Die Seagate FireCuda 520 gehört den PCIe Gen4 SSDs an und setzt also ein aktuelles AMD System voraus, um die volle Leistung auszufahren. Dank Phison E16 Controller sollen Datenraten von bis zu 5000 MB/s möglich sein. Ob sich der NVMe Datenträger damit die Leistungskrone im Testfeld sichern kann, klären die folgenden Seiten.
Im Gegensatz zu den aktuellen Grafikkarten von AMD (Radeon RX 6000) und Nvida (GeForce RTX 3000), sind Datenträger mit PCIe 4.0 Interface tatsächlich auch bei den Händlern zu finden. Dabei steigt die Vielfalt an Modellen bzw. Herstellern auch so langsam an, nachdem der Anfang etwas schleppend erfolgt war. Das es sich bei der FireCuda 520 um eine solche SSD handelt, ist nicht direkt erkennbar. Vom kleineren Geschwister-Modell FireCuda trennt die SSD auch nur eine Ziffer. Das trifft auch auf den Controller zu - vom Phison E12 wird zum E16 gewechselt. Das hat zu Folge, dass der 1 TB Datenträger mit 5000 MB/s lesen und 4400 MB/s schreiben können soll. Auf dem Papier ist bei sequentiellen Zugriffen damit die Führung im aktuellen Testfeld gesichert. Wie sich der Datenträger in anderen Bereichen schlägt, haben wir natürlich auch erprobt.
Sozusagen eine Besonderheit der FireCuda 520 ist, dass die SSD offiziell in der PS5 verbaut werden kann bzw. darf. Rein theoretisch spricht aber eigentlich nichts dagegen, dass man auch zu einer anderen PCIe 4.0 x4 M.2 SSD greift.
Seagate FireCuda 520 1 TB im Detail
Da einige Hersteller SSDs auf den Markt werfen, obwohl Datenträger nicht zu deren Kerngeschäft gehören, wurde auch die Seagate FireCuda 520 wie immer genauer inspiziert. Es zeigte sich recht schnell, dass auch hier wieder ein alter Bekannter vorlag. Bereits bei SSDs mit Phison E12 Controller gab bzw. gibt es einige M.2 SSDs, welche sich eigentlich nur durch die verwendete Firmware unterscheiden (bspw. Seagate FireCuda 510 und Corsair MP510). Genau wie bei den genannten Beispielen, ist der als identisch bestückte Datenträger wieder bei Corsair zu finden. Die Corsair MP600 verbaut nicht nur die gleichen Komponenten, sondern weist auch dieselbe PCB-Nummer vor. Durch den Einsatz einer angepassten Firmware soll die Seagate SSD allerdings schneller arbeiten als das Pendant der Konkurrenz. Aber nicht nur die PCIe 4.0 SSD der Konkurrenz zeigt die selbe PCB-Nummer, auch die FireCuda 510 mit PCIe 3.0 weist die selbe Nummer auf. Im Endeffekt scheint man nur den Controller zu tauschen.
Seagate FireCuda 520 | |||
Kapazität | 500 GB | 1 TB | 2 TB |
Schnittstelle | PCIe 4.0 x4 | ||
Lesen | 5000 MB/s | ||
Schreiben | 2500 MB/s | 4400 MB/s | |
IOPS 4K | 430k/640k | 760k/700k | 750k/7000k |
Speicher | 3D-NAND TLC, Toshiba/WD, 96 Layer (BiCS4) | ||
Controller | Phison PS5016-E16, 8-Channel | ||
Cache | 512 MB LPDDR4 | 1 GB LPDDR4 | 2 GB LPDDR4 |
TBW | 850 TB | 1,8 PB | 3,6 PB |
Preis | 102 € | 203 € | 343 € |
Der 3D TLC NAND von Toshiba/WD mit 96 Layern kann lesend, unabhängig von der gewählten Größe, bis zu 5000 MB/s erreichen. Beim Schreiben hinkt das Modell mit 500 GB etwas hinterher, die beiden größeren Varianten können hier dann mit 4400 MB/s auftrumpfen. Aber auch bei den 4K Zugriffen gibt der Hersteller höhere Werte als bei der Konkurrenz an. Ausgestattet ist die SSD bei einem Volumen von 1 TB mit einem 1 GB großen LPDDR4 Cache, was bei Performance-Laufwerken als üblich anzusehen ist. Dass der Controller insgesamt eine entscheidende Rolle spielt, zeigt auch ein Blick auf das kleinere Modell des Herstellers. Bis auf diesen, sind die FireCuda 510 und 520 nämlich schon ziemlich ähnlich.
Der Phison E16 kann dem NAND also mehr Geschwindigkeit entlocken. Unter den bisher vorgestellten PCIe Gen4 Controllern kann er allerdings mittlerweile fast schon zur Mittelklasse gezählt werden. Zwar liefert bpsw. der Marvel 88SS1321 eine geringe Leistung, allerdings steht mit dem Phison E18 bereits ein weiterer Controller aus eigenem Hause in den Startlöchern, der nochmal ordentlich zulegt, und auch von Samsung (980 Pro) und WD (SN850) gibt es bereits Controller, welche die Schnittstelle weiter ausreizen.