Der Branchenriese Nvidia ist weiter auf dem Höhenflug und hat nun einen beachtlichen Meilenstein erreicht, denn das Unternehmen hat aktuell eine Marktkapitalisierung von 1,7 Billionen US-Dollar (ca. 1,6 Billionen Euro) realisiert. Durch den seit Januar 2023 anhaltenden Aufwärtstrend hat sich der Wert des Chipgiganten nahezu vervierfacht und Nvidia ist jetzt genauso viel wert wie alle in Hongkong notierten chinesischen Aktien in Gänze.
Das entspricht einem Kursgewinn von unglaublichen 300 Prozent seit Beginn des Jahres 2023 und einer Wachstumsrate von sagenhaften 41 Prozent allein für die ersten Wochen des aktuellen Jahres. Dass die Anleger, die dem Unternehmen ihr Vertrauen geschenkt haben, dadurch ebenfalls in Hochstimmung sind, ist nur allzu verständlich. Trotz dieser astronomischen Entwicklung sehen Analysten durchaus große Chancen für weitere Kursgewinne und warnen Leerverkäufer vor dem Risiko eines sogenannten „Short Squeeze“. Mit dem Begriff werden große Verluste bezeichnet, die durch unerwartet starke Kursanstiege entstehen.
Es scheint, dass die meisten Unternehmen die Chipkrise nicht nur überstanden, sondern gemeistert haben, denn auch andere Vertreter der Branche wie ARM, ein Chiphersteller, verzeichnen rasante Rekordgewinne. Allerdings lehrt die Vergangenheit, dass auf eine derartige Phase auch immer ein Negativtrend folgen kann, der die Verhältnisse wieder geraderückt und die Karten neu mischt.
Nvidia sitzt derzeit sicherlich fest im Sattel, denn der Konkurrenzkampf mit AMD und die erfolgreiche Markteinführung der neuen GeForce RTX 4000er-Super-Grafikkarten beleben das Geschäft. Derzeit scheint es so, dass nur der Trend in Sachen Cloudgaming ein Spielverderber sein könnte, denn sollte sich diese Entwicklung durchsetzen, würden die Käuferzahlen für stationäre Computerhardware sicherlich rapide sinken. Anhaltende Gerüchte, dass Microsoft eventuell seine First-Party-Titel für andere Systeme veröffentlichen und sogar den Xbox Game Pass für die Konsolen der Mitbewerber von Sony und Nintendo anbieten möchte, könnten möglicherweise die Einstellung der Xbox als Hardwareplattform führen.
Dies hätte zur Folge, dass für den Genuss von modernen Spielen keine Hardware mehr nötig ist, die die Leistung vor Ort generieren muss, da eine einfache Verbindung zum Internet und dem Cloud-Dienst genügen würde, um High-End-Gaming in die Haushalte zu holen. Das wiederum würde sich dann auch auf die Verkaufszahlen der Chiphersteller niederschlagen und den Riesen vielleicht ins Wanken bringen.