Aktuelle Hinweise aus dem Einzelhandel deuten darauf hin, dass Microsoft künftig keine physischen Datenträger mehr für eigene Spiele auf der Xbox-Plattform anbieten wird. Stattdessen sollen Käufer einer vermeintlich physischen Xbox-Version nur noch einen Download-Code in der Verpackung vorfinden. Überraschenderweise betrifft diese Umstellung nicht die PlayStation 5, für die Microsofts Spiele offenbar weiterhin als klassische Disc-Version veröffentlicht werden.
Erste Berichte dazu stammen unter anderem von bekannten Gaming-Insidern wie CharlieIntel. Diese verweisen auf entsprechende Produktlisten bei verschiedenen Händlern. Dort ist für kommende Xbox-Titel wie „Microsoft Flight Simulator 2024“ oder „Avowed“ lediglich von einem Download-Code die Rede, während PlayStation-Ausgaben regulär mit einer Blu-ray-Disc gelistet werden.
Die Entscheidung reiht sich ein in eine Reihe von Maßnahmen, die in der Xbox-Community bereits zuvor für Kritik gesorgt haben. Im Mai erhöhte Microsoft die Preise für neue Spiele auf bis zu 80 US-Dollar. Gleichzeitig wurde auch die Konsole teurer. Zusätzlich wuchs der Unmut über exklusive Veröffentlichungen auf konkurrierenden Plattformen und über die unklare Strategie des Unternehmens in Bezug auf First-Party-Titel. Besonders Sammler sehen in der Abkehr von echten Discs einen Verlust. Physische Medien galten bislang als Garant für dauerhaften Zugriff, insbesondere bei schlechter Internetverbindung oder im Fall abgeschalteter Server. Ein beiliegender Download-Code kann diesen Anspruch nicht erfüllen. Auch der Wiederverkauf oder das Verleihen eines Spiels wird damit unmöglich gemacht.
Recently announced Xbox games are only offering a disc, physical version for PS5, per retailer listings
— CharlieIntel (@charlieINTEL) June 13, 2025
PS5 versions have discs included in the box, while Xbox versions of the same games are only including a digital code pic.twitter.com/Z8Mzfg2Z7A
Für Besitzer einer Xbox Series X stellt sich damit auch die Frage nach der Relevanz des verbauten Laufwerks. Ursprünglich als Premium-Modell mit physischem Medium konzipiert, verliert es ohne passende Spiele einen wesentlichen Teil seiner Daseinsberechtigung. Während PlayStation-Nutzer weiterhin die Wahl zwischen Disc- und Digital-Version behalten, schrumpfen die Optionen für Xbox-Spieler. Microsoft selbst hat sich bislang nicht öffentlich zu den Berichten geäußert. Auch eine offizielle Stellungnahme zu möglichen Gründen für die Entscheidung steht noch aus. Innerhalb der Community ist die Empörung jedoch deutlich spürbar. Viele Fans sehen in der Maßnahme ein weiteres Zeichen für den zunehmenden Fokus auf ein reines Digitalangebot. In Verbindung mit steigenden Preisen und sinkender Nutzerkontrolle verstärkt dies die Sorge, dass physische Medien im Xbox-Ökosystem bald der Vergangenheit angehören könnten.
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