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Test: Kingston HyperX 3K 240 GB

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Geschrieben von Martin Nürnberger
Veröffentlicht: 23. Juni 2013

newsbild-kingston-hyperx-3kDerzeit ist es etwas ruhig geworden um den vielfach verwendeten Controller namens SandForce aus dem Hause LSI. Dies scheint jedoch kein Grund zum Hindernis für Kingston zu sein die eigenen Produkte stetig zu verbessern und dem SandForce SF-2281 weitere Reserven zu entlocken. Die Nachricht ist eindeutig: noch mehr Leistung für weniger Geld. So lautet die Offensive beim aktuellen Modell Kingston HyperX 3K. Was die geheimnisvolle Bezeichnung 3K im Namen bedeutet und wie sich die SSD im Vergleich zu den Mitstreitern schlägt, verrät wie immer der nachfolgende Bericht

Die Serie HyperX von Kingston hat eine klare Zielgruppe: Gamer und Enthusiasten. Der Begriff HyperX definiert dabei höherwertigere und leistungsstärkere Produkte aus den Bereichen Arbeitsspeicher, USB-Sticks und auch SSDs. Mit der HyperX 3K möchte Kingston diese Leistung nun zu erschwinglichen Preisen anbieten und setzt dabei auf MLC NAND Flash Speicher, der mit 3000 P/E-Zyklen arbeitet. Daher stammt folglich die Bezeichnung 3K im Produktnamen. Was ist an diesem Speicher so besonders? Die Antwort ist trivial: Dieser Speicher ist günstig, hat eine kürzere Lebensdauer und ist dennoch leistungsstark. Die verkürzte Lebensdauer gleicht Kingston durch Techniken wie der Wear-Leveling-Technologie aus, welche die Schreibvorgänge auf alle Zellen gleichmäßig verteilt. Eine 3-jährige Garantie unterstreicht die Haltbarkeit dieser SSD und stellt eine übliche Größe bezüglich der Lebensdauer dar.

Kingston lässt dem Kunden offen, wieviel Over Provisioning er wirklich haben möchte. Üblicherweise wird ein bestimmter Prozentsatz an frischen Zellen vorgehalten, welcher ersatzweise für defekte Zellen verwendet wird. Dabei wird im Grunde Speicherplatz geparkt, welcher unter Umständen selten zum Einsatz kommt. Die Veränderung der Anzahl vorgehaltener Zellen kann im schlimmsten Fall zur Unnutzbarkeit der SSD führen und zwar genau dann, wenn mehr Zellen benötigt werden als vorrätig sind. Deshalb unser Tipp: Man sollte diese Option wirklich nur nutzen, wenn man weiß, was man tut.

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Für diesen Test hat uns Kingston eine HyperX 3K mit 240 GB zur Verfügung gestellt. Sie bietet einen netto Speicherplatz von 223,6 GB. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Kingston für die Bereitstellung des Testobjektes und das damit entgegengebrachte Vertrauen.

 


 

Lieferumfang

Das uns zur Verfügung stehende Upgrade-Kit beinhaltet alles Nötige, um einen PC mit der Kingston HyperX 3K auszustatten. Wer die SSD beispielsweise im Notebook betreiben möchte kann unter Umständen auf das Upgrade-Kit verzichten und zur Standalone Variante greifen.

Wie bei Kingston üblich findet sich neben der SSD allerhand nützliches und zudem hochwertiges Zubehör wieder. Dazu zählt der allseits bekannte Einbaurahmen in gebürstetem Aluminium, mit dem die SSD in einem 3,5 Zoll Festplattenschacht montiert werden kann. Zudem erhält man ein externes Festplattengehäuse mit USB 2.0 Anschluss, einen exklusiven Schraubendreher mit Bithalterung und den dazugehörigen Bits, ein SATA-Kabel, verschiedene Schrauben für die Montage auf den Einbaurahmen, eine CD mit Anleitung für die Installation und Cloning Software sowie einen kleinen aber feinen Aufkleber „Powered by Kingston HyperX“.

 

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All dies ist in einem optisch sehr ansprechenden Karton untergebracht, der bereits beim Auspacken eine hohe Qualität vermittelt.

 

Technische Daten

Technische Daten *klicken zum Anzeigen*

Modellbezeichnung

SH103S2/240G

Kapazität

240 GB

Controller

SandForce SF-2281 (Firmware 506ABBF0)

NAND-Speicher

 

MLC NAND synchron (25nm)

(3.000 Programmier-/Löschzyklen)

Verfügbare Kapazitäten

120 und 240 und 480 GB

Form Faktor

2,5 Zoll

Anschluss

SATA 6 Gb/s (SATA 3)

Maximale Schreibrate lt. Herst.

bis 555 MB/s (seq.)

Maximale Leserate lt. Herst.

bis 510 MB/s (seq.)

Maximale IOPS Lesen lt. Herst.

86.000

Maximale IOPS Schreiben lt. Herst.

60.000

Technologien

S.M.A.R.T, TRIM-Support, Garbage Collection

Stoßfestigkeit

1500 G

Lebensdauer MTBF

(Mean time between failures)

1 Mio. Stunden

 

Lebensdauer TBW

(Tera-Bytes Writen)

120 GB: 96 TB;

240 GB: 192 TB;

480 GB: 384 TB

Abmessungen

100 x 69,85 x 9,5 mm (Länge x Breite x Höhe)

Gewicht

97 g

Lagertemperatur

-40°C bis 85°C

Betriebstemperatur

0°C bis 70°C

Garantie durch Hersteller

3 Jahre

 


 

Der äußere Eindruck

Wir haben uns bereits eingangs über die qualitativ hochwertige Verpackung geäußert. Dass sich dieses Gefühl fortsetzt haben wir gehofft und wurden nicht enttäuscht. Was Kingston immer wieder exzellent gelingt ist ein Produkt zu schaffen, das durch sein Äußeres zum Staunen einlädt. Man kann sich fast nicht satt sehen an den Materialien und Oberflächen, deshalb gehört dieser hübsche Speicher eigentlich hinter eine Scheibe. Ihn im Festplattenschacht zu verstecken wäre schade.

Die Oberseite besteht aus gebürstetem Aluminium und schimmert in den Farben Silber-Braun. Als Kontur aufgesetzt glänzt das Logo „HyperX“ in spiegelndem Silber mit Streifenoptik. Die Unterseite dürfte ebenfalls aus Aluminium gefertigt sein und ist etwas stärker. Sie dient sicherlich als Kühlmöglichkeit, wenn der Controller mal etwas mehr zu tun bekommt. Die schwarzen Akzente rund um und auf dem Gehäuse sind aus Kunststoff und erzeugen ein harmonisches Gesamtbild.

 

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Alle Kanten der Gehäuseunterseite sind mit einem 45 Grad Winkel entgratet, alle anderen Kanten sind abgerundet. Die Haptik ist durch das Gewicht, die griffigen Oberflächen und die Kanten sehr positiv.

 


 

Datenträger Testsystem vorgestellt

Auf der Basis eines aktuellen Testsystems mit möglichst hohem Praxisbezug stellen wir die Messergebnisse der Kingston HyperX 3K mit 240 GB vor. Wir verwenden dabei bewusst das Ende Oktober 2012 erschienene Microsoft Windows 8 als Betriebssystem, da es zukünftig auf den meisten PC-Systemen zum Einsatz kommen wird. Die ausführliche Konfiguration kann im Artikel zum Datenträger Testsystem für SSDs nachgelesen werden.

 

 

Intel Z77-Datenträger-Testsystem

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Prozessor:
Intel Core i7-3770K (Retail)
Mainboard: Gigabyte Z77MX-D3H
Kühlung: EKL-Stock Kühler
HDD: Western Digital WD5003ABYX Enterprise
RAM:
2x4GB Kingston HyperX (KHX1600C9D3/4G)) @ 1600MHz
Netzteil: beQuiet Pure Power L8-CM 430W
Grafikkarte:
Sapphire Vapor-X HD4890 1 GB
Betriebssystem: Microsoft Windows 8 Pro x64
Grafiktreiber: -

 

 

 



Benchmark: ATTO

Aus dem Hause ATTO Technology, Inc. (Amerika) stammt der gleichnamige Benchmark für Festplatten und Datenträger ATTO, mit dem wir die Leistung des Testobjekts messen wollen. Die Daten, die für diesen Test geschrieben und gelesen werden, sind gut komprimierbar. Dies hat zur Folge, dass die angezeigte Leistung der SSD stark abhängig vom verbauten Controller ist.
SandForce-Controller beispielsweise beherrschen eine ausgezeichnete Komprimierung, was die Ergebnisse bei diesem Benchmark sehr gut aussehen lässt. Kommen allerdings nur schlecht komprimierbare Daten ins Spiel, wie das bei den meisten Anwendungen im Alltag häufig der Fall ist, brechen die Ergebnisse ein und fallen auf ein "normales Niveau". Die Hersteller sind geneigt sich auf die Messwerte des ATTO Benchmark zu beziehen was dazu führt, dass es nicht ausreicht sich auf diese Angaben zu verlassen. Wie so oft spricht man an dieser Stelle von Maximalwerten oder "bis zu".
Die Vorgehensweise des Benchmark ist kurz erklärt: In unserem Fall wird eine 256 MB große Datei mit einer Arbeitstiefe (gleichzeitige Anfragen an den Datenträger) von 4 geschrieben und anschließend gelesen. Die verwendeten Blockgrößen liegen dabei zwischen 0,5 und 8192 KB. Bei kleinen Blockgrößen werden erfahrungsgemäß geringere Transferraten als bei großen Blockgrößen erreicht.

 

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Benchmark: AS SSD

Kommen wir nun zu einem interessanteren Test, der für die Durchführung zufällige Daten verwendet. Dadurch lässt sich die Leistung, die den Nutzer im Alltag erwartet, messen. Doch vorher ein kurzes Wort zum AS SSD Benchmark. Er ist ausschließlich für die Leistungsbestimmung von SSDs gedacht. Neben der Bestimmung von Lese- und Schreibgeschwindigkeit zufälliger Daten (nicht besonders gut komprimierbar) steht noch ein Kopier-Benchmark zur Verfügung, der drei Szenarien berücksichtigt: ISO, Programm und Spiel. In jedem Fall werden die Dateien (ISO: 2 große Dateien; Programm: viele kleine und wenige große Dateien; Spiel: viele große und wenige kleine Dateien) gleichzeitig auf der SSD geschrieben und gelesen. Als letztes Werkzeug lassen wir einen Kompression-Benchmark durchführen. Er verdeutlicht anschaulich wie hoch die Lese- und Schreibraten sind, wenn die Daten schlecht komprimierbar (X-Achse: 0%) bis sehr gut komprimierbar (X-Achse: 100%) sind.

 

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Benchmark: Crystal Disk Mark

Ergänzend zum AS-SSD Benchmark setzen wir den Benchmark Crystal Disk Mark ein. Mit Crystal Disk Mark kann jede Art von Datenspeicher getestet werde. Nach Belieben kann man zwischen gut komprimierbaren Daten und zufälligen Daten wählen.

 

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Benchmark: PCMark 7 Advanced Edition

Wer kennt ihn nicht – den PCMark 7 von Futuremark. Mit ihm lassen sich praxisnahe Benchmarks durchführen und dessen Ergebnisse weltweit auf der Webseite von Futuremark mit anderen Systemen vergleichen. Für unsere Messungen verwenden wir nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Optionen, und zwar den Bereich system storage suite.

 

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Benchmark: Praxisanwendungen

Microsoft Office Home and Student 2010 – Installation

Die Installation von Microsoft Office ist vielmehr ein Praxistest als ein Benchmark. Er ist aus dem Grund so wichtig, da es sich hierbei um ein echtes Anwendungsbeispiel handelt, in dem ein erhöhter Arbeitsaufwand vorliegt. Die Installationsdateien befinden sich bereits auf dem Datenträger. Während der Installation wird vom Datenträger gelesen und gleichzeitig geschrieben. Es werden große und kleine Dateien abgelegt und Eintragungen im Betriebssystem vorgenommen.

 

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Adobe Photoshop CS6 Extended Edition – Startzeit

 

Ein weiterer praktischer Test ist die Startzeit eines zuvor installierten Adobe Photoshop CS6 Extended Edition. Hierbei kommt es auf die Lesegeschwindigkeit von großen und kleinen Dateien an. Dass Photoshop davon einige benötigt, um den Dienst anzutreten, ist bekannt.

 

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Fazit

In unserem Testsystem haben wir die Kingston HyperX 3K 240 GB nun auf die Probe gestellt. Die daraus resultierenden Ergebnisse im Vergleich zu anderen SSD Festplatten mit dem selben oder anderen Controllern fielen unterschiedlich aus. So konnte die HyperX 3K im AS SSD Kopierbenchmark an die Spitze unserer bisher getesteten SSDs mit SandForce 2281 Controller klettern. Im Crystal Disk Benchmark musste sie sich jedoch zwischen den Mitstreitern mit selbem Controller einreihen und konnte hier nicht ausbrechen, wobei der Unterschied zur hauseigenen Kingston SSDNow V300 (jedoch mit 120 GB) doch deutlich zu erkennen ist (wohl gemerkt: selber Controller).

Wenn es um hochwertige Produkte geht hat Kingston mit der HyperX 3K den eigenen Standard mehr als erfüllt und ein sehr schönes Design mit einer hohen Verarbeitungsqualität auf den Markt gebracht. Der dafür kalkulierte Anschaffungspreis ist unter genannten Aspekten durchaus fair.    

 

Kingston HyperX 3K - 240GB
SandForce SF-2281 im Endstadium, 24.06.2013

Datenträger Testberichte Hersteller-Homepage Im Geizhals-Preisvergleich ab: 186,00 EUR
Pro Contra Fazit-mini

+ Verarbeitungsqualität
+ hochwertige Optik und Haptik
+ sehr schnell

- nichts

 

 

 

Auf Grund der gezeigten Leistung und der hohen Qualität erhält die Kingston HyperX 3K 240 GB von uns den begehrten Silber Award. Wer Lust auf die HyperX 3K bekommen hat kann sich diese zum Beispiel bei Amazon oder einem anderen Händler des Vertrauens für etwa 100,- (120 GB), 175,- Euro (240 GB) oder 360,- Euro (480 GB) erwerben. Für die Versionen samt Upgrade-Kit müssten jeweils etwa 20,- Euro mehr ausgegeben werden (abhängig vom Händler) (Stand: 15.06.2013).

 

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Weiterführende Links:

  • Datanträger-Testberichte
  • Kingston
  • Author: Martin Nürnberger
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