Die Schweizer Firma Arctic konzentriert sich schon länger nicht mehr nur auf die Kühlung von Computerkomponenten, sondern hat eine breit gefächerte Produktpalette anzubieten. Hatten wir kürzlich die Arctic Z1/Z2-Monitorhalterungen im Test, wollen wir nun einen Blick auf das P614BT werfen. Ein Bluetooth Headset mit NFC-Funktion und ansprechender Optik, welches sich somit zum alltagstauglichen Begleiter entpuppen könnte. Was das P614BT zu bieten hat, klären wir im nachfolgenden Testbericht für euch.
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Arctic.
Lieferumfang
Ein kleiner, schlichter, weißer Karton mit blauen Akzenten, einer Abbildung des Headsets und nähere Informationen zum P614BT auf der Rückseite, spiegeln das übliche Bild einer Headsetverpackung wieder. Der eingeschobene Karton, in dem das Headset liegt, ist jedoch eine nette Verpackungsidee.
Der Lieferumfang fällt recht mager aus und umfasst das Mikro-USB auf USB-Ladekabel sowie eine Transporttasche aus Gummiartigen Stoff, in dem das Headset sicher verstaut werden kann.
Erster Eindruck
Das P614BT macht optisch einen sehr schicken Eindruck und liegt mit einem Gewicht von 142g gut in der Hand. Die um knapp 180° drehbaren runden Hörer wurden an den Außenseiten mit einer Aluminiumabdeckung ausgestattet, welche dem Headset eine hochwertige Note gibt. Die Verbindung zum Kopfbügel ist mit dünnen Metallstäben hergestellt, welche ein Verstellen der Bügelgröße erlauben. Die Enden der Bügel wurden mit einem Stück Kunststoff in Chromoptik verziert.
Der Kopfbügel ist, mit silbernen Stoff unter einem schwarzem Netz, an das restliche Design angepasst und rundet das stylische Produktbild perfekt ab. Die Polsterung am Kopfbügel versteckt sich unter Kunstleder und ist leider von geringerer Dicke. Die perforierte Hörerpolsterung bietet dem Nutzer etwas mehr Komfort. Das P614BT sitzt dennoch bequem auf dem Kopf, erzeugt nach längerer Nutzung aber ein Druckgefühl an den Ohren. Da es sich hier um ein On-Ear-Headset handelt, war davon jeoch schon im Vorfeld von auszugehen.
Am linken Hörer hat Arctic die Bedienelemente des Headsets verbaut, welche die Skiptasten und den Volumenregler umfassen. Durch ein Drücken des Volumenreglers, kann das Headset an- und ausgeschaltet sowie Telefonate angenommen und beendet werden. Außerdem wurde der Micro-USB-Anschluss unter einer schwarzen Gummiabdeckung verbaut, neben dem sich zudem das verbaute Mikrofon befindet.
Designtechnisch überzeugt das Arctic P614BT definitiv. Ein schlichter und gleichzeitig schicker Style, gepaart mit einfacher Funktionalität wirken vielversprechend und machen Vorfreude auf unseren Praxistest. Was das Headset klanglich zu bieten hat, wird auf der nächsten Seite geklärt.
Praxistest
Arctic setzt beim P614BT auf eine Drahtlosverbindung via Bluetooth 4.0, der Kabelbetrieb ist nicht möglich. Somit bietet sich das Headset vor allem für unterwegs an und kann bequem an Smartphones und Tablets verwendet werden. Wer ein NFC fähiges Gerät besitzt, kann die Verbindung durch kurzes Anhalten an das Headset noch schneller aufbauen. Wir haben das Arctic P614BT vor allem im musikalischen Bereich getestet, doch auch Filme und der Spielebetrieb stand auf unserer Tagesordnung.
