Wavemaster ist ein noch recht unbekannter Hersteller, möchte aber in Zukunft durch günstige und trotzdem gute Lautsprecher die Platzhirsche der Einsteigerklasse Edifier, Microlab und co. etwas aufmischen. Dieses Mal haben wir mit dem Moody ein mit rund 70€ sehr günstiges 2.1-System im Test. 2.1-Systeme mit den kleinen Satelliten in diesem Preisbereich werden oft und gerne als Joghurtbecher mit schlechtem Klang verschrien, doch trifft dies auch auf das Wavemaster Moody zu? Wie es sich im Test schlägt, lest ihr auf den folgenden Seiten.
Wir bedanken uns bei Wavemaster für die Bereitstellung des Reviewsampels und das damit entgegengebrachte Vertrauen.
Lieferumfang
Das System wird in einem überraschend kleinen, aber trotzdem ausreichenden und stabil gepolsterten Karton zum Anwender geschickt. Auf dem Karton findet man erste Bilder sowie die wichtigsten technischen Daten. Im Karton befinden sich dann die zwei Satelliten samt Subwoofer, sowie das in dieser Preisklasse standardmäßige Zubehör. So gibt es neben dem Handbuch, welches in drei verschiedenen Sprachen geschrieben ist, noch zwei Klinken-Kabel zum Anschluss an den PC (In & Out), sowie einen passenden Adapter von Klinke auf Doppelcinch.
Darüber hinaus befindet sich am Gerät noch eine Tischfernbedienung für die Lautstärkeregelung, an welcher man neben einem externen Wiedergabegerät noch einen Kopfhörer samt Mikrofon anschließen kann. Ob dieses Features auch was taugt, lest ihr im Praxistest.
Technische Daten
Satelliten: je 7 cm Wide Range Treiber mit Phase-Plug
Subwoofer: 16,5 cm Langhub-Tieftöner
Integrierter Verstärker mit 3 Kanälen
Ausgangsleistung (RMS): Subwoofer 35 Watt,
Satelliten 2 x 15 Watt
Frequenzbereich: Subwoofer 30 - 150 Hz;
Satelliten 150 Hz - 20.000 Hz
Kabel-Fernbedienung für ON/OFF (Standby), Lautstärkeregler, Kopfhörer-Anschluss, separaten
Line-In und Mikrofonanschluss
Satellitenlautsprecher in kompakter Bauweise mit Wandaufhängung und abnehmbaren Schutzabdeckungen
Subwoofer im Holzgehäuse mit Bassreflex-Technologie
Bass-, und Höhenregler und Netzschalter
Internes Netzteil (230 Volt)
Anschluss: 3,5 mm Stereo Klinkenstecker oder Cinch
Maße (BHT): Satelliten = 90 x 145 x 103 mm,
Subwoofer = 245 x 248 x 275 mm
Die sehr kleinen Satelliten machen einen optisch recht schlichten Eindruck, allerdings ist die Verarbeitung nicht so gut gelungen. So wirkt das Kunststoffgehäuse etwas billig, außerdem sitzen die abnehmbaren Kunststoffgitter, welche den Treiber verdecken, nicht fest. Sie lassen sich schon durch leichten Druck entfernen und fallen fast schon von selbst ab, wenn man die Satelliten kopfüber hält.
Außerdem wirken die Satelliten mit Kunststoffgehäuse einfach nicht so hochwertig wie zum Beispiel die MDF-Satelliten des Edifier C2 (zum Hardware-Journal Testbericht). Glücklicherweise fallen die verarbeitungstechnischen Mängel im Betrieb kaum auf. Schade ist es trotzdem, weil das Set rein optisch einen guten Eindruck macht.
Hinter der angesprochenen Kunststoffabdeckung findet man pro Satellit jeweils einen Treiber.
Der Subwoofer ist hingegen deutlich besser verarbeitet. Das Gehäuse aus MDF macht einen massiven und festen Eindruck, desweiteren sind die abgerundeten Kanten sehr gut verarbeitet. Der 16,5cm-Tieftöner, welcher von einem fest installierten Gitter aus Metall verdeck ist, befindet sich Vorne.
