Praxistest
Obwohl der Kopfhörer recht schwer ist, sitzt er sehr gemütlich. Die Ohrmuscheln sind sehr tief und auch für extrem große Ohren noch mehr als ausreichend dimensioniert. Auch das gemütliche Kopfband sorgt dafür, dass man den Kopfhörer auch nach mehreren Stunden kaum spürt – wenn man das geschlossene System mag. Denn typisch für geschlossene Kopfhörer kann sich bei manchen Anwendern ein leichter Druck auf den Ohren entwickeln, außerdem werden diese recht schnell warm und können anfangen zu schwitzen. Dies ist aber von Person zu Person unterschiedlich und kann nicht pauschal bewertet werden. Die Abschirmung nach außen funktioniert extrem gut, von seiner Außenwelt bekommt man quasi nichts mehr mit.
Klang
Für den Test wird das System an die Soundkarte X-Fi HD USB von Creative angeschlossen. Diese ist aufgrund des Kopfhörerverstärkers sowie der guten Wandler sehr gut für Kopfhörer im Mittelklassebereich geeignet. Als Testmusik kommen Lieder von bekannten Bands und Künstlern aus verschiedenen Musikrichtungen zum Einsatz (z.B. Marteria, Metallica, Skrillex uvm). Des Weiteren wurden Counter Strike Global Offensive, Race Driver Grid sowie Battlefield 3 als Spiele und Transformers 2, Crank und Death Race als Filme verwendet.
Klangliche Beurteilung:
Der Beyerdynamic Custom One Pro ist ein herausragend guter Kopfhörer - doch erst einmal von vorne. Das Sounding ist extrem Beyer-untypisch, so gibt es nicht den vor allem bei den DT-Modellen vorherrschenden Hochtonpeak. Im Gegenteil, die Höhen sind sogar leicht abrollend. Dies hat den Vorteil, dass der Kopfhörer niemals nervig wird, jedoch auch den Nachteil, dass er nicht ganz so luftig klingt wie zum Beispiel der DT-880 aus dem gleichen Hause. Im Mittelton gibt es nichts zu meckern, alles klingt sehr ausgewogen. Die Instrumente oder die Stimmen werden nicht verfälscht und es gibt definitiv genug Raum, damit die Stimmen sich entfalten können. Im Übergang zwischen dem Tief- und Mittelton gibt es eine deutliche Betonung, ebenfalls Beyer-untypisch. Dies erzeugt ein sattes und volles Klangbild, sorgt aber auch dafür, dass vor allem Musik in schlechter Qualität manchmal etwas dumpf klingt.
Kommen wir nun zum Tieftonbereich, welcher sich bekanntlich in vier Stufen verstellen lässt. Dies funktioniert auch erstaunlich gut. Alle vier Stufen unterscheiden sich deutlich voneinander. In der ersten Stufe ist der Bassbereich recht neutral. Da wo in der Aufnahme auch Bass vorhanden ist, wird er widergegeben, jedoch wird auch nichts hinzuerfunden. Er ist knackig und sehr präzise, kann für viele Anwender jedoch auch zu langweilig sein. In der zweiten Stufe ist es dann eine merkbare Bassanhebung und der Tiefton ist deutlich vordergründiger. Auch hier wird noch alles recht präzise widergegeben, auch wenn man einen kleinen Geschwindigkeitsverlust im Gegensatz zur ersten Stufe hinnehmen muss. In der dritten Stufe wird es dann schon eine sehr deutliche Bassbetonung, dazu wird der Bass qualitativ deutlich schlechter.
Hier wird nun auch dem Hochton deutlich die Beteiligung am Klang geklaut und die Präzision sinkt deutlich. In der vierten Stufe wird der Beyerdynamic Custom One Pro zu einem echten Bassmonster, jedoch sinkt die Qualität deutlich. Der Bass dominiert deutlich das Geschehen, von den restlichen Frequenzen bekommt man fast nichts mehr mit. In Sachen Auflösung reicht der Custom One Pro nicht ganz an vergleichbare Kopfhörer aus gleichem Hause wie dem DT-990 ran, präsentiert sich aber trotzdem mehr als ordentlich. Die Bühne geht für einen geschlossenen Kopfhörer mehr als in Ordnung und liegt in etwa gleichauf mit dem DT-770.
Spiele machen mit dem Kopfhörer sehr viel Spaß. Die große Bühne gepaart mit der guten Detailauflösung lässt das Orten von Gegnern sehr leicht fallen und es ergibt sich so ein entscheidender Vorteil. Desweiteren klingt alles sehr authentisch und realistisch.