Falls bei manchen bei "lüfterlos" und Gaming Gehäuse die Ohren klingeln, dann zurecht, denn basierend auf diesem Konzept verlief eine äußerst erfolgreiche Kickstarterkampagne von Calyos vor einiger Zeit. Ganze 262.480 € konnten damals gesammelt werden, bis es grandios an der Serienfertigung des Gehäuses scheiterte. Streacom übernahm nun dieses Projekt von Calyos und bietet in Kürze das auf das Konzept des NSG S0 Gehäuse basierende SG10 an. Mit einem Vorkaufsrecht für die limitierte Premiumvariante für alle einstigen Backer versucht Streacom die geschmähten Kickstarter Unterstützer für sich zu gewinnen.
Bereits auf dem ersten Blick sieht man, dass sich das SG10 rein designtechnisch stark vom Vorläufer unterscheidet. Es sieht wesentlich künstlerischer aus und hat Anleihen vom Bauhaus und Art Deco Stil. Klare Linien, symmetrischer Aufbau, matte Oberflächen mit silbernen Akzenten und viel Glas für den Einblick ins System. Das Kühlkonzept ist mit dem Design verschmolzen.
Ein echtes Schmuckstück, das präsentiert werden möchte. Das sollte es auch, denn der Preis hat es in sich- dazu mehr unten. So schön das Design auch ist, das Wichtigste ist natürlich die Prämisse der lüfter- und lautlosen Kühlung. Sie wird wie folgt erreicht: Die Basis des Kühlungskonzepts befindet sich im Loop Heat Pipe (LHP)-System. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heat Pipes, bei denen der Austausch der Kühlflüssigkeit in entgegengesetzte Richtungen innerhalb der Rohre erfolgt, geschieht der Austausch des LHP in einem kontinuierlichen Fluss um die Schleife.
Möglich macht es der Verdampfer. Er verfügt über eine kapillare Pumpe ohne bewegliche Teile, die die Strömungsbewegung des Dampfes in den Verflüssiger erzeugt, wo sie wieder in eine Flüssigkeit abkühlt und wieder zum Verdampfer fließt, wo sich der Zyklus anschließend wiederholt. Dieser Ablauf macht den LHP um ein vielfaches effizienter beim Abtransport von Wärme und ermöglicht eine größere Fläche für Konvektion/Abführung. Zusätzlich können aufgrund der einfacheren Bauart die Leitungen flexibler gestaltet verbaut werden, was die Positionierung und Anpassung an die Hardware erheblich vielseitiger macht.
Um die hohen Anforderungen bei der Kühlung von leistungsstarker Hardware (wir reden von Multikern CPUs und GPUs der Leistungsklasse von der RTX4090) gerecht zu werden, wird das komplette Gehäuse zur Kühlung verwendet. Es wird dabei, wie oft bei passiver Kühlung vermutet, nicht der Kamineffekt genutzt, sondern ein horizontaler Aufbau des Kühlungssystems, was eine höhere Abstrahlfläche für Wärme bietet und vorteilhaftere Nutzung der Schwerkraft im Gegensatz zur vertikalen Bauweise garantiert. Abgerundet wird das SG10 mit einem äußerst modularen und anpassungsfähigen Aufbau. Ein lüfterloses Konzept für alle vorhandenen Custom Grafikkarten und Mainboards benötigt ein hohes Maß an Flexibilität beim Einbau. Module für AMD, Intel CPUs sowie Grafikkarten und deren CPUs und VRMs sind daher anpassbar. Ebenso können das Mainboard und alle andere Komponenten durch das X-Frame Modular Bracket optimal im Gehäuse platziert werden, um den Air Flow zu optimieren. Zuletzt gibt es trotz des ausgeklügelten Designs trotzdem die Möglichkeit bei Bedarf Lüfter zu verbauen, um die Kühlung noch weiter zu verbessern.
Verfügbarkeit und Preise
Das Gehäuse kann in Kürze zu einem Preis von 1000 € vorbestellt werden. Nur für ehemalige Backer des Calyos Projekts besteht die Möglichkeit, die Special Edition in Kupfer für 1200 € vorzubestellen. Von denen soll es laut Hersteller nur 500 Stück geben und Dank der Vollkupferausführung noch einmal eine höhere Kühlleistung bieten.
*alle Bilder: streacom.com