Die erste Sony a9 kam 2017 auf dem Markt und stellte die neue Profireihe im Line-up dar. Obwohl die a7 Serie bereits mit mehreren äußerst beliebten professionellen Kameras aufwartet, war die a9 in allen Belangen ein Upgrade. So glänzte sie durch einen besseren Sensor, schnellerem Autofokusmodul sowie wesentlich höheren Bildfolgen dank größerem Pufferspeicher. Die zwei Jahre später folgende a9 II war währenddessen eher nur ein „kosmetisches“ Update, das in der Fachpresse größtenteils unterging. Umso mehr lässt die neue Sony a9 III jetzt aufhorchen, bietet sie mehrere einzigartige Features.
Das Killerfeature der a9 III ist der Sensor und Verschluss, denn in dieser Kamera ist ein 25 Megapixel auflösender Sensor mit einem Global Shutter verbaut. Was bedeutet das? Der Unterschied der bisherigen Kameras ist, dass für eine Belichtung bisher der mechanische Verschluss geöffnet und dann der Sensor zeilenweise ausgelesen wird. Bei einem Global Shutter wird das komplette Bild auf einmal vom Sensor ausgelesen. Der größte Vorteil ist, dass man dadurch den Rolling Shutter Effekt und dessen zahlreiche Nebenwirkungen vermeidet.
Den Rolling Shutter Effekt kann man sich ähnlich dem Screen Tearing vorstellen. Nur wird das Bild nicht zerrissen, sondern bei schnellen Bewegungen sozusagen "verbogen". Das sieht man vor allem bei schnellen Schwenks in Videoaufnahmen. Ebenso treten durch das zeilenweise Auslesen des Sensors Flimmern von Lichtquellen, insb. LEDs häufig in Erscheinung. Das alles ist bei einem Global Shutter Geschichte. Die technischen Ansprüche, die so ein System stellt, sind dabei hoch. Speziell die extrem großen Datenströme und Prozessorlasten beim simultanen Auslesen des Sensors werden durch die neuesten, leistungsstarken BIONZXR Prozessoren gewährleistet.
Die Vorteile neben den bereits erwähnten Punkten sind auch durch den Wegfall des mechanischen Verschlusses zahlreich. Es entsteht kein „Blackout“ beim Belichten und die kürzeste Verschlusszeit der A9 III sinkt auf eine 1/80.000tel-Sekunde. Hinzu kommt, dass durch den Global Shutter ein Systemblitz zu jeder Verschlusszeit synchronisiert werden kann, was es ebenfalls in dieser Form noch nie gab. Bisher wurden bei der Hochgeschwindigkeitssynchronisierung(HSS) Blitzsalven abgegeben, die mit der Öffnung des Verschlusses synchronisiert wurden. Somit konnten kurze Blitzsynchronzeiten erreicht werden, aber gleichzeitig sank dadurch die Blitzreichweite. Bei einem Global Shutter wird der Sensor, wie bereits erwähnt, mit Öffnen des Verschlusses, also der Belichtung, ausgelesen. Somit müssen keine Blitzsalven abgegeben werden, die Blitzreichweite und steigt daher immens. Ebenso erhöht sich die Serienbildgeschwindigkeit auf unglaubliche 120 fps mit AF und Belichtungstracking. Beim Verwenden des Burstmodus kann mit der Aufzeichnung der Fotos bereits vor dem Drücken des Auslösers begonnen werden, damit kein schnelles Motiv verloren gehen kann.
Die a9 III geizt auch nicht mit weiteren, eindrucksvollen Features. Dank der leistungsstarken BIONZXR Prozessoren erkennt und unterscheidet die Kamera durch künstliche Intelligenz in Echtzeit Motive wie Mensch, Tier, Vogel, Insekt, Auto, Zug oder Flugzeug und legt/trackt automatisch den AF Punkt an den wichtigsten Punkt. In den entsprechenden Motiven werden dann z.B. immer die Augen erkannt und darauf fokussiert, selbst bei schnellsten Bewegungen sollen sie zuverlässig getrackt werden, da die KI die Körperstruktur erkennt und vorhersehen kann, wo sie der Kopf hinbewegt. Also, auch wenn z. B. nur der Hinterkopf zu sehen ist.Alle Funktionen können bei Foto- wie auch Videoaufnahmen genutzt werden. Insbesondere das Augentracking bei Bewegtaufnahmen ist ein einzigartiges Feature, das Anklang beim Film finden wird.
Ansonsten kommen noch die bereits in den Vorgängermodellen bewährten Features wie der eingebaute 5 Achsen Stabilisator, frei Schwenk- und Neigbarer Bildschirm, hochauflösender elektronischer Sucher und zahlreiche Anschlussmöglichkeiten wie LAN, HDMI, WiFi, Bluetooth und USB Tethering für den Studioeinsatz. Videos können in 4k bei 4:2:0 10 Bit und bis zu 120fps bei einer Datenrate von 200 Mbps in XAVC HS aufgenommen werden.
Das Kameragehäuse ist in Kürze zu einer UVP von 6999,- Euro lieferbar.