Auf dem Next Horzion Gaming Tech Day in Los Angeles zeigte AMD nicht nur die AMD Radeon RX 5700 (XT) Grafikkarten, sondern auch das Top-Modell der Ryzen 3000-Serie. Mit dem AMD Ryzen 9 3950X werden nun erstmals stolze 16 Kerne bzw. 32 Threads auf einem Mainstream-Sockel eingeführt.
Dass AMD das Chiplet-Design auf dem Sockel AM4 auch für einen Sechzehnkerner verwenden wird, daran bestand eigentlich kein Zweifel. Denn wie man bereits bei der kurzen Demonstration auf der CES 2019 sehen konnte, war neben dem I/O-Die und dem dort einzeln aufgebrachten Vahlalla-Chip (Core Complex Die oder CCD) noch genügend Platz für einen zweiten Vorhanden. Dies wurde auf der Computex 2019 durch den AMD Ryzen 9 3900X mit zwölf Kernen und 24 Threads dann letztendlich auch bestätigt. Da die CCDs aus je zwei Core Complexen (CCX) mit je vier Kernen bestehen, handelt es sich beim Ryzen 9 3950X also um den Vollausbau der Ryzen 3000 Prozessoren.
Die CPU kommt aufgrund der beiden CCDs auf 64MB L3-Cache und verfügt wie jeder andere Ryzen 3000 Prozessor über 512kB L2-Chache pro Kern. Gemeinsam mit den geschwistern hat die CPU auch, dass offiziell DDR4-3200 mit zwei Speicherkanälen unterstützt wird. Interessant wird es bei den Taktraten. AMD spendiert dem Top-Modell mit 4,7 GHz den höchsten Boost-Takt der Serie. Wie viele Kerne hier von betroffen sind wird sich zeigen müssen. Vor allem, da die TDP wie beim Zwölfkerner und schnellen Achtkerner mit 105W beziffert wird. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass der Basis-Takt "nur" bei 3,5 GHz liegt. Im Vergleich kann man aber auch nennen, dass der AMD Threadripper 2950X mit 16 Kernen eine TDP von 180W und der Intel Core i9-9960X mit 16 Kernen eine TDP von 165W aufweist.
Leistungswerte hat der Hersteller im klassischem Sinne nicht demonstriert. Aber ganz ohne Ausblick wollte man die Zuschauer auch nicht nach Hause gehen lassen. Dazu wurde der Prozessor an Übertakter übergeben, die auf dem E3 Event mit OC neue Rekorde aufstellen sollten. Vervollständigt wurde das System durch das MSI MEG X570 Godlike sowie G.Skill Trident Z Royal bei DDR4-4533. Zur Kühlung wurde flüssiger Stickstoff (LN2) eingesetzt. Mit einer CPU Spannung von 1,608V konnten so 5 GHz auf allen Kernen erreicht werden. Der RAM konnte mit Luftkühlung mit 5100 MHz betrieben werden. Diese Settings sorgten für drei Weltrekorde in Cinebench R15, R20 sowie Geekbench 4 Multi.
Nach der Veranstaltung wurde durch einen Leak der Geekbench Datenbank auch etwas der Serienleistung bekannt. Denn hier zeigte sich ein Sechzehnkerner auf dem Sockel AM4, was nur der 3950X, sein kann. Dieser erreicht 5868 Punkte im Single-Score und 61072 Punkte im Multi-Score. Zum Vergleich erreicht der Intel Core i9-9980X 5391 Punkte im Single-Score und 46876 Punkte im Multi-Score.