Die Gamescom 2014 ist seit circa einer Woche Geschichte. Eine Woche dazwischen um dieses Event zu verarbeiten. Im Grunde genommen nichts Außergewöhnliches für eine Redakteur, der solche Veranstaltungen mehrmals im Jahr besucht - sollte man meinen. Wären da nicht mehr als nur ein paar, aber dafür um so prikäre Umstände, die einem dazu veranlassen am Ohrläppchen zu ziehen um in seiner inneren Mitte zu bleiben. Mehr lesen...
Im Grunde genommen gibt es keinen Anlass sich aufzuregen. Denn glücklicher Weise ging es sehr günstig (Frühbucherrabatt sei Dank) und bequem mit dem Flieger nach Köln, um Abends den Schauplatz des Geschehens wieder schnell verlassen zu können. Angekommen am Messegelände erwartete uns gleich die erste kleine Überraschung: Presse links, Besucher rechts rein. Drinnen angekommen hieß es pauschal nur "Einlass ab 9 Uhr". Na ganz toll, da wäre das Warten in der großen Traube am Eingangstor doch sicher unterhaltsamer gewesen, als später von der Meute am Eingangsschlauch "überrannt" zu werden.
Der frühe Vogel findet meist nicht nur das passende Futter, sondern auch Platz zum Bewegen. Also machten wir uns auf den Weg zu den ersten Messeständen die am frühen Morgen noch angenehm leer waren. Alles keine Aufregung. Die erste Information schockte: "Haltet eure Sachen fest, die Kollegen wurden schon erleichtert". Im Grunde genommen war es sogar sehr angenehm, von der elektronisch geeichten Musik der Stände quasi aus der Halle gefegt zu werden. So blieb man oder wurde erst einmal wach!
Soundcheck am Stand von VPro, AMD, Eizo, Sapphire
Wo sind die Bänke: Nachdem ein Großteil der Termine absolviert waren musste eine Pause auf dem sehr großzügig gestalteten Freigelände her. Dabei entstand eine Symbiose aus Mensch und Natur, die man sonst nur aus Bahnhofsvorhallen kennt. Man stelle sich die Frage warum gefühlt 10.000m² Zelte aufgebaut wurden, aber KEINE EINZIGE BANK dort platziert wurde? Richtig! Es bringt ja eh jeder seinen Sitz mit. Welch kostengünstige Rationalisierung - alles im Sinne des großen Ganzen. Schön war es noch in Leipzig, so mit grüner Natur und so...
Nun gut, stehen sind wir ja gewohnt, also ab zum Getränkeausschank. Nachdem man geduldig seine Nummer wie auf dem Amt gezogen hatte, konnte man auf der großzügig gestalteten Getränkekarte wählen. Warum stell ich mir an dieser Stelle, auch eine Woche danach, immer noch die Frage, ob das hier ein Volksfest war / ist oder eine mehr oder minde öffentliche Veranstaltung, bei der das Publiklum im Großteil aus U16-jährigen besteht? Es wollte nicht das Gefühl weichen, dass das genannte Besucherclientel die Gamescom in Köln als den Ort für ihren ersten Alkoholkonsum auserkohren hat. An dieser Stelle gibts von mir persönlich eine großen Watsch`n in Richtung der Veranstalter! Da hilft es auch nicht am Ende des Besuchertages kostenlose Cola am Ausgang zu verteilen. Wasser und Brot wäre wohl sinnvoller gewesen für einige...
Wo bin ich? Es war weiß Gott nicht alles schlecht. Nachdem man zwischenzeitlich mehrmals drohte die Orientierung an den großzügig beschilderten Hallen zu verlieren, gab es auch mehr als nur einige Lichtblicke. Man traf sich, tauschte sich aus und es gab sogar die eine oder andere echte Neuheit im Hardware-Bereich zu entdecken (MSI X99 Mainboards). Der Entertainment-Faktor ist natürlich unumstritten. Im gewisser Weise macht es Spaß sich in den Hallen zu tummeln. Man wird leicht verleitet sich auch mal von einer Show oder Ähnlichem anstecken zu lassen, was definitiv FÜR das Konzept und die Aussteller spricht.
Mein Fazit: Der Unterhaltungsfaktor ist groß, die Messe kann sehr anstrengend sein, vorallem wenn man Leute mit Kleber an den Fingern trifft. Das Konzept geht meiner Meinung nach weit über die gewohnte Kommerzialisierung hinaus und schießt vollends am Ziel vorbei. Ego-Shooter machen Jugendliche aggressiv? Dann liebe Veranstalter, (BIU, Koelnmesse GmbH), sorgt unter anderem mal dafür, dass Alkohol nicht ausgeschenkt wird als sei es Robby Bubble. Und ja, wir kommen wieder! Vielleicht wird es ja im nächsten Jahr besser. ;-)
Achtung: Der Artikel gibt ausschließlich eine subjektive Meinung bzw. Eindrücke des Redakteurs wieder und steht in keinem Verhältlis zu jedweder Pressemitteilung o.Ä. Wer die Ironie findet bekommt einen Keks und darf ihn behalten.
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