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[Lesertest] Teufel Bamster: Des Teufels neue Kleider 06 Jan 2017 13:27 #1

Des Teufels neue Kleider



Lautsprecher von Teufel kennt man. Zumindest was Hifi und Surroundanlagen für das heimische Wohnzimmer-Kino angeht genießt Teufel einen sehr guten Ruf. Ich wage zu behaupten, dass man eine ganze Menge für sein Geld bekommt wenn man auf Teufel setzt. Preis – Leistung sind meiner Erfahrung nach sehr gut und so schmücken gleich 5 dieser tollen Lautsprecher unser Wohnzimmer (Ultima 40 Surround 5.1). Nicht unauffällig, aber das sollen sie auch nicht sein.

Seit 1980 baut das Berliner Unternehmen Lautsprecher, diese Erfahrung merkt man der Marke an. Man sollte meinen, mit einem Teufel Produkt kann man nicht viel falsch machen.

Leider wurde ich in der Vergangenheit schon mehrfach eines besseren belehrt: Ob Teufel Move In-Ear Kopfhörer oder der BT Bamster (das Vorgängermodell zum hier getesteten Bamster), beide habe ich voller Erwartungen gekauft, getestet und nicht behalten.

Wieso? Weil meine Erwartungen an die Berliner Audioschmiede nach meinen Erfahrungen im Hifi-Bereich sehr hoch angesetzt sind. Denn hier schafft es Teufel nach wie vor, mir beim Einschalten der Anlage ein Lächeln ins Gesicht und Gänse auf die Haut zu zaubern. Diesen Wow-Effekt gab es beim „alten“ Bamster leider nicht, zu dünn war der Sound, zu schwach das Gesamtpaket.

Schafft es der Nachfolger des BT Bamsters, der Bamster ohne BT im Namen, mich zu überzeugen?

Optik und Bauform:

Der kleine Bamster wirkt in seinem Alukleid gepaart mit schwarzem Kunststoff und gummiertem Unterboden sehr hochwertig. Zum Testen gab es die silberne Version, erhältlich ist der Bluetooth Lautsprecher auch noch in schwarz. Durch das Front Gitter lassen sich die vier kleinen rot umrandeten Lautsprecher erkennen. Das ist sicherlich Geschmackssache, ich persönlich hätte mir die rote Umrandung gespart um somit den Lautsprecher etwas dezenter gestaltet. So hätte der jetzt schon edle Lautsprecher vielleicht noch ein Stückchen edler gewirkt.



Der Teufel Bamster fällt schon aufgrund seiner Bauform aus der Reihe. Die längliche Bauweise soll für einen besonderen Stereoeffekt sorgen und was soll ich sagen, das tut sie verdammt gut. Der Stereoeffekt ist beachtlich.

Aufgrund der flachen, länglichen Form lässt sich das Gerät wunderbar zum Beispiel unter den Bildschirm seines PCs platzieren. Nach einer gewissen Zeit vergisst man, dass der klare Klang aus einer „Mini-Soundbar“ kommt. Bei einem Musikstück mit viel Stereo Effekt kann es einem schon mal passieren, dass man irritiert zur Seite blickt und sich fragt woher der Sound jetzt kam.



Bedienung:

Sicherlich die nächste Besonderheit die einem ins Auge fällt das neue Bedienelement für die Lautstärke. Hier hat man dem Bamster ein in Alu anmutendes Lautstärkerad spendiert. Schon der Vorgänger hatte einen Drehregler für die Lautstärke und wenn man sich daran gewöhnt hat möchte man es nicht mehr missen. Im Gegensatz zum Regler des Vorgängers, der seinerzeit noch aus Gummi war, wirkt dieser jetzt sehr edel und hochwertig, nicht zuletzt weil er auch noch mit einer roten LED beleuchtet ist. Dieses Licht dient zudem der Zustandsanzeige des Bamsters: Beim Laden pulsiert die LED, schnelles blinken zeigt den Pairing Modus für Bluetooth an. Ein fast entleerter Akku wird via Lauflicht symbolisiert. Praktisch und schön zugleich.



