Die immer noch als Next-Gen deklarierten Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X/S sind aktuell weiterhin gefragter denn je. Mit einher geht auch ein großer Schwung an Peripherie, die nun an den Mann gebracht werden will. Wer nicht bei Sony oder Microsoft kaufen will, der kann u.a. auch bei Corsair sein jeweiliges Headset erwerben. Wir haben uns dazu einmal das Corsair HS70 Bluetooth (PS5) und das Corsair HS75 XB Wireless vor die Brust genommen. Letzteres von beiden ist nur für Xbox und den PC angedacht.
Im Kern haben wir hier aber ein Headset vorliegen, dessen Grundkonzept wir bereits beim Corsair HS70 (zum Testbericht), dem HS60 Pro Surround (zum Testbericht) und dem HS50 Stereo (zum Testbericht) gesehen haben. Corsair hatte nun den Kopfbügel im Detail verändert und auch optisch angepasst, sodass eben beide besagten Kopfhörer-Versionen daraus entstanden sind. Preislich werden für das HS70 Bluetooth aktuell rund 90 Euro fällig, was eigentlich einen fairen Kurs darstellt. Das Corsair XB75 Wireless dafür hat aber gleich ein ganz anderes Preisgefüge vorzuweisen. Aktuell wird dafür immer noch rund 150 Euro verlangt.
Um beide Produkte bzw. deren Zielgruppe klar zu definieren: Das HS70 Bluetooth sieht sich ganz klar als „Kommunikator“ und möchte eigentlich zu allen aktuellen Konsolen eine Verbindung aufnehmen (weiter unten eine Grafik dazu). Das Zusatz-Feature Bluetooth ist dahingehend interessant, dass man auch sein Smart Device damit koppeln und eben eine Audio-Wiedergabe genießen kann. Das XS75 Wireless ist jetzt nun nicht zwingend das exklusive Pendant für die Xbox, das HS70 Bluetooth lässt sich damit auch verwenden. Viel mehr ist es ein Kopfhörer, der nun auch den Dolby Atmos Badge trägt und zugleich auch mit dem PC per Funkstrecke verbunden werden (optionaler Adapter erforderlich) kann. Somit hätten wir ein klein wenig Licht in die Kopfhörer-Vielfalt von Corsair gebracht (…)
Corsair HS70 - ein Schnittstellenwunder?
Gibt es denn jetzt eigentlich optische Überarbeitungen im Vergleich zum HS70 aus dem Jahre 2018? Die Unterschiede sind vorhanden, wenn auch nur relativ gering. Der Kopfbügel ist nun frei von sofort sichtbaren Farbakzenten und hat zugleich auch eine andere Polsterung erhalten. Der Rest des Produkts ist ebenfalls auf maximales Understatement getrimmt. Lediglich an drei markanten Stellen kommen Corsairs gelbe Farbklekse (Scharniere und Mikrofonstecker) zum Vorschein. Auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet man hier gänzlich, was bspw. beim aktuellsten Ableger, dem Corsair HS80 RGB Wireless (zum Testbericht) nun ein Kern-Feature darstellt.
Grundlegend sind die Verarbeitung und die dargelegte Qualität hinlänglich bekannt. Positiv erwähnenswert sind die etwas strammen aber dennoch angenehmen Polster für die Ohren sowie auch im Kopfbügel. Im Vergleich zum HS70 Wireless setzt man hier bei Corsair auf eine angepasste Umsetzung. Die Ohrpolster lassen sich nicht abnehmen oder seitlich großartig drehen, eine Reinigung mit einem Lappen sollte aber dennoch einfach von Statten gehen. Auffällig sind auch die massiv und wertig anmutenden Scharniere bzw. die Rasterstufen zum Verstellen der Kopfbügelgröße. Hier kommt stabiles Metall zum Vorschein. Die Steuerungsmechanik ist hier nicht als „Touch“, sondern vollkommen haptisch gegeben.
Das Mikrofon kann per Hotkey mechanisch stumm geschaltet, als auch abgenommen werden. Eine Laustärkeanpassung darf mittels des kleinen Drehrads vollzogen werden. Darunter befindet sich noch der USB-C-Anschluss für den Anschluss mittels Kabel an einem PC, der logischer Weise auch gleichzeitig als Ladebuchse fungiert. Der 3,5mm Klinkenstecker befindet sich ebenfalls an dieser Stelle. An der anderen Ohrmuschel findet sich dann noch der Power-Button wieder, der auch gleichzeitig als Pairing-Button für die Bluetooth-Schnittsteller herhält. Womit wir auch schon direkt zum HS75 XB Wireless überleiten können. Wie die Bilder schon aufzeigen, bekommt man als Anwender, bis auf wenige Details, die absolut gleiche Steuermechanik geboten.
Insgesamt bekommt man einige graue Kontraste geboten, die sehr gut abgestimmt wirken und dennoch das Headset nicht abwerten, eher im Gegenteil. Wie schon angesprochen sind die Steuerelemente nahezu gleich zum HS70 (Bluetooth). Die Xbox / PC Ausführung hat aber ein weiteres Drehrad spendiert bekommen, mit dem man bequem die Mikrofonlautstärke oder die Audiowiedergabe anpassen kann, was natürlich sehr komfortabel ist. So muss man nicht lästig in das jeweilige Untermenü der entsprechenden Software navigieren und dort eben justieren. Bei den technischen Daten unterscheiden sich beide Ableger lediglich in der Akku-Laufzeit. Das HS70 BT wird mit 30 Stunden Laufzeit angepriesen, das HS75 XB nur auf bis zu 20 Stunden.
Die beiden 50mm Neodym-Treiber unter der Bespannung weisen einen Frequenzbereich von 20.000 Hz bis 20 kHz auf. Beim abnehmbaren, unidirektionalen, Mikrofon beträgt dieser Wert 100 Hz bis 10 kHz. Die Impedanz gibt Corsair jeweils mit 32 Ohm an. Übrigens – auch wenn man das HS75 XB nicht von Hause mit dem PC verbinden kann, lässt sich dieser Umstand mittels separatem „Xbox Wireless-Adapter für Windows“ nachträglich lösen. Zwar nicht die komfortabelste Art an dieser Stelle wieder Geld auszugeben, aber immerhin besteht die Möglichkeit.
Für die Verbindung zur Xbox (Xbox Series X-, Series S- oder Xbox One) selbst wird erfreulicher Weise aber kein extra Adapter mehr benötigt, von einem Kabel mal ganz zu schweigen. Die Funkreichweite gibt Corsair übrigens mit bis zu 9 Metern an. Hinsichtlich der klanglichen Beschallung spricht man herstellerseitig hier von Dolby Atmos. Inwiefern jetzt die 3D-Tonspur einem den klanglichen Output versüßen will war die große Frage vor dem Test. Denn mehr Chassis hat das HS75 XB nämlich nicht verbaut bekommen. Corsair selbst schweigt sich an dieser Stelle auch aus bzw. füttert den wissbegierigen Anwender nicht weiter mit Keyfacts. Wie auch schon beim anderen Kopfhörermodell, liegt auch hier wieder ein abnehmbares Mikrofon dem Lieferumfang mit bei, dass zugleich auch mit einem flexiblen Poppschutz versehen werden kann. Genug der Theorie – schreiten wir weiter zum Praxistest.