Getestet wurde mit folgenden Titeln:
- Metallica – St. Anger
- OMI – Cheerleader (Original)
- Chet Faker – Talk Is Cheap
- Whitney Houston – I Will Always Love You
- Battlefield 4
- Star Wars Episode I – Pod Race
Die verbauten 50mm-Neodym-Treiber des P614BT liefern eine durchweg solide Leistung ab, bei der sich allerdings auch der ein oder andere Patzer wiederfinden lässt. So bieten die Kopfhörer ein recht rundes Klangbild, welches bei St. Anger von Metallica allerdings etwas zu schwammig wirkt. Die Tiefenfrequenzen klingen zwar angenehm, könnten im Tiefenbass aber noch eine deutlichere Note vertragen. Bei hohen Lautstärken verliert sich der Bass zudem leicht, ebenso verhält es sich mit den Höhen. Whitney Houston klingt zwar ausreichend warm und das P614BT kommt auch mit ihrer hohen Stimme zu Recht, sobald man aber die Lautstärke aufdreht reißt diese leider ebenfalls etwas aus. Generell entsteht jedoch ein gutes Soundbild, welches vor allem für unterwegs mehr als ausreicht. Poppigere Songs wie Cheerleader werden sauber wiedergegeben und auch die eingehende Stimme, sowie die Basslines von Chet Faker machen Spaß - Das Headset somit auf jeden Fall alltagstauglich.
Doch auch im Gaming und Filmbereich macht das P614BT eine ganz gute Figur. Vorbeisausende Gewehrsalven, Schüsse und Explosionen klingen ganz gut, uns fehlt hier aber das gewisse Etwas, welche Gaming-Konkurrenten wie das Func-HS260 bieten. Zum Zocken ist das Headset dann doch nicht knackig genug abgestimmt. Beim Pod Race fehlt eindeutig mehr Tiefenbass, was dem Klangbild und Spaß beim Gucken aber keine großen Abzüge beschehrt. Die Sound-Effekte klingen sauber und die räumliche Darstellung funktioniert zudem auch ganz gut.
Wer das Headset am Tablet oder Smartphone verwenden möchte ist mit dem Arctic P614BT gut beraten und hat einen soliden Kopfhörer an seiner Seite. Die kleinen Patzer sind zu verzeihen, denn im Gesamtbild wird hier ein positiver Eindruck hinterlassen.
Mikrofonie
Das im linken Hörer verbaute Mikrofon kann leider nicht wirklich mit der Konkurrenz mithalten, denn die Stimmwiedergabe klingt wie "aus der Dose" und eine Geräuschfilterung findet ebenfalls nicht statt. Für Telefonate ist die Qualität aber vollkommen ausreichend, für bessere Sprachaufnahmen sind externe Mikrofone sowieso besser geeignet. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.
Fazit
Das Arctic P614BT ist ein alltagstaugliches Allround-Headset, welches trotz kleinen Patzern im Tiefen- und Höhenbereich, ein gutes Klangerlebnis möglich macht. Die 50mm-Neodym-Treiber bieten eine teilweise recht eingeschränkte Klangbühne, lassen aber noch genug Raum für die Frequenzbereiche. Beim Tiefenbass wird zwar etwas gespart, für den Preis ist der Sound aber mehr als in Ordnung.
Das Problem an verbauten Mikrofonen ist nunmal, dass das Mikrofon nicht in Sprechrichtung ausgerichtet werden kann. Demnach leidet die Stimmqualität darunter. Für Telefonate oder kurze Skype-Gespräche reicht es hier vollkommen aus. Wer mehr Wert auf ein besseres Mikrofon legt, sollte auch einen Blick auf das Kingston Hyperx Cloud werfen, welches auch im Audiobereich noch mehr zu überzeugen wusste. Nichtsdestotrotz kann man beherzt zum Arctic P614BT greifen, wenn man keinen klanglichen Perfektionismus erwartet sondern ein gutes Headset für den Alltag braucht. Dank dem Design ist das Headset auch optisch sehr ansprechend und erhält aus diesen Gründen eine Kaufempfehlung.
Erhältlich ist das Headset bei Amazon für 39,- EUR, was im Resultat ein unschlagbar gutes Preis-Leistungsgefüge zur Folge hat.
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