Auf der Rückseite befindet sich ein Schieberegler zum Ein- und Ausschalten, der Audioeingang für einen 3,5 Klinkenstecker und Play / Pause / Pairing Button und der Micro-USB Anschluss für Stromversorgung und die Ladung des Akkus.

Das Pairing funktioniert denkbar einfach durch langes Drücken des Knopfes. Anschließend konnte ich den Bamster mit allen getesteten Zuspielern problemlos verbinden. Die Verbindung war erstaunlich stabil und ließ sich auch nach Trennung erneut mühelos wiederherstellen.



Nun aber zum wichtigsten:

Klang und Alltagstauglichkeit nach meinem persönlichen Empfinden.

Wie bereits erwähnt hat die Bauform ihre Vorteile, möchte man das Gerät zum Beispiel als Ersatz für Computer-Lautsprecher nutzen. Aber für eben mal in den Rucksack stecken und mit zum See nehmen, sehe ich den Bamster eher als ungeeignet an. Auch die Aluminium-Oberfläche sieht zuhause auf dem Schreibtisch sicherlich gut aus, aber vermutlich nur wenn man ihn dort behutsam stehen lässt. Der kleine Teufel wirkt relativ leicht für seine Größe, bringt aber immerhin 730 Gramm auf die Waage. Hoffentlich hat man in Berlin keine Abstriche im Klang gemacht,um Gewicht zu sparen. Den Eindruck könnte man jedoch leider haben.



Ich kann mir nicht helfen, aber der Bamster klingt in meinen (und auch anderen) Ohren irgendwie blechern und stellenweise schrill. Zwar bringt er Mitten und Höhen glasklar und sauber in erstaunlichem Stereoklang über die Bühne, aber im fehlt leider jede Menge an Substanz was die Tieftöne angeht. Bass ist zwar vorhanden und sogar spürbar wenn das Gerät vor einem auf dem Tisch steht, aber eben leider deutlich zu dünn für meinen Geschmack. Das können andere im gleichen Preissegment leider besser. Musikstücke, die ohne viel Bassfundament daherkommen machen dem Teufel durchaus Spaß.



Bei Klassik und Klavier glänzt der Teufel mit seinem ausgewogenen Klang, bei Pop / Elektro / HipHop geht er leider unter. Leider werden diese kleinen mobilen akkubetriebenen Lautsprecher häufig an der Basswiedergabe gemessen. Wenn man sich das Anwendungsgebiet anschaut macht dies auch durchaus Sinn: Die Gartenparty, das Grillfest – hier läuft keine feinfühlige Klassik mit Augenmerk auf eine breite Stereobühne.

Versteht mich nicht falsch, noch vor einigen Jahren hätten wir alle mit den Ohren geschlackert was aus diesem Gerät rauskommt. Heute beeindruckt der Bamster aber aufgrund der einfach besser aufgestellten Konkurrenz leider nicht mehr.



Fazit:

Den Trend nach kleinen Bluetooth-Boxen wollte man verständlicherweise auch bei Teufel nicht verschlafen. Leider bleibt der Bamster meiner Meinung nach hinter den Produkten der Konkurrenz zurück, leider auch wieder mit dem Nachfolgemodell des BT Bamster, der immerhin im Vergleich zu seinem Vorgänger einiges besser machen konnte. Im Rennen gegen andere mobile Bluetooth-Lautsprecher bieten diese einfach einen runderen, kraftvolleren Klang.
Wer allerdings bei einem kleinen mobilen Lautsprecher Wert auf tolle Optik und Verarbeitung, beachtlichen Stereoklang, stabile und einfache Bluetooth Verbindung und lange Akkulaufzeit legt, ist mit dem Bamster sicher nicht schlecht bedient. Nicht zu vergessen mein Lieblingsfeature: das Hardware-Lautstärkedrehrad.
Wer einen klanglichen Allrounder für unterwegs sucht, leider nicht. Und das ist meiner Meinung nach der einzige Grund für einen kleinen Bluetooth Lautsprecher mit Akku, denn zuhause sollte man seinen Ohren doch wirklich etwas mehr gönnen dürfen.

Sorry Teufel, ich bin mir sicher das könnt ihr noch besser.
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Letzte Änderung: von DerFelix.
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