Die Integration generativer KI in Spieleentwicklungsprozesse schreitet rapide voran. Eine aktuelle Auswertung der Plattform Totally Human verzeichnet mittlerweile 7.818 Titel auf Steam, bei denen Entwickler den Einsatz von KI-Technologie offen kommuniziert haben. Das entspricht einer Verachtfachung gegenüber dem Vorjahr und macht rund sieben Prozent aller verfügbaren Spiele auf der Plattform aus.
Besonders auffällig ist der Trend bei neuen Veröffentlichungen. Seit Beginn des Jahres 2025 nutzt etwa jeder fünfte Titel generative KI in irgendeiner Form. Erfasst wurden in der Analyse ausschließlich Spiele, bei denen der Einsatz künstlicher Intelligenz klar angegeben ist, etwa durch Tags oder Beschreibungen im Store. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da viele Entwickler auf eine Kennzeichnung verzichten. Gründe dafür sind unter anderem rechtliche Unsicherheiten oder eine befürchtete negative Reaktion seitens der Spielergemeinschaft.
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In der Mehrzahl der untersuchten Spiele,e twa 60 Prozent, dient die KI der Erstellung visueller Inhalte. Dazu zählen beispielsweise Charakterporträts, Texturen oder Illustrationen. In rund 30 Prozent der Fälle wird die Technologie für Audioelemente wie Sprachausgabe oder Musikproduktion eingesetzt. Weitere Anwendungen betreffen Textgenerierung, prozedurale Inhalte und sogar Programmcode.
Bildquelle: Artwork von AI Roguelite (Screenshot)
Einige Projekte gehen dabei deutlich über reine Asset-Erzeugung hinaus. Titel wie AI Roguelite, Nyric oder Never Ending Dungeon binden KI aktiv in das laufende Spielgeschehen ein. So entstehen etwa Dialoge, Items oder Levelstrukturen in Echtzeit, abhängig vom Verhalten der Spieler. Diese dynamischen Systeme bieten ein hohes Maß an Variation und Wiederholbarkeit, werfen aber auch Fragen zur Kontrolle und Qualitätssicherung auf.
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Trotz aller Kontroversen zeigen erste Marktdaten, dass sich KI-gestützte Spiele durchaus wirtschaftlich behaupten können. Totally Human schätzt auf Basis öffentlich zugänglicher Nutzerzahlen, dass einige dieser Titel Verkaufszahlen im sechs- bis siebenstelligen Bereich erreichen konnten. Die Debatte über Chancen und Risiken des KI-Einsatzes in der Spieleentwicklung dürfte damit weiter an Fahrt gewinnen.
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In Anbetracht der fatalen Entlassungswellen, die die Branche in jüngster Zeit überflutet haben, wäre es wünschenswert, dass die Konzerne zukünftig zu einer Balance zurückfinden. Der Eroberungsfeldzug der KI ist vermutlich nicht mehr aufzuhalten, dennoch könnten staatliche Regularien den Erhalt von Arbeitsplätzen sichern, in dem man die KI-Nutzung prozentual beschränkt und somit sicherstellt, dass humane Arbeitskraft weiterhin den Ton angibt.
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