Der Markt für Arbeitsspeicher hat sich innerhalb weniger Monate deutlich verändert. Aktuelle Preiserhebungen zeigen, dass sich die Kosten für gängige DDR5-Kits seit dem Frühherbst massiv erhöht haben. Zwischen Mitte September und Mitte Dezember 2025 legten die Preise im Durchschnitt um rund 252 Prozent zu. Damit hat sich DDR5 innerhalb von nur drei Monaten mehr als verdreifacht. Auch andere Speicherprodukte verteuerten sich spürbar, wenn auch weniger stark. SSDs wurden im gleichen Zeitraum im Mittel rund 42 Prozent teurer, klassische Festplatten etwa 34 Prozent.
Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf geplante Plattformwechsel. Wer auf AMDs aktuelle AM5-Plattform wechseln möchte, ist zwingend auf DDR5 Speicher angewiesen. Durch die stark gestiegenen RAM-Preise verschlechtert sich das Preisleistungsverhältnis eines kompletten Systemwechsels deutlich. Passend dazu melden Mainboard Hersteller spürbare Absatzrückgänge von bis zu 50 Prozent, was auf eine Zurückhaltung bei größeren Upgrades hindeutet.
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Im direkten Vergleich fällt auf, dass DDR4-Speicher ebenfalls teurer geworden ist, jedoch in geringerem Ausmaß. Beliebte DDR4 Kits legten im selben Zeitraum um etwa 153 Prozent zu und bleiben damit deutlich unter dem Niveau der DDR5-Preissteigerungen. Dieser Abstand macht bestehende Systeme auf Basis des AM4-Sockels wieder attraktiver.
Abbildung: Das MSI MPG B550 Gaming Plus ist derzeit laut Idealo.de für 106,90 Euro zu haben - Bildquelle: MSI
Der entscheidende Vorteil von AM4 liegt darin, dass viele Nutzer Mainboard und Arbeitsspeicher weiterverwenden können. Nach einem BIOS-Update lassen sich moderne Ryzen-Prozessoren einsetzen, ohne die kostenintensiven Komponenten austauschen zu müssen. In der aktuellen Marktsituation verleiht das der AM4-Plattform eine Art zweite Lebensphase, insbesondere für Anwender, die vor allem eine höhere Gaming-Leistung oder einen moderaten Leistungsschub suchen.
Abbildung: G.Skill Ripjaws V 16 GB Black DDR4-3200 sind aktuell laut Idealo.de für 96,90 Euro erhältlich - Bildquelle: G.Skill
Hintergrund der Preisentwicklung ist ein angespanntes Speichermarktumfeld. Die Nachfrage aus dem Server und KI Bereich bindet große Produktionskapazitäten, während steigende Kosten zunehmend an den Endkunden weitergegeben werden. Erste Hersteller und Systemintegratoren haben bereits Preisanpassungen angekündigt oder umgesetzt. Sollte sich das hohe Preisniveau bei DDR5 halten, dürfte AM4 weiterhin gefragt bleiben. Für viele Nutzer könnte ein gezieltes CPU-Upgrade auf bestehender Basis langfristig die wirtschaftlich sinnvollste Option darstellen, selbst im Angesicht neuer Plattformen und Technologien.
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