Microsoft hat den Vertrieb von Unterhaltungsinhalten über seine digitalen Plattformen eingestellt. Nutzer der Xbox- und Microsoft-Stores müssen künftig auf andere Anbieter ausweichen, wenn sie Filme oder Serien kaufen oder leihen möchten. Die Umstellung erfolgte am 18. Juli 2025 ohne vorherige Ankündigung und betrifft sämtliche Stores des Unternehmens, darunter auch die Windows-Version.
Die Einstellung betrifft ausschließlich den Erwerb neuer Inhalte. Bereits gekaufte Filme und Serien bleiben in der Bibliothek der Nutzer verfügbar. Die Wiedergabe ist weiterhin über die "Filme & TV"-App auf Windows- und Xbox-Geräten möglich. Auch zuvor heruntergeladene Inhalte lassen sich wie gewohnt abspielen. Einschränkungen gibt es lediglich bei der maximalen Auflösung: Inhalte werden künftig nur noch in HD bereitgestellt. Eine Möglichkeit zur Migration der Medienbibliothek auf andere Plattformen besteht nicht.
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In den aktualisierten FAQ weist Microsoft ausdrücklich darauf hin, dass keine Rückerstattungen vorgesehen sind. Der technische Support für die "Filme & TV"-App bleibt jedoch erhalten, auch wenn der Kauf neuer Inhalte nicht mehr möglich ist. Eine offizielle Erklärung für den Rückzug aus dem Marktsegment liefert Microsoft bislang nicht. In der kurzen Mitteilung verweist das Unternehmen lediglich auf externe Anbieter wie Amazon Prime Video, Apple TV oder Fandango at Home, über die Nutzer weiterhin Zugriff auf digitale Unterhaltungsinhalte erhalten. Gründe für die Entscheidung könnten im veränderten Nutzerverhalten und der Marktverteilung im Streamingbereich liegen, wo abonnementbasierte Modelle den Einzelkauf zunehmend verdrängt haben.
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Mit der Aufgabe des Videoverkaufs verliert Microsoft eine weitere Komponente seines Multimediaportfolios. Bereits in der Vergangenheit hatte der Konzern Dienste wie Groove Music eingestellt und sich zunehmend auf das Kerngeschäft mit Software, Cloud-Services und Gaming fokussiert. Der Rückzug aus dem Unterhaltungssegment ist somit Teil einer übergeordneten Konsolidierung innerhalb des Microsoft-Ökosystems. Für Xbox-Nutzer dürfte sich der Verlust des Features angesichts der Vielzahl alternativer Streaming-Optionen in Grenzen halten. Dennoch stellt die Maßnahme einen Bruch mit der ursprünglichen Strategie dar, die Xbox-Plattform auch als zentrale Entertainment-Zentrale im Wohnzimmer zu positionieren. Die Einstellung des Services könnte bedeuten, dass der Konzern sich in Zukunft noch intensiver um neue Spiele für den Game Pass bemühen wird und den etablierteren Konkurrenten das Feld der Film- und Serien-Unterhaltung ab sofort kampflos überlässt.
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