Mit der Octane, der Agility 4 und letztlich der Vertex 4 hat OCZ das aktuelle Produktlineup komplett mit dem Firmeneigenen Indilinx Controller ausgestattet. Der einstige Performance-Primus, die Vertex 3, welche mit dem bekannten SandForce SF-2281 daher kommt, haben wir uns noch einmal vorgenommen und waren gespannt, ob das etablierte Produkt inzwischen schon Boden auf die Konkurrenz verloren hat, oder immer noch mithalten kann. Das Ergebnis steht im nachfolgenden Testbericht.
Wir bedanken uns bei OCZ für die Bereitstellung des Testmusters und die gute Zusammenarbeit.
Lieferumfang
Wie gewohnt von OCZ und deren High-End Modellen, packt der Hersteller all das in den Karton, was auch wirklich benötigt wird und sinnvoll ist. Neben der SSD finden sich ein Beipackzettel, Schrauben, ein "Sticker!" und der sehr nützliche 5,25 Zoll Adapter im Karton.
- Available in 60GB to 512GB Capacities
- MLC NAND Flash
- Interface: SATA 6Gbps / Backwards Compatible 3Gbps
- Native TRIM support
- Seek Time: .1ms
- Slim 2.5" Design
- 99.8 x 69.63 x 9.3mm
- Lightweight: 77g
- Operating Temp: 0°C ~ 70°C
- Storage Temp: -45°C ~ 85°C
- Low Power Consumption: 3W Active, 1.65W Idle
- Shock Resistant up to 1500G
- RAID Support
- Included 3.5" Desktop adapter bracket
- Compatible with Windows 7, Vista, XP 32-bit/64-bit, Mac OSX
- MTBF: 2 million hours
- 3-Year Warranty
- 240-256GB Max Performance
- Max Lesen: up to 550MB/s
- Max Schreiben: up to 520MB/s
- zufälliges Schreiben 4KB: 60,000 IOPS
- Maximum 4K zufääliges Schreiben 85,000 IOPS
Anders als die zuletzt getestete OCZ Vertex 4 (zum Artikel) oder Octane (Zum Artikel), welche mit einem Indilinx Controller daher kommen, wurde bei der Vertex 3 noch ein SandForce SF-2281 Controller verbaut. Allein der Entwicklungstechnische Stand erklärt diesen Umstand. Die Vertex 3 ist von der Entwicklung vor der Vertex 4 und der Octane anzusiedeln. Aktuell finden sich acht Modellgrößen im Portfolio von OCZ wieder (60, 90, 128, 240, 256, 480 und 512GB). Schauen wir uns den Datenträger nochmal im Detail an.
Detailansicht
Das Gehäuse entspricht dem, was auch bei den nominellen Nachfolgemodellen bereits zum Einsatz kommt. Die Oberseite wird von einem PVC-Hardtopp geschützt und auf der Unterseite findet ein gebürsteter Aluminiumdeckel seinen Platz. Der Haube verstecken sich dann die 16 NAND Module mit jeweils einer Kapazität von 15GB. Das Platinenlayout ist sehr sauber und aufgeräumt. Die Verarbeitungsqualität entspricht derer, welche wir schon so oft bei OCZ Produkten gesehen haben. Neben den Speichermodulen präsentiert sich auch der SandForce Controller.
Bekannt durch seine Schwächen aber vor allem auch durch seine Stärken, weshalb die Mehrheit aller Hersteller diesen Chip auch verbaut, findet sich dieser logischer Weise auf der Vertex 3 wieder.
Praxistest
Im Praxistest sollte die SSD dann zeigen was in ihr steckt und ob die vom Hersteller beworbenen Lese- und Schreibraten erreichen lassen. Gespannt war auch hinsichtlich er Zugriffszeiten, welche laut Hersteller die aktuell geringsten der Branche seien sollen und sehr schnelle Programmstarts zur Folge haben sollen. Die Praxisbezogenen Benchmarks geben Aufschluss über das Leistungsverhalten unter alltäglichen Bedingungen, während die synthetischen Benchmarks das theoretische Maximum aus den Solid State Disks herausholen. Für den Test wurde die Vertex 4 am 6Gb/s Port des Gigabyte Z68X-UD5-B3 gesteckt, um die maximale Leistungsverbindung garantieren zu können. Als Betriebssystem wurde Windows 7 x64 eingesetzt und vor den Tests frisch installiert.
Zum Einsatz kam das für alle Tests gültige und genormte Testsystem, welches in Form eines offenen Aufbaus realisiert wurde. Wie bereits schon angesprochen, wird vor jedem Test das Betriebssystem frisch installiert, so dass es bei den Benchmarks zu keinen Ergebnisverfälschungen kommen kann.
