Der Grafikkartenkosmos könnte bald ordentlich durchgeschüttelt werden – und diesmal ist nicht nur die Technik schuld, sondern eventuell die Politik. Berichten zufolge versuchen AMD und Nvidia fieberhaft, ihre neuen GPU-Serien Radeon RX 9000 und GeForce RTX 5000 noch vor dem 20. Januar 2025 in die USA zu verschiffen. Der Grund? Die Amtseinführung von Donald Trump und seine politische Agenda.
Trump plant laut eigenen Ankündigungen, die Importzölle auf Waren aus China um satte 60 Prozent zu erhöhen. Für AMD, Nvidia und ihre Partner in Asien bedeutet das nichts Geringeres als die Aussicht auf empfindlich steigende Produktionskosten – und für uns Verbraucher? Richtig, Rekordpreise.
Die taiwanesische Tageszeitung Ctee berichtet, dass sowohl AMD als auch Nvidia ihre Produktionsraten bereits massiv hochgefahren haben. Ziel ist es, möglichst viele GPUs vor dem Stichtag in die USA zu bringen und die drohenden Preisaufschläge zu umgehen. Diese „Last-Minute-Taktik“ könnte entscheidend sein, um zumindest die erste Charge der neuen High-End-Grafikkarten zu bezahlbaren Preisen anzubieten.
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Während die Details zu Trumps Strafzöllen noch nicht finalisiert sind, spekulieren Branchenexperten bereits über die Auswirkungen. Ein besonders heißes Gerücht: Die Geforce RTX 5090, Nvidias kommendes Spitzenmodell, könnte unter diesen Umständen unglaubliche 2.500 US-Dollar kosten – und das vor Steuern. Selbst ohne Zölle liegt der erwartete Startpreis ohnehin schon jenseits der 2.000-Euro-Marke. Auch AMDs Topmodelle dürften betroffen sein, wenn die Strafzölle Realität werden.
Abbildung: Gigabyte Radeon RX 7900 GRE
Dass Nvidia und AMD so reagieren, überrascht kaum. Beide Unternehmen wissen, wie sensibel der Markt auf Preisschwankungen reagiert. Ihre Bemühungen, die neuen Serien möglichst früh auf den US-Markt zu bringen, sind ein cleverer Schritt, um negative Schlagzeilen zu minimieren – zumindest vorerst. Gleichzeitig berichten Insider, dass auch viele Board-Partner, die Custom-Designs der neuen GPUs herstellen, die Produktion deutlich hochgefahren haben. Falls sich die Strafzölle durchsetzen, dürften GPUs schnell zu einem echten Luxusgut werden. Wer sich eine RX 9000 oder RTX 5000 sichern will, sollte die ersten Wellen der Verfügbarkeit genau im Auge behalten. Frühkäufer könnten noch von „Vor-Zoll-Preisen“ profitieren, falls AMD und Nvidia ihre Pläne erfolgreich umsetzen.
Abbildung: ROG Strix GeForce RTX 4070 SUPER-OC
Die Zukunft der Grafikkartenpreise hängt derzeit nicht nur von Chipfertigung oder technischen Innovationen ab, sondern auch von politischen Entscheidungen. Für Gamer und Enthusiasten bleibt nur zu hoffen, dass AMD und Nvidia ihre logistische Meisterleistung rechtzeitig abschließen können, bevor die Preise endgültig durch die Decke gehen.
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