Im Rahmen eines umfangreichen GPU-Vergleichs hat der bekannte Tester „51972“ einen interessanten Aspekt zur Radeon RX 9070 XT offengelegt. Die Grafikkarte, die auf AMDs aktueller RDNA-4-Architektur basiert, wurde in 22 Varianten gegeneinander getestet. Darunter auch Modelle mit Speicherchips von verschiedenen Herstellern. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei der direkte Vergleich zwischen Modellen mit GDDR6-Speicher von SK hynix und solchen mit Samsung-GDDR6.
Bereits vor einigen Wochen wurde bekannt, dass AMD für die RX-9070-Serie neben SK hynix nun auch Samsung als zweiten GDDR6-Zulieferer einsetzt. Im aktuellen Benchmark-Vergleich zeigt sich jedoch, dass dies nicht ohne messbare Konsequenzen bleibt. Die Auswertung des 3DMark Speed Way, eines Benchmarks mit Fokus auf aktuelle Grafiktechnologien und Raytracing, bringt eine durchschnittliche Leistungsdifferenz von 2,6 Prozent zugunsten der SK-hynix-Modelle zutage. Diese Ergebnisse wurden zusätzlich mithilfe des Drittanbieter-Tools Clamchower Cache Benchmark untermauert. Dabei wurde festgestellt, dass die Speicherchips von SK hynix mit engeren (tighteren) Timings arbeiten als die von Samsung. Diese lockereren Timings könnten laut AMD selbst die Ursache für den minimalen Leistungsabfall sein. Die Information soll auf Rückfrage hin von AMD bestätigt worden sein.
Bildquelle: 51972 (bilibili)
Die Frage, die sich vielen Lesern stellt: Ist das relevant für den Spielealltag? Eine mögliche Antwort ist differenziert. Der Unterschied von knapp drei Prozent ist im normalen Gaming-Betrieb kaum spürbar, insbesondere bei Auflösungen wie WQHD oder UHD, wo GPU-Leistung und nicht Speicherlatenz der begrenzende Faktor ist. Wer allerdings auf jedes Prozent Performance achtet, etwa im E-Sport-Bereich oder bei synthetischen Benchmarks, sollte den Unterschied im Hinterkopf behalten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Transparenz gegenüber Käufern: Aktuell ist auf den Verpackungen oder in den technischen Spezifikationen der Custom-Modelle nicht ersichtlich, welcher Speicherhersteller verbaut wurde. Wer also gezielt zur SK-hynix-Version greifen möchte, muss auf Reviews oder Herstellerangaben hoffen, oder schlicht Glück haben.
Abbildung: RX 9070 XT mit SK Hynix und Samsung GDDR6 Speicher, Quelle: 51972 (bilibili)
Für AMD bedeutet die Entscheidung, mehrere Zulieferer zu nutzen, vor allem eine größere Liefersicherheit und potenziell bessere Verfügbarkeit im Handel. Für Endkunden bleibt ein kleiner Wermutstropfen in Form leicht variierender Leistung, der aber im Rahmen technischer Toleranzen bleibt. Die AMD Radeon RX 9070 XT bleibt auch in der Samsung-Version eine leistungsstarke GPU mit klarer Ausrichtung auf das High-End-Segment der RDNA-4-Familie. Die marginalen Unterschiede in Benchmark-Werten sollten keine Kaufentscheidung dominieren, sind für Technik-Enthusiasten jedoch durchaus interessant. Ob AMD künftig klarer kennzeichnet, welcher Speicher verbaut ist, bleibt abzuwarten. Empfehlenswert wäre es allemal, da Transparenz auch das Vertrauen des Kunden in den Hersteller stärkt.
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