An der Rückseite befindet sich dann neben dem bereits angesprochenen Anschlusspanel, noch die Bassreflexöffnung für die Ausgabe der Tieftöne. Auch das Anschlusspanel an der Rückseite, mitsamt den Drehreglern für die Betonung der Höhen und Tiefen, macht einen guten Eindruck. Alle Anschlüsse und Details sind an dieser Stelle sauber verarbeitet worden.
Die für den Anschluss an den PC benötigten Kabel liegen alle bei, desweiteren hat man durch die sehr langen Kabel eine hohe Freiheit beim aufstellen, auch wenn die optimalen Ergebnisse im Stereodreieck erzielt werden. Die Kabelfernbedienung verrichtet gut ihre Arbeit. Sobald man einen Kopfhörer anschließt, werden die Lautsprecher stummgeschaltet. Leider verschlechtert der Kopfhörerausgang etwas die Qualität, deshalb empfiehlt es sich, den Kopfhörer besser direkt an der Soundkarte anzuschließen. Trotzdem ist die Tischfernbedienung ein nettes Feature und bringt auch einige Alleinstellungsmerkmale, zum Beispiel den Mikrofoneingang, mit sich.
Klang
Für den Test wird das System an die Soundkarte X-Fi HD USB von Creative angeschlossen. Als Testmusik kommen Lieder von bekannten Bands und Künstlern aus verschiedenen Musikrichtungen zum Einsatz (z.B. Marteria, Metallica, Skrillex uvm). Die meisten Testdateien sind im Verlustfreien FLAC-Format vorhanden, jedoch gesellen sich auch qualitativ schlechte Aufnahmen (zum Beispiel MP3s) dem Testparcours hinzu. Des Weiteren wurden Counter Strike Global Offensive, Race Driver Grid sowie Battlefield 3 als Spiele und Transformers 2, Crank und Death Race als Filme verwendet.
Audiophile Einschätzung
Klanglich gibt es eine Betonung im Bass sowie im Hochton, mit einem kleinen Frequenzloch im Übergang vom Oberbass in den Grundton. Dies liegt daran, dass die kleinen Satelliten konstruktionsbedingt diesen Frequenzbereich nicht abdecken können. Daher spielt der Subwoofer noch den Oberbass/Grundton mit, wodurch selbiger manchmal ortbar wird und leider auch zum dröhnen neigt. Diese Probleme haben jedoch nahezu alle günstigen 2.1-Sets. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch dieses Frequenzloch manche Liedpassagen, in denen sich die Bassspur nur im Oberbass/Grundton abspielt, langweilig und drucklos klingen. Der Tiefbass hingegen ist immer sehr druckvoll vorhanden, jedoch auch schnell unpräzise. Doch wie schon beschrieben haben quasi alle so günstigen 2.1-Sets diese Probleme, weshalb es man dem Wavemaster Moody auch nicht wirklich übel nehmen kann. Wer gute Mitten und einen präzisen Bass will, sollte sich entweder nach einem 2.0-Set wie dem Microlab Solo 15 oder einem teureren 2.1-Set (z.B. Blue Sky Exo 2) umsehen. Bei der Räumlichkeit leistet sich das Set hingegen keine Probleme. Die aufgebaute Bühne ist für den Preis sehr gut und auch präzise, die Detailauflösung lässt ebenfalls keine Wünsche offen.
Mit dem Moody hat Wavemaster ein 2.1-Set auf den Markt gebracht, welches durchaus interessant ist. So kann es klanglich locker mit den bisherigen Budget-Königen konkurrieren. Es ist klanglich etwas besser als das günstigere Edifier C2 und etwas schlechter als das 74€ teure Microlab FC530, welches zudem besser verarbeitet ist. Daher ist das Wavemaster Moody mit etwa 72€ momentan noch etwas zu teuer, sobald der Preis aber noch um rund 10€ fallen würde wäre das Wavemaster eine wirklich gute 2.1-Empfehlung für den kleinen Geldbeutel.
Pro
+ in Anbetracht des Preises ordentlicher Klang
+ gute Tischfernbedienung
+ gute Verarbeitung des Subwoofers...
Contra
- ... aber schlechte Verarbeitung der Satelliten
Aufgrund der insgesamt guten Leistungen in den verschiedenen Testbereichen verleihen wir dem Wavemaster Moody den Hardware-Journal Silber-Award