Im Zuge einer internationalen Strafverfolgungsmaßnahme wurde die populäre Webseite NSW2U.com, die illegale Kopien von Nintendo Switch-Spielen bereitstellte, durch die US-Bundesbehörde FBI und das niederländische FIOD (Fiscal Information and Investigation Service) vom Netz genommen. Die Domain wird nun von einer Beschlagnahmungsnachricht geziert, versehen mit den Logos der beteiligten Strafverfolgungsbehörden. Grundlage für die Maßnahme war ein Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsbeschluss gemäß 18 U.S.C. § 2323, ausgestellt vom United States District Court für den nördlichen Bezirk von Georgia.
NSW2U.com galt als zentrale Anlaufstelle für Nutzer, die illegal ROMs von Switch-Spielen herunterladen wollten, um sie auf modifizierten Konsolen oder Emulatoren auf PC und Smartphone zu betreiben. Die Seite war über Jahre hinweg fester Bestandteil einschlägiger Piraterie-Kreise und bot ein breites Angebot, von Indie-Titeln bis hin zu aktuellen Toptiteln.
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Die Schließung reiht sich ein in eine lange Liste von Maßnahmen, mit denen Nintendo versucht, den unautorisierten Zugriff auf seine Software zu unterbinden. Das japanische Unternehmen ist bekannt für seinen kompromisslosen Umgang mit Urheberrechtsverletzungen. In der Vergangenheit wurden nicht nur ROM-Portale verklagt, sondern auch Nutzer, die modifizierte Software oder Hardware verwendeten, mit Account-Sperren belegt.
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Besonders im Fokus steht dabei die neue Nintendo Switch 2. Neben softwareseitigen Maßnahmen wie DRM und Systemprüfungen hat Nintendo auch hardwareseitige Einschränkungen implementiert: Drittanbieter-Docks werden blockiert, lediglich das offizielle Dock sowie ein einzelnes kompatibles Modell eines Drittherstellers funktionieren derzeit zuverlässig. Doch auch Letzteres könnte durch Firmware-Updates unbrauchbar werden, was bereits regulatorische Aufmerksamkeit erregt hat, etwa durch die brasilianische Wettbewerbsbehörde, die Nintendos Endbenutzervereinbarungen hinterfragt.
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Trotz technischer Limitierungen im Vergleich zur PC-Konkurrenz, vor allem dem Steam Deck oder Asus’ ROG Ally X, verzeichnet die Switch 2 beeindruckende Verkaufszahlen. Bereits am Startwochenende übertraf sie die Verkaufszahlen des Vorgängers um mehr als eine Million Einheiten. Nintendos rigide Schutzmaßnahmen sind daher nicht nur juristisch motiviert, sondern auch wirtschaftlich nachvollziehbar. Die Attraktivität der Plattform hängt maßgeblich von exklusiven Titeln ab, deren Verbreitung über illegale Kanäle den langfristigen Markterfolg gefährden könnte.
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Die Zukunft wird zeigen, wie nachhaltig diese Maßnahmen sind. Denn wie bei vielen vorherigen Plattformen zeigt sich: Wo eine Piraterie-Seite fällt, entstehen häufig mehrere neue. Die Bekämpfung illegaler Inhalte bleibt somit ein ständiger Wettlauf zwischen Rechteinhabern und deren technischen sowie juristischen Mitteln auf der einen Seite, und findigen Nutzern auf der anderen.
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