Das JBL Quantum 910P Wireless Gaming Headset stellt derzeit die Speerspitze des Headset Lineups von JBL dar, die technisch keine Wünsche offen lassen soll. Vielversprechend spannend sollte sicherlich der Klang sein, schließlich ist JBL im Gegensatz zu den meisten Gaming Zubehör Herstellern primär als „Audio-Spezialist“ bekannt. Allerdings versucht sich das Quantum 910 Wireless nicht nur auf mögliche Vorteile beim Klang zu verlassen, sondern auch mit zahlreichen Features, wie Active Noise Cancelling, Head-Tracking und einer RGB-Beleuchtung zu überzeugen.
Der Name JBL dürfte nicht nur Gamern ein Begriff sein. Die Sound-Spezialisten aus den USA sind bestens für ihre Lautsprecher, Partyboxen, Soundbars oder eben auch Kopfhörer und Headsets bekannt. Mit dem JBL Quantum 910 hatten wir einen Kopfhörer im Test, welcher u.a. für die PlayStation 5 ausgelegt ist. Aktuell werden für diesen Spaß rund 220 Euro (Straßenpreis) fällig, die UVP beträgt 250 Euro.
Die in ist blau und weiß gehaltene Verpackung wirkt mit Buzzwords und Symbolen etwas überfrachtet. Auf das ansonsten ikonische JBL Orange wird diesmal gänzlich verzichtet.
Entfernt man die bunte äußere Verpackung, so kommt ein komplett schwarzer Karton zum Vorschein. In diesem befindet sich das Headset in einem Transportbeutel aus grau-beigem Samt. Das macht direkt schon einen sehr hochwertigen Eindruck.
Unter dem Headset ist das Zubehör verpackt. Da wäre beispielsweise ein hochwertiges, stoffummanteltes USB-A- auf USB-C-Ladekabel mit einer Länge von rund zwei Metern und das ein Meter lange 3,5-mm-Klinkenkabel zur analogen Verwendung zu nennen. Der USB-Dongle, der als Wireless-Receiver funktioniert, kommt mit einem modernen USB-C-Port daher. Aber: Den passenden Adapter von USB-C auf USB-A legt JBL ebenfalls dem Karton bei – sehr praktisch! Zusätzlich im Lieferumfang ist noch ein 3,5-mm-Klinken Kalibrierungsmikrofon (dazu später mehr) und einen Schaumstoff-Windschutz enthalten.
Optisch kommt das JBL Quantum 910 definitiv als klares Gaming Headset ohne großes Understatement daher. Die ganzen Ohrmuscheln sind mit einem spiegelnden “Chrom” Kunststoff ausgestattet. Zudem ziert sie ein riesiges JBL Logo und eine auffällige LED Beleuchtung die Ohrmuscheln.
Die Ohrmuscheln sind innen transparent gehalten, was für mich einen schönen Kontrast darstellt. Beide Ohrmuscheln sind mit dicken Polstern ausgestattet, welche mit einem Kunstlederbezug überzogen sind. Die zahlreichen Knöpfe und Bedienelemente finden am Rand beider Ohrmuscheln Platz. Hier wird tatsächlich der Blick in die Anleitung notwendig, da für mich nicht alle Buttons und Drehräder selbsterklärend sind. Zu deren Nutzung aber später mehr. Auf der linken Ohrmuschel sind ein USB-Typ-C-Anschluss und ein 3,5 mm Audio-Anschluss untergebracht. Über den USB-Anschluss wird nicht nur der Akku geladen, das Headset kann währenddessen auch darüber betrieben werden. Der Audioeingang ist auch mit einer doppelten Funktion belegt, so kann dieser nicht nur genutzt werden, um das Headset analog anzuschließen. Der Anschluss wird auch für Raumsoundkalibrierung über das mitgelieferte Mikrofon benötigt. Neben dem Audio-Anschluss folgt eine LED, welche den Ladestatus anzeigt. Von den Ohrmuscheln aus gehen gefühlt etwas lange, dafür aber stoffummantelte Kabel in das Kopfband über.
Die Maserung an der Oberseite des matten Kopfbügels erinnert mich dabei ein wenig an einen Schildkrötenpanzer. In der Mitte des Kopfbügels prangert ein weiterer JBL Schriftzug. Die Innenseite des Kopfbands ist ebenfalls großzügig mit Kunstleder gepolstert. An der linken Ohrmuschel befindet sich ein Mikrofon, welches leider nicht abnehmbar ist und sich zum Muten hochklappen lässt. Das finde ich etwas schade, da man sonst das Quantum 910 durchaus auch als reine Bluetooth Kopfhörer hätten nutzen können.
Die Verarbeitung ist top – nichts wackelt, knirscht oder fällt anderweitig unangenehm auf. Auch wenn das Headset hauptsächlich aus Kunststoff und etwas Memory Foam besteht, macht es einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Die LED-Effekte sind echt sehenswert, bleiben aber natürlich Geschmackssache und lassen sich über die Software auch komplett ausstellen. Gerade im Bezug auf eine verringerte Akkulaufzeit kann das wichtig werden, davon abgesehen, dass man beim Tragen des Headsets die stylische Beleuchtung so oder so nicht selbst sehen würde. Alles in allem gibt es an der Verarbeitung des Quantum 910 auch in dieser Preisklasse nichts auszusetzen. Das Design kann auch durchaus gefallen, wer allerdings ein eher unauffälliges Headset sucht, um es beispielsweise auch in Business Calls zu nutzen, dem wird das Quantum 910 sicher etwas zu dick auftragen.
Auch beim Komfort lässt das JBL Quantum 910 kaum etwas zu wünschen übrig. Das Headset lässt sich kinderleicht auf die jeweilige Kopfgröße anpassen und sitzt bei mir wie angegossen. Die Polster schließen die Ohren exzellent ab und sollten auch bei größeren Ohren problemlos passen. Auch nach mehreren Stunden Tragezeit wirkt das Headset nicht unangenehm auf dem Kopf. Allerdings ist das Quantum 910 mit seinen 422 Gramm recht schwer und besitzt daher einen großen Anpressdruck. Zum Vergleich, dass ebenfalls von uns getestete Corsair HS55 kommt beispielsweise auf nur 266 Gramm. Man sollte also schon mit schwereren Kopfhörern klarkommen, um das Quantum 910 Wireless zu mögen.