Aktuelle Verkaufszahlen eines großen deutschen Hardware-Händlers zeigen eine deutliche Tendenz. Käufer meiden Grafikkarten mit nur 8 GB VRAM zunehmend und bevorzugen stattdessen Modelle mit 16 GB Speicher. Dies geht aus Verkaufsdaten von Mindfactory hervor, die exemplarisch die GeForce RTX 5060 Ti sowie die Radeon RX 9060 XT gegenüberstellen, jeweils mit Varianten in 8 GB und 16 GB.
Beide Grafikkarten wurden gleichzeitig in zwei Speicherausführungen auf den Markt gebracht, was eine direkte Vergleichbarkeit ermöglicht. Die Auswertung zeigt ein sehr klares Bild. Bei der RTX 5060 Ti beträgt das Verhältnis zugunsten der 16-GB-Version rund 16:1. Noch deutlicher fällt die Differenz bei AMDs RX 9060 XT aus, wo die 16-GB-Modelle etwa 30-mal häufiger verkauft wurden als die 8-GB-Varianten.
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Konkret lagen die Verkaufszahlen laut Mindfactory (Stand: 2. Juli 2025) bei:
- GeForce RTX 5060 Ti:
- 16 GB: 1.675 Einheiten
- 8 GB: 110 Einheiten
- Radeon RX 9060 XT:
- 16 GB: 885 Einheiten
- 8 GB: 30 Einheiten
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Besonders hervorzuheben ist das PALIT Infinity 3-Modell auf Basis der RTX 5060 Ti mit 16 GB, das allein über 840 Einheiten absetzen konnte. Interessant ist dabei, dass diese Karte dem Referenzdesign entspricht (MSRP), auf werkseitiges Overclocking verzichtet und nur rund 40 Euro teurer ist als das 8-GB-Pendant mit OC-Takt. Auch bei AMD sind die meistverkauften Modelle klassische Board-Partner-Karten wie die XFX Swift OC und die PowerColor Reaper, die 290 bzw. 220 Einheiten erreichten.
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Obwohl sich die Daten ausschließlich auf einen Händler beziehen und somit keine Aussage über den Gesamtmarkt erlauben, liefern sie dennoch einen klaren Fingerzeig in Bezug auf Kaufentscheidungen im DIY-Bereich. Die 8-GB-Modelle finden offenbar vorwiegend in OEM- und Komplettsystemen Verwendung, während versierte Nutzer, die selbst aufrüsten oder Systeme neu zusammenstellen, deutlich mehr Wert auf einen größeren VRAM-Puffer legen.
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Ein weiterer Aspekt: Beide Hersteller hatten zum Launch der 8-GB-Varianten keine vollständige Testabdeckung durch Fachmedien ermöglicht. Ob diese restriktive Kommunikationsstrategie von AMD und NVIDIA einen Einfluss auf die Kaufzurückhaltung hatte, lässt sich schwer quantifizieren, dürfte aber das Misstrauen technisch informierter Käufergruppen verstärkt haben. In Zeiten steigender Anforderungen durch moderne Spiele-Engines und höhere Texturauflösungen scheint sich eine neue VRAM-Untergrenze im Mainstream-Bereich zu etablieren – und die liegt offenbar nicht mehr bei 8 GB.
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