mm (Shifter) |
Gewicht | 2,25 kg (Lenkrad) 3,1 kg (Pedale) 0,72 kg (Shifter) |
Detailansicht
Logitech verpasst dem G29 ein schickes Design mit edlen Materialien. So verwendet man beispielsweise Edelstahl bei den Schaltwippen und Aluminium bei den Lenkrad-Speichen. Als Überzug kommt handgenähtes Leder zum Einsatz, welches ein angenehmes Griffgefühl gibt, aber nicht überall vollkommen perfekt verarbeitet ist und ein paar Falten zeigt.
In der Mitte des Lenkrads ist ein Controller integriert, was in Form der üblichen Buttons und Knöpfe eines PlayStation-Controllers entspricht (Quadrat, Dreieck, Kreis und X). Dazu kommt gegenüber der Xbox-Version G920, noch ein Enter-Button mit Drehrad, ein "-/+"-Knopf sowie die üblichen Share-, Option- und PlayStation-Schalter. Direkt auf den Aluminium-Speichen sind die Zusatz-Buttons - L2, L3 sowie R2 und R3 - positioniert.
Hinter dem Lenkrad befinden sind zwei Schaltwippen, die aus Edelstahl gefertigt wurden. Das Lenkrad hat oben in der Mitte einen Ring aus blau eloxiertem Aluminium, was dem Design etwas Schwung gibt. Auf der Hinterseite der Einheit sind Lufteinlässe angedeutet, die das sportliche Aussehen noch mehr hervorheben versuchen. Befestigt wird das G29 mit zwei Klammern, die aus Glasfaserverstärktem Nylon bestehen und eine Tischplatte von bis zu fünf Zentimeter erlauben. Zum Befestigen an einem Racing-Seat, sind auf der Unterseite noch zwei Schraublöcher vorhanden. Dort sind auch die Anschlüsse für die Pedale und die Shifting-Einheit. Angeschlossen wird das Lenkrad an den PC oder Konsole mittels eines USB-Steckers.
Im Inneren sind zwei elektrische Motoren verbaut, die laut Logitech für ein realistisches Feedback sorgen sollen. Das sogenannte Force Feedback soll besonders atmosphärisch und echt wirken, um den Nutzer direkt ins Geschehen bringen zu können. Die Kraft wird durch eine Schrägverzahnung übertragen und ist dadurch ohne Unterbrechungen. Integrierte Stoßdämpfungen sollen Geräusche minimieren.
Die Pedaleinheit besteht aus drei Pedalen - Kupplung, Bremse und Gas. Jedes der drei Pedal setzt auf ein anderes Ansprechverhalten mit einem anderen Widerstand. So lässt sich das Gaspedal schnell und einfach komplett durchdrücken, während die Bremse verhärtet, je stärker sie betätigt wird. Logitech möchte so die Dosierung der Bremskraft besser regeln. Auch hier setzt der Hersteller auf wertiges Aluminium bei den Padels. Das Gehäuse der Pedaleinheiten besteht wiederum aus Kunststoff. Angeschlossen werden die Pedale an das Lenkrad. Weiter geht es nun mit unseren Praxiseindrücken.
Praxistest
Im Praxistest weiß das G29 wirklich zu beeindrucken, es macht einen unglaublichen Spaß mit einem Lenkrad samt Pedalen und Handschaltung, anstatt mit einem Keyboard oder Controller über Rennstrecken zu heizen. Die Verarbeitung ist gut gelungen, an einigen Stellen gibt es den ein oder anderen kleinen Fehler, dafür hat man sich für eine breite Linie aus hochwertigen Materialien entschieden. Dazu zählt beispielsweise eloxiertes Aluminium bei den Lenkradspeichen oder Edelstahl bei den Schaltwippen.
Besonders hervorstechend ist das handgenähte Leder beim Lenkradgriff. Dieser Überzug steigert die Wertigkeit um Einiges und bringt sogar noch einiges mehr Komfort mit. Das Lenkrad ist griffig und lässt sich gut halten. Die beiden Motoren im Inneren sind gut ausbalanciert und helfen der Stabilität, andererseits muss man oft gut festhalten da einem das Lenkrad sonst "wegfährt".
Der Spielraum zum Drehen in beide Richtungen ist groß dimensioniert, enge Kurven sind also kein Problem. Befestigt wird das Lenkrad mit zwei Klammern, die aus glasfaserverstärktem Nylon bestehen und so einiges aushalten sollen. Insgesamt ist das Lenkrad einfach in der Bedienung und ersetzt einen Controller mit einem zusätzlichen Plus an Spaß. Strom erhält das G29 übrigens von einem externen Netzteil.
Die Pedaleinheit wird einfach unter den Tisch geschoben. Hat man beispielsweise ein glatte Oberfläche, sorgen Gummifüße für sicheren Stand. Ein "Nagelpad" fixiert die Pedaleinheit am Teppichoberflächen. Je nach Pedal ist der Druckpunkt anders und man muss sich kurz eingewöhnen wo welches Pedal ist. Nach einiger Zeit hat man die Koordination im Griff und man findet sich gut zurecht. Je nachdem wie man die Schaltung einstellt, braucht man nur Gas und Bremse oder nimmt gegebenenfalls auch die Kupplung dazu. Alle drei Pedale sind hochwertig verarbeitet und sehr stabil, sodass man auch mal ordentlich auf die Bremse treten kann.
Alle Komponenten sind schnell aufgebaut und einsatzbereit, etwas nervig ist allerdings das Kabelgewirr. Alle Teile arbeiten perfekt miteinander zusammen, im Spiel war kein Input-Lag oder eine Verzögerung zu spüren. Für Rennspiel-Enthusiasten ist ein Lenkrad für den PC oder die Konsole sowieso echtes Muss und bedarf keiner weiteren Erläuterung hinsicht des Nutzen. Zum Highlight kann das G29 avancieren, wenn man es auf einer separaten Halterung samt großen Monitor verbaut. Noch weiter kann man mit einem richtigen Simulator mit drei Bildschirmen und einem Sitz auf einer Hydraulik-Plattform gehen. Dies geht aber weit über den privaten und vorallem finanziellen Hausgebrauch hinaus.
Driving Force Handschaltung
Die manuelle Handschaltung wird neben dem Lenkrad montiert und soll vor allem die Schaltwippen ersetzen. Das Fahrgefühl soll durch den Shifter noch realer werden, außerdem hat der Nutzer deutlich mehr Kontrolle beim Schalten. Während das Gehäuse aus Kunststoff besteht, setzt man beim Schalthebel auf einen Überzug aus Leder. Auch der Shifter wird mit einem Kabel an das Lenkrad angeschlossen. Wie schon beim G29, muss man auch hier die Einheit mit zwei Klammern am Tisch befestigen.
Im Spiel erwies sich das Einstellen der Handschaltung als etwas mühselig, da man oft jeden Gang einzeln einstellen musste und es am Ende nicht zu Hundert Prozent geklappt hat. Für den Laien wäre da schon Ende gewesen. Im Endeffekt ist die extra Handschaltung eine tolle Erweiterung und macht das Rennerlebnis einen Schritt realer. Es kann wirklich Spaß machen, jeden Gang einzeln "reinhaun" zu können, um so das wahre Fahrerlebnis zu haben. Für viele wird aber die semimanuelle "Handwippen"-Schaltung ausreichen, die schon beim G29 integriert ist.
Für einen Aufpreis von ca. 50 EUR bekommt man also eine extra Handschaltung mit 6 Gängen + Rückwärtsgang. Je nachdem wie real man das Erlebnis möchte, kann man sich die Schaltung dazu kaufen. Für den normalen Rennfahrer, der einfach nur ein Lenkrad zum Heizen möchte, wir das normale Paket vom G29 reichen.
Logitech Gaming-Software
In Sachen Software integriert Logitech das G29 in den vorhandenen Gaming-Treiber, der auch für die Gaming-Mäuse und -Tastaturen zum Einsatz kommt. Hierbei kann man an den einzelnen Komponenten - Lenkrad, Pedaleinheit oder Schalthebel - einige Einstellungen vornehmen.
Hauptsächlich dreht sich da alles um die Tastenbelegung, das bedeutet welche Aktion soll ausgeführt werden wenn man das Pedal tritt oder einen der Buttons auf dem Lenkrad drückt. Sehr praktisch an dieser Software ist das Features, dass alle Logitech Gaming-Produkte in ihm Platz finden und man nicht für jedes Produkt eine eigene Software benötigt.
Fazit
Für jeden Renn-Enthusiasten ist ein Gaming-Lenkrad schon fast ein Muss und erweitert das Spieleerlebnis um einige spaßige Momente. Es ist nicht einfach nur ein anderes Mittel zum Zweck, viel mehr macht das G29 das Heizen auf der Rennstrecke einen Schritt mehr zur Realität. Natürlich lässt sich solch ein Lenkrad nicht mit dem echten Fahrgefühl vergleichen, allerdings kommt das Feeling sehr nah heran. Die Verarbeitung ist gut gelungen, Logitech setzt hierbei zudem auf einige sehr hochwertige Materialien wie Aluminium, Edelstahl und Leder. Dennoch finden sich teilweise kleine Verarbeitungsfehler, wie beispielsweise bei den Nähten am Lenkrad. Trotz dieser kleineren und verschmerzbaren Punkte, hinterlässt es einen guten Eindruck. Der Aufbau geht schnell, allerdings muss man sich gut überlegen wie man den Kabelsalat organisiert. Angeschlossen wird das G29 über USB, die Stromzufuhr übernimmt ein externes Netzteil. Die glasfaserverstärkten Nylon-Klammern sind sehr robust und können selbst mit etwas dickeren Tischplatten umgehen. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, dass Lenkrad auf eine dafür vorgesehene Plattform festzuschrauben. Die Pedal-Einheit ist ebenfalls sauber verarbeitet und kommt durch die Gummifüße nicht von ihrem Fleck, größere gummierte Flächen hätten den Effekt noch sinnvoll verstärkt.
Bei Teppich-Untergrund wird das "Pad" mit kleinen "Nägeln" fixiert. Die Pedale besitzen einen unterschiedlichen Druckpunkt und machen einen stabilen Eindruck, um auch mal härter in die Bremse treten zu können. Mit Aluminium-Oberflächen und einer patentierten Anti-Rutsch-Technik, kommt man auch nicht von den Pedalen weg. Die zusätzlich erhältliche "Driving Force Shifter"-Handschaltung gibt dem Nutzer die Möglichkeit, die Gänge 1-6 manuell durchschalten zu können. Auch hier verwendet man Leder als Verarbeitungsmaterial und erreicht eine gute Qualität. Kritisch ist eher die Handhabung sowie die Einstellung. Beispielsweise, wenn das Fahrzeug sieben Gänge besitzt oder das Spiel die Schaltung nicht sauber anerkennt. Für den richtigen Enthusiasten ist die zusätzliche Schaltung aber ein Muss und macht das Fahrerlebnis nochmal ein kleines Bisschen realer. Ansonsten bietet das G29 Handwippen zum Schalten, wie man von einschlägigen Sportwagen kennt.
Erhältlich ist das Logitech G29 zu einem Preis von ca. 300 EUR, was anfangs vielleicht viel klingen mag, aber vergleichsweise für ein Gaming-Lenkrad noch moderat ausfällt. Die Verarbeitung stimmt, Logitech setzt auf hochwertige Materialien und das Gesamtpaket mit all seinen Features ist stimmig. Zusätzlich gibt es den separat erhältlichen Schalthebel für ca. 50 EUR, der das Erlebnis noch erweitert. Für wahre Gamer ist das G29 eine tolle Wahl, um auch mal ohne Controller oder Tastatur Gas geben zu können. Erhältlich sind die vorgestellten Komponenten unter anderem bei Amazon.
Logitech G29 Driving Force + Schalthebel | ||
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Pro | Contra | |
+ hochwertige Verarbeitung | - kleinere Fehler im Material (Leder) |
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