Intel Z68/Sockel 1155 Testsystem | ||
Prozessor: | Intel Core i5-2500K Retail | |
Mainboard: | Gigabyte GA-Z68X-UD5-B3 | |
Kühlung: | Prolimatech Megahalems + 2x Noctua NF-P12PWM | |
HDD: | Western Digital WD5003ABYX Enterprise | |
SSD: | OCZ Vertex 4 - 128GB | |
RAM: | 2x4GB Kingston HyperX Genesis 1600MHz | |
Netzteil: | Seasonix X-560 | |
Grafikkarte: | Sapphire HD4870 | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | CCC 12.4 |
Benchmarks - Synthetisch
Die ermittelten Werte sollen als Richtwerte dienen und können nicht zu 100% die Leistungsfähigkeit eines Datenträgers wiederspiegeln. In ATTO kommt der NAND-Speicher der Kingston SSD so richtig in Fahrt und kann die komprimierten Daten aufs Maximale lesen und schreiben. Bei zufälligen Lese- und Schreibvorgängen schwächtelt der verbaute SandForce Controller und fällt eher ins Mittelmaß zurück. Als Anhaltswerte wurden die Ergebnisse anderer zur Verfügung stehender SSDs mit in die Übersicht aufgenommen.
ATTO
ATTO ist ein Datei-Benchmark, welcher eine 256MB große Datei anlegt und aus dieser verschieden große Blöcke ausließt. Die Blockgrößen betragen 0,5KB - 8192KB. Damit wir mit ATTO die maximale Leistung erzielen, setzen wir die Queue Depth auf 10. Dies bewirkt, dass ATTO 10 Befehle gleichzeitig an die SSD stellt, anstatt jeden Befehl nacheinander zu senden. Somit muss die SDD nie auf Befehle der CPU warten und kann durchgehend arbeiten. Mit diesem Benchmark lassen sich die maximalen Lese- und Schreibzugriffe ermitteln. ATTO wertet die Schreib- und Leseleistung anhand verschiedenster Blockgrößen aus. Diese sind in der Praxis allerdings fast nie zu erreichen und werden daher oft als Werbemittel eingesetzt.
AS SSD Benchmark
Auch AS SSD Benchmark arbeitet ähnlich wie Crystal Disk. Es werden zusätzlich zu den Transferraten auch die Zugriffszeit gemessen. Des Weiteren kann AS SSD Benchmark die gemessenen Transferraten auch als Operationen pro Sekunde (IOPS) ausgeben.
Crystaldisk
Crystaldisk ist ein Benchmark welcher praxisnah ist, da hier eine 1GB große Datei in unterschiedlicher Blockgröße auf dem Laufwerk kopiert wird. Wie sich sehen lässt, liegen die praktischen Transferraten deutlich unter den in ATTO gemessenen maximalen Transferraten. Allerdings sind die gemessenen praktischen Werte, wie die theoretischen, für eine aktuelle SSD immer noch Spitzenklasse.
Benchmarks-Anwendungen
Windows Bootzeit
Mittels Stoppuhr wurde die Zeit gemessen, die das System jeweils zum Starten benötigt. Wie nachfolgend auch weiterhin aufgelistet, wurde einmal nur die HDD und einmal im Verbund mit der OCZ Synapse die Zeit gemessen. Interessant war, dass die Octane länger brauchte das frisch installierte System zu starten, also eine Kombination aus HDD+OCZ Synapse. Die Vermutung liegt hierbei beim Mainboard, welches keine "reines" UEFI verwendet. Intels "Cherryville" kann sich in unserem Ranking an die Spitzenposition schieben und startet somit am schnellsten das gesamte System.
Office 2010 Professional Plus Installation
Eine Installation von Office 2010 Professional gibt Aufschluss über die Zugriffszeiten auf den Datenträgern. Dazu befanden sich die Installationsdateien lokal auf der HDD und wurden von dort aus installiert.
Adobe Photoshop CS5 Startzeit
Adobes Bildbearbeitungsprogramm gilt als sehr ressorcenhungrig und bedarf beim Start einiges an Zeit, bis alle Funktionen geladen sind und zur Verfügung stehen.
PCMark 7
Als Synthetischer Systembenchmark liefert der Durchlauf aus dem Hause Futuremark Vergleichswerte.
Kommen wir nun abschließend zum Fazit.
Fazit
Vom Prinzip her bedarf es nicht vieler Sätze um die Vertex 3 zu beschreiben. Sie ist schnell, bietet (in Relation gesehen) viel Speicherplatz und ist aktuell sogar schon ab 170 EUR. Der Preis scheint angemessen - die Kingston HyperX - 240GB mit gleichem Chip und ähnlichem Leistungsniveau, gibt es erst ab 200 EUR Ladenpreis. Alternativ kann man auch schon ab 185 EUR zu einer Vertex 4 mit 256GB greifen. Wer eine gereifte SSD sucht und sich der Stärken und Schwächen eines dort drin verbauten SandForce Controllers bewusst ist, kann ohne Bedenken zugreifen. Trotz des älteren Entwicklungsstand, spiel die OCZ Vertex 3 noch immer ganz vorn mit. Wir verleihen dem Datenträger unseren Gold-Award.
Pro
+ sehr großes Leistungspotential
+ 3 Jahre Herstellergarantie
+ Lieferumfang
Contra
-
Die OCZ Vertex 3 kann immer noch im Praxistest überzeugen bzw. positiv abschließen und wird entsprechend auch mit dem Hardware-Journal Gold Award prämiert. Anregungen, Kritik oder einfaches Feedback, können gern im Forum geäußert werden.