Erst vor kurzem hatte DJI, ebenfalls auf der NAB 2024, ihre moderne (und für professionelle Ansprüche sehr günstige) Followfocuslösung vorgestellt. Mit Spannung wurden daher vor allem Blackmagic Designs neue Produkte erwartet, da sie ebenfalls verhältnismäßig günstige, aber technologisch wie auch qualitativ hochwertige Produkte anbieten, die mittlerweile von allen großen Produktionsstudios verwendet werden. Die "kleinen" Pocketkameras von Blackmagic Design erfreuen sich hoher Beliebtheit, da sie trotz professionellen Features sehr budgetfreundlich bepreist sind. Häufig sind sie günstiger als semiprofessionelle Fotokameras, weswegen sie auch von Streamern gerne eingesetzt werden. Die Blackmagic PYXIS 6K ist keine "Pocket Camera", enttäuscht aber nicht und bringt neuen Schwung in den Low Budgetbereich.
Während die Kameras des BMPCC und BMPC (Black Magic Pocket Cinema Camera bzw. Blackmagic Cinema Camera) Line-ups im Aussehen eher Fotokameras gleichen, geht Black Magic Design mit der PYXIS 6K einen anderen Weg.
Die PYXIS 6K ist eine Kamera im Würfelformat und komplett "rigbar", d.h. man kann dank der Bauform die Kamera wesentlich komfortabler für verschiedene Zwecke aufbauen. Für den Einsatz an einem kleinen Kran oder Gimbal kann sie fast "barebone" genutzt werden, während für Aufnahmen auf einem Stativ alles, von einer Funkstrecke, über Bildschirme und Sucher direkt an der Kamera montiert werden können. Das alles bringt große Vorteile für den professionellen Einsatz, wo ein möglichst schneller Umbau und viele Anpassungsmöglichkeiten wichtig sind, die bisher nur den teureren URSA vorbehalten waren.
Als Sensor kommt ein 36x24mm großer Vollformatsensor mit einer Auflösung von 6K (6048 x 4032 Pixel) zum Einsatz. Der Dynamikumfang wird mit 13 Blendenstufen angegeben, mit dualen nativen Grundempfindlichkeiten, die bei ISO400 sowie ISO 3200 liegen. Der Vorteil von dualen nativen ISOs ist, dass man je nach Lichtvehältnissen ein optimales Rausch- und Dynamikverhalten erhält. Kleinere Nachteile muss man natürlich wegen des günstigen Preises in Kauf nehmen, die aber durchaus vertretbar scheinen. So kann der komplette Sensor nur bis zu einer Framerate von 36 fps genutzt werden, im Highspeedmodus mit 120 fps muss man mit einem Cropfaktor vorliebnehmen. Bei einem Vollformatsensor ein kleines Übel.
Für alle Einstellungen verfügt der PYXIS 6K über ein eingebautes 4 Zoll großes Touchscreen Display, das Dank HDR Fähigkeit und einer Helligkeit von 1500 Nits auch zur Sichtung des Materials oder als Fokussierhilfe genutzt werden kann, ohne einen externen Monitor anschließen zu müssen. Dabei sind trotz der Touchfähigkeit eine große Menge an physischen Tasten, Scrollrad sowie Customtasten zur Bedienung vorhanden.
Als Speicher verwendet die Kamera allerdings CFexpress Karten, die heutzutage nicht zu den günstigsten zählen. Dank des USB-Anschlusses und Montagevorrichtung lassen sich aber auch günstige, externe SSDs verwenden. Zur Stromversorgung können kompakte Batterien im BP-U Format genutzt werden, mit denen man je nach Kapazität Laufzeiten von bis zu 3 Stunden erreichen soll. Durch den Ethernetanschluss kann die Kamera sehr komfortabel für Streams mit mehreren Kameras genutzt werden, dieses ist auch über USB-C und einem 4G/5G fähigen Smartphone quasi mitten am Set möglich. Die PYXIS 6K fügt sich natürlich nahtlos in das Black Design Ökosystem ein. Vom Stream über die Black Magic Atem Pulte über DaVinci Postproduktionsworkflows mit parallel aufgezeichneten Proxies ist alles auf einen professionellen Ablauf zugeschnitten.
Verfügbarkeit und Preise
Das Kameragehäuse kann ab sofort bei Black Magic Design sowie bei Vertragspartnern bestellt werden. Die Kamera gibt es in drei verschiedenen Ausführungen:
- Mit PL-Mount zu einer UVP von 3505 €
- Mit Canon EF-Mount oder Leica L-Mount zu einer UVP von jeweils 